Mit einem Kraftakt machte der FC Barcelona gegen Real Betis den Einzug ins Finale der Supercopa de España perfekt. Erst im Elfmeterschießen wurde das Supercup-Halbfinale entschieden – weil Marc-André ter Stegen zweimal hielt. Davor gab Barça zwei Führungen aus der Hand. Der Spielbericht zu Betis vs. Barcelona.
Spanischer Supercup: FC Barcelona – Real Betis 4:2 i. E.
Der FC Barcelona steht im Finale der Supercopa de España – am Sonntag kommt es zum Supercopa-Clásico gegen Real Madrid. Und wie auch die Blancos am Vortag gegen Valencia musste Barça lange zittern und buchte erst im Elfmeterschießen sein Ticket für das Endspiel in Saudi Arabien.
FC Barcelona – Real Betis 4:2 im Elfmeterschießen: So lief die Partie im Live-Ticker
Nach dem enorm wichtigen Auswärtssieg in der Liga bei Atlético Madrid wollten die Blaugrana an den Erfolg anknüpfen, gegen Betis jedoch deutlich dominanter auftreten als noch vergangenen Sonntag. Im Vergleich zur Partie gegen die Colchoneros zeigte sich die Startelf von Cheftrainer Hernández durchaus verändert. Während der in der Liga noch gelbgesperrte Jordi Alba wieder auf der Linksverteidigerposition ran durfte, konnte sich Sergi Roberto als Rechtsverteidiger und Kapitän beweisen. Im Mittelfeld sollten Pedri, Frenkie de Jong und Gavi den Unterschied ausmachen – Robert Lewandowski durfte trotz Rotsperre in La Liga im Supercup starten und mit Ousmane Dembélé und Raphinha für Furore sorgen.
Barça von Beginn an dominant, Koundé bringt Betis ins Spiel
Direkt nach Anpfiff machten die Blaugrana klar, dass sie das Halbfinale der Supercopa de España gewinnen wollten. Zwar gab es zunächst keine klare Torchance in Riad zu bestaunen, allerdings zeichnete sich ab, wer das Spiel kontrollieren sollte. In der 16. Spielminute gab es dann auch eine erste gute Möglichkeit für den FC Barcelona. Ousmane Dembélé brachte den Ball von links in Richtung des Sechzehners – Robert Lewandowski traf den Ball jedoch nicht richtig, sodass sich keine größere Gefahr für Claudio Bravo entwickelte. Eine Ballbesitzquote von 81 Prozent in den ersten 20 Minuten verdeutlichte hingegen noch einmal Barças klare Dominanz.
In der 22. Spielminute war es jedoch ein Fehler von Abwehrmann Jules Koundé, der die Verdiblancos wachrütteln sollte. Der Franzose spielte einen Rückpass auf Marc-André ter Stegen viel zu leicht – Nabil Fekir spritzte dazwischen und umkurvte den herauseilenden Schlussmann des FC Barcelona. In letzter Not ging der herbeieilende Ronald Araújo in den Zweikampf und klärte den Ball zur Ecke. So kamen die Katalanen noch einmal mit einem blauen Auge davon – fast wäre man völlig selbstverschuldet in Rückstand geraten.
Nur eine Minute später zappelte der Ball dann aber im Netz von Real Betis. Raphinha dribbelte in Richtung des rechten Strafraumecks und fand mit seinem Heber den perfekt einlaufenden Pedri. Der Youngster schaffte es den Ball aufs Tor zu bringen – Claudio Bravo rutschte das Spielgerät durch die Hände und die Blaugrana bejubelten den vermeintlichen Führungstreffer. Die Freude war allerdings nur von kurzer Dauer, aufgrund einer Abseitsposition von Raphinha wurde der Treffer nach Einsatz des Videobeweises zurückgenommen – Raphinha stand mit der großen Zehe im Abseits, Pech für Barça.
Real Betis kommt zu ersten Chancen – Lewandowski trifft zur Führung
In der Folge kamen dann auch die Andalusier zu weiteren Chancen. Eine Ecke von Nabil Fekir fand den Kopf von Innenverteidiger Germán Pezzella – Marc-André ter Stegen parierte jedoch mit einem sehr starken Reflex (31.). Nur drei Minuten später versuchte es Real Betis mit einem Heber hinter die katalanische Abwehr, wiederholt war die deutsche Nummer 1 des FC Barcelona rechtzeitig zur Stelle. Erneut nur wenige Augenblicke später rutschte der Ball nach einer flachen Hereingabe vom Brasilianer Luiz Henrique durch den ganzen Sechzehner – diesmal klärte Kapitän Sergi Roberto per Grätsche, ehe die Verdiblancos an den Ball kommen konnten (35.). Innerhalb von vier Minuten bot sich La Ligas Tabellenviertem also mehrmals die Möglichkeit auf 0:1 zu stellen.
Auf der anderen Seite wollte sich der FC Barcelona dies keineswegs gefallen lassen und versuchte, das Spiel wieder zu seinen Gunsten zu gestalten. Das sollte auch eindrucksvoll gelingen. Nach einem langen Ball Pedris auf Dembélé setzte sich dieser auf der linken Außenbahn zunächst gegen Aitor Ruibal durch – anschließend legte der französische WM-Finalist auf den einlaufenden Lewandowski ab. Der erste Schuss des Polen wurde zunächst geblockt, im zweiten Anlauf landete der Ball dann aber im Netz und Lewandowski konnte mit seinen Teamkollegen den wichtigen Führungstreffer bejubeln (40.). In der 45. Spielminute kam dann Betis noch einmal zu einer Doppelchance – ter Stegen parierte jedoch abermals sehr gut, sodass es bei der knappen Pausenführung für die Blaugrana blieb.
Barças Führung hat lange Bestand – Fekir bestraft Unachtsamkeit
Die zweite Halbzeit hatte schon deutlich weniger Highlights zu bieten. In der 47. Spielminute verpassten sowohl Lewandowski als auch Dembélé nach einer Hereingabe von Jordi Alba – ohnehin hätte ein etwaiger Treffer aufgrund einer Abseitsstellung nicht gezählt. Nach einer knappen Stunde brachte Xavi Hernández noch einmal frischen Wind. Ferran Torres und Sergio Busquets, der sein 700. Spiel für Barça feiern durfte, kamen für Dembélé und Frenkie de Jong (63.).
Derweil schien vieles auf einen knappen Sieg der Katalanen hinauszulaufen – ehe Betis in einer wenig ereignisreichen zweiten Hälfte plötzlich zuschlug. Zunächst kam Luiz Henrique im Strafraum an den Ball, wackelte zwei Verteidiger der Blaugrana aus und legte auf Fekir ab. Der Franzose ließ ter Stegen in Barças Tor keine Chance und markierte per Flachschuss den Ausgleich (77.).
Die 81. Spielminute sorgte dann für einen kurzen Aufreger. Nachdem sich Ferran Torres im Strafraum der Andalusier behauptete, legte er auf Lewandowski ab. Dieser zögerte nicht lange und wuchtete das Leder zum vermeintlichen 2:1 ins Netz – erneut durften sich die Katalanen jedoch nicht besonders lange freuen. Diesmal war es eine Abseitsstellung von Torres, die dafür sorgte, dass der Treffer zurecht nicht anerkannt wurde. So musste Barça auf die neuerliche Führung und Lewandowski auf seinen Doppelpack verzichten. Ter Stegen parierte kurz vor Schluss noch einmal gut gegen Juan Miranda (84.) – da sonst nichts weiter geschah, ging es für die beiden Teams letztendlich mit 1:1 in die Verlängerung
FC Barcelona kassiert nach Führung erneut den Ausgleich
Die Verlängerung begann rasant und schon nach wenigen Minuten bejubelte Barça den 2:1-Führungstreffer. Ein Freistoß vom eingewechselten Marcos Alonso wurde zunächst von William Carvalho geklärt, landete allerdings direkt beim ebenfalls eingewechselten Ansu Fati. Der Youngster zögerte nicht lange und traf per Direktabnahme mit dem linken Fuß unhaltbar für Claudio Bravo ins linke untere Eck (93.).
Wer den FC Barcelona nun auf der Siegerstraße wähnte, wurde jedoch gnadenlos enttäuscht. In der 101. Spielminute kam Loren Morón nach einer Hereingabe an den Ball, nahm diesen an und markierte sehenswert per Hacke an ter Stegen vorbei den viel umjubelten Ausgleich für Real Betis. Ein weiteres Mal mussten die Blaugrana also nach Führung den Ausgleich hinnehmen – diesmal in der Verlängerung. Nach dem Seitenwechsel gab es dann noch einen Platzverweis für die Andalusier. Andrés Guardado kam im Zweikampf gegen den eingewechselten Franck Kessié zu spät und kassierte seine zweite gelbe Karte (118.). Das änderte aber nichts mehr am Spielstand, sodass es mit 2:2 ins Elfmeterschießen ging.
Ter Stegen pariert zwei Elfmeter und entscheidet Halbfinale des Supercups
William José trat für Betis als Erster an und traf souverän, aber auch Barças erster Schütze Lewandowski verwandelte ohne Probleme. Loren Morón traf auf Seiten der Verdiblancos ebenfalls, während Claudio Bravo an Franck Kessiés Schuss die Finger hatte – der Ball landete aber trotzdem im Tor. Im Anschluss krönte ter Stegen im Tor Barças seine heutige Leistung und parierte den dritten Elfmeter gegen Juanmi – Ansu Fati verwandelte seinen Elfmeter ebenfalls souverän. Doch Barcelonas Nummer 1 wuchs noch weiter über sich hinaus und hielt auch den nächsten Elfmeter von William Carvalho. Pedri konnte die Partie entscheiden und tat dies auch – rechts unten verwandelte Barças Nummer 8 zum 4:2-Sieg im Elfmeterschießen. Dank eines überragenden Marc-André ter Stegen steht der FC Barcelona im Finale der Supercopa de España. Am Sonntag wartet das Endspiel im spanischen Supercup – dann geht es im Clásico gegen Real Madrid.
Es ist schon bedenklich, dass Barca immer nur die erste halbe Stunde zu hoher Qualität fähig scheint. Das zieht sich schon durch die letzten Monate, ob mit oder ohne Torerfolge. Anschließend geht das große Zittern los, weil die Abwehr einfach nicht solide wird, und das Mittelfeld die Bälle vertendelt. Irgendetwas muss das ja auch mit der Mentalität zu tun haben und daran wird zu arbeiten sein!
Eine Sache, die hier und in den Kommentaren bisher wirklich wenig angesprochen wurde, für mich aber mit das interessanteste gestern war. Das Mittelfeld Frenkie, Gavi, Pedri war mit dem Ball eine Augenweide, gegen den Ball total unorganisiert und wirklich nicht gut. So ein flüssiges Positionsspiel nach vorne, so clevere Läufe vor allem von Frenkie. Das war richtig schön anzuschauen. Aber die Defensive: puh. Da haben es die Jungs unserer Viererkette nicht leicht gemacht.
Wir werden das weiter beobachten müssen, aber die 3 versprechen einfach keine defensive Stabilität in dieser Zusammensetzung.
Der Typ ist ein ganz cooler Twitter User, der auch immer mal wieder paar Aspekte kommentiert und analysiert. Für diejenigen, die es interessiert.
https://mobile.twitter.com/NealGardner_?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1533424328129138689%7Ctwgr%5E%7Ctwcon%5Es1_&ref_url=https%3A%2F%2Fcomments.barcablaugranes.com%2Fapi%2Foembed%3Ftype%3Dtwitterurl%3Dhttps3A2F2Ftwitter.com2FNealGardner_2Fstatus2F1533424328129138689siteID%3D99bf1607-8a41-4ee1-a186-7142f3f526b1frameID%3Dframe-id-b190289d-7df0-42c6-9250-15e3af826bd6-8f5fc160-e4df-11ec-b602-57d8562fd8fc