In einem historischen Match sicherte sich der FC Barcelona den UEFA-Supercup gegen den FC Sevilla. Es war eine denkwürdige Partie in der Hauptstadt Georgiens, die von Traumtoren, über Spannung bis hin zu großen Emotionen, alles zu bieten hatte, was das Fußballherz begehrt. Gleichzeitig war es der vierte Titel des Jahres für die titelhungrigen Katalanen. Den Weg dorthin ebnete einmal mehr Lionel Messi.
Marc-Ándre ter Stegen: Ein bitterer Abend für den deutschen Torwart. Konnte sich in keiner Szene wirklich beweisen, musste aber trotzdem vier Gegentreffer hinnehmen, bei denen ihn allerdings keine Schuld traf. Im Spielaufbau gewohnt solide, wenn auch mit wenigen Ungenauigkeiten.
Dani Alves: Ein merkwürdiger Auftritt des Brasilianers. Über weite Strecken einer der aktivsten und besten Barça-Akteure mit guten Ideen im Spiel nach vorne. Verlor dann aber – wie die gesamte Mannschaft – den Faden und ließ ein Tor sowie den Angriff zum Elfmeter über seine Seite entstehen. Insgesamt viel Licht, aber auch viel Schatten von Barças neuer ‘Nummer 6’.
Gerard Piqué: Der Spanier war noch einer der besten in Barças Defensive. Zeigte eine nahezu fehlerfreie Leistung, konnte aber nicht die nötige Stabilität zurückbringen, als Sevilla das Comeback startete.
Javier Mascherano: Wirkte größtenteils souverän und sorgte dafür, dass Sevilla kaum zu Chancen kam. Verursachte zwar den Freistoß zum 0:1, aber hatte sonst keine direkte Schuld an den Gegentoren. Trotzdem natürlich ein Teil der nach 60 Minuten stark nachlassenden Defensive.
Jérémy Mathieu: Für den heutigen Linksverteidiger gilt ähnliches, wie für Dani Alves auf der rechten Seite. War in der ersten Halbzeit ein sicherer Rückhalt und sorgte sogar in der Offensive für ein paar Akzente, als er ein vermeintliches Abseitstor von Luis Suárez vorbereitete. Brach in der zweiten Hälfte allerdings stark ein und hatte, auch durch den unnötig verschuldeten Elfmeter, einen großen Anteil an Sevillas Aufholjagd. Rettete jedoch mit einem starken Tackling kurz vor Ende der Verlängerung Barças Führung.
Sergio Busquets: Ein weitgehend unauffälliges Spiel des Sechsers. Hatte an Iniestas Seite das Mittelfeld im Griff und bereitete das 4:1 vor. Konnte jedoch nicht verhindern, dass der Gegner zurück ins Spiel kam.
Ivan Rakitić: Eine solide Vorstellung des Kroaten. War zu jeder Zeit einer der auffälligsten Spieler Barças. Schien jedoch ohne Iniesta an seiner Seite ein Stück weit überfordert, die Rolle des alleinigen Regisseurs zu übernehmen.
Andrés Iniesta: Dominierte bis zu seiner Auswechslung das Mittelfeld, ohne aber für die ganz großen Momente zu sorgen. Mit seiner Herausnahme gab die Blaugrana das Spiel aus der Hand und ließ Sevilla durch einfache Nachlässigkeiten zurück ins Spiel kommen. Ein Indiz dafür, wie wichtig ‘Don Andrés’ noch immer für die Katalanen ist.
Lionel Messi: Der Spieler des Abends. Frei nach dem Motto ‘Was du kannst, kann ich schon lange’, konterte er das Freistoßtor von Éver Banega nur vier Minuten später. Doch damit nicht genug; nur acht Minuten danach verwandelte er einen weiteren Freistoß. In der Folge war ‘La Pulga’ der gefährlichste Spieler auf dem Platz und strotzte vor Spielfreude. Baute gegen Ende der regulären Spielzeit etwas ab, was aber dem gesamten Auftreten der Mannschaft geschuldet war. Dennoch blieben insbesondere seine Freistöße immer vielversprechend, was auch zum entscheidenden 5:4 Siegtreffer führte.
Luis Suárez: Der Uruguayer blieb über weite Strecken des Spiels relativ blass. Das klingt zwar bei der Bilanz von einem Tor und einem Assist recht merkwürdig, drückt aber aus, dass er nicht wie gewohnt in das Angriffsspiel der Blaugrana eingebunden war. Hatte viel mit Sevillas Verteidigern zu kämpfen und stellte sich immer wieder in den Dienst der Mannschaft, indem er weite Wege ging. Ihm fehlte sichtlich Neymar an seiner Seite. Doch auch wegen seiner kämpferischen Qualitäten ist er in solchen Spielen ein wichtiger Faktor.
Rafinha Alcântara: Brauchte einige Zeit, um sich auf der für ihn ungewohnten Position von Neymar zurechtzufinden. Brachte sich aber immer bemüht in das Offensivspiel ein und erzielte kurz vor der Halbzeit den Treffer zum 3:1. Setzte noch einen Kopfball an die Querlatte, konnte aber insgesamt natürlich die Qualitäten seines Landsmannes nicht zu 100 Prozent ersetzen.
Sergi Roberto (63′ für Iniesta): Mit ihm kam der Bruch ins Barça-Spiel, was jedoch weniger ihm direkt, als viel mehr der Auswechslung Iniestas zuzuschreiben ist. Roberto machte seine Sache insgesamt solide und war bemüht, durch Einsatz und Leidenschaft seinen Beitrag zu leisten.
Marc Bartra (78′ für Rafinha): Fügte sich denkbar schlecht in das Spiel ein. Er sollte eigentlich Stabilität in Barças Defensive bringen, um den Vorsprung über die Zeit zu retten, ließ sich jedoch nur kurz nach seiner Einwechslung düpieren, was zum 4:4-Ausgleich führte. War danach noch unsicher, fing sich aber wieder einigermaßen.
Pedro Rodríguez (93′ für Mascherano): Wenn Pedro die Katalanen wirklich verlässt, hätte er sich wohl kein schöneres Ende wünschen können. Fünf Minuten vor Ende der Verlängerung schaltete er nach einem Schuss von Messi am schnellsten, als er den Abpraller sprichwörtlich in die Maschen drosch und Barça so den vierten Titel des Jahres sicherte. Dies als vermeintlich letzte Aktion im Trikot der Blaugrana zu vollbringen, passt zu seiner historischen Karriere beim FC Barcelona.