Zu Beginn der Saison waren sich einige Culés sicher, zumindest euphorisch, dass mit Valverde auch wieder vermehrt auf die Jugend gesetzt werden würden. Der Eindruck, der bis jetzt gewonnen wurde durch den neuen Cheftrainer bei Barça, ist allerdings ernüchternd und wenig motivierend für die Nachwuchskräfte. Ob die Jungspunde des FC Barcelona der Zukunft positiv entgegentreten können, wollen wir für euch unter die Lupe nehmen.
Keine Talente mehr beim FC Barcelona?
Selbstverständlich kann nicht in jeder Generation der Nachwuchsabteilung des FC Barcelona ein Xavi, Iniesta, Busquets, Puyol oder Messi stecken. Allerdings genießen die Spieler schon von klein auf eine hohe technisch-fußballerische Ausbildung und bei entsprechendem und sorgfältigem Umgang, sollte eine Integration in den ersten Kader möglich sein. In den letzten Jahren wurden den Talenten teilweise Stars bzw. Einkäufe vor die Nase gesetzt und sogar schlichtweg nicht kommuniziert. Das beste Beispiel hierfür ist Alejandro Grimaldo. Öffentlich beschwerte sich der damalige Spieler des FC Barcelona, dass Luis Enrique nicht das Gespräch mit ihm suchte, geschweige denn sein auslaufender Vertrag kommuniziert wurde.
Herbe Verluste aus der La Masia
Nicht nur das oben aufgeführte Beispiel Grimaldo lässt so einige Culés sauer aufstoßen. Auch die Abgänge von vielversprechenden Spielern wie Jordi Mboula, welcher nach Monaco wechselte und Eric Garcia, welcher zu Pep Guardiola nach England wechselte und fortan für Manchester City aufläuft, stört die Fans ungemein. Sergi Gómez, Mateu Morey und auch Juan Miranda stehen laut Sport auf dem Einkaufszettel englischer Top-Klubs und sollen konkrete Angebote von diesen Klubs erhalten haben.
Culés schreien nach Aleña
Der talentierteste Jungspund in den Reihen der Blaugrana ist Carles Aleña. Die ‘Nummer 10‘ der Zweitvertretung durfte bei der Vorbereitungsphase der Katalanen mitwirken und sich der breiteren Masse vorstellen und bekannt machen. Momentan steht Aleña bei 19 Einsätzen in der zweiten spanischen Liga und konnte dabei sechs Tore erzielen und zwei Assist beisteuern. Für die erste Mannschaft durfte er bisher nur in der Copa del Rey zweimal auftreten, beide Male gegen Real Murcia. Zum Spielstil des Talentes lässt sich sagen, dass die Ballführung und -verarbeitung hervorragend ist. Darüber hinaus ist diese sehr eng und mit flinken Bewegungen und Körpertäuschungen ein echtes Mittel für das zukünftige Mittelfeld bei Barça. Nicht wenige Zuseher errinnern sich an Xavi, wenn sie Aleña spielen sehen, denn der Spielstil sind ziemlich änlich.
Valverde mit zu wenig Risiko
In den letzten Wochen hatte Valverde mit einigen Verletzungen zu kämpfen und hätte ohne weiteres den ein oder anderen Jungspund in den Kader berufen können und ihm problemlos ein paar Minuten LigaLuft schnuppern lassen können. Vor dem Champions League Duell gegen Sporting Lissabon war bereits klar, dass der erste Tabellenplatz uneinnehmbar ist für Juventus Turin und dennoch nahm Valverde keinen Youngster mit, das Verhalten wurde bei uns im Forum mit Argwohn beäugt und stieß auf Unverständnis. In seiner ersten Saison als Barça-Coach ist dieses vorsichtige Verhalten sicherlich nachvollziehbar und der aktuelle Punktevorsprung in der Liga ist sicherlich wertvoll, sofern es auf die englischen Wochen im Saisonendspurt zugeht.
Ihr seid gefragt: Wie schätzt ihr die Situation um die Jugend ein? Sollte Valverde mehr riskieren und wie einst bei Barça, öfters vielversprechende Talente zum Zuge kommen lassen?