Bildquelle: fcbarcelona.com
Mit 3:0 setzte sich die spanische U21-Nationalmannschaft in ihrem letzten Gruppenspiel gegen die Niederlande durch. Weil beide Mannschaften bereits in ihren ersten beiden Spielen das Halbfinale perfekt gemacht haben, ging es nur noch um den Gruppensieg und damit um eine günstigere Ausgangsposition im Halbfinale. Der Trainer der Spanier verzichtete auf einige Stammkräfte, unter anderem auf Marc Bartra, Cristian Tello und Martín Montoya. Damit war Thiago gestern der einzige Barça-Akteur in der Startformation, später wurde noch Marc Muniesa eingewechselt.
Die Begegnung zwischen den beiden Mannschaften, die sich in ihren bisherigen Auftritten bei der U21-EM in einer blendenden Verfassung präsentierten, hielt, was sie versprach. Beide Mannschaften erspielten sich hochkarätige Torchancen, die Spanier deutlich mehr als ihre ebenfalls hoch gehandelten Widersacher. Zudem waren die Südeuropäer deutlich effizienter vor dem Tor, wenngleich auch sie hundertprozentige Möglichkeiten liegen ließen.
Der spanische Sieg war deshalb alles in allem hochverdient. Sie zeigten trotz der vielen Wechsel die reifere Spielanlage und dominierten mit ihrem variationsreichen Spiel das Geschehen nach Belieben. Das blitzschnelle Umschalten von Tiki Taka auf ein direktes Vertikalspiel funktionierte nahtlos und stellte die Niederlande oftmals vor nicht zu bewältigende Probleme. Die Spanier operierten auch in dieser Partie mit personellen Überladungen, um ein flüssiges Kombinationsspiel zu gewährleisten, machten das Spiel bei Bedarf breit und zeigten wieder eine taktische Meisterleistung, die den Barça-Culés zu denken geben dürfte.
In der spanischen U21 ist nämlich weitaus mehr Totaalvoetbal drin, als bei Barça in der vergangenen Saison zu sehen war. Es ist schlicht beeindruckend, wie es der Mannschaft gelingt, bei diesem scheinbaren Chaos stets die Ordnung zu bewahren. Dies gelingt, weil jeder Spieler ausgezeichnet geschult und sich seiner Aufgaben auf dem Feld, die er direkt aus dem konkreten Spielgeschehen herleitet, bewusst ist. Ein Rädchen greift ins andere und fügt sich zu einem wundervollen Ganzen, dem das aggressive, aber in Relation zum Risiko ausgewogene Pressing die Krone aufsetzt. Man kann nur hoffen, dass Tito Vilanova dieses Spiel beobachtet hat und für Anregungen offen ist. Von dieser Mannschaft kann man viel lernen.
Wenn man bedenkt, dass der spanische Trainer zahlreichen anderen Spielern die Chance gab, sich zu beweisen, dann ist die gestrige Vorstellung umso erstaunlicher. Bartra, Tello und Montoya konnten sich gestern entspannt zurücklehnen und für das Halbfinale schonen, wohingegen Thiago von Anfang an auf dem Platz stand und Muniesa später eingewechselt wurde. Thiago erledigte seine Aufgaben wie schon in den zwei Spielen zuvor sehr gut und wurde kurz vor Beendigung der Partie ausgewechselt. Für ihn betrat Marc Muniesa das Spielfeld und begab sich ins defensive Mittelfeld. Seine Leistung zu bewerten ist angesichts der überschaubaren Anzahl an Spielminuten schwer, aber zumindest leistete er sich keine Schnitzer und spielte solide.
Spanien trifft im Halbfinale nun auf Norwegen. Das Spiel wird am 15.6. um 16:30 Uhr angepfiffen. Dann werden gewiss auch die anderen Barça-Stars wieder mitwirken und ihre Mannschaft mit einer hoffentlich guten Leistung ins Finale tragen.
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