Im Halbfinale der Klub-WM bezwang der FC Barcelona den von Luiz Felipe Scolari trainierten chinesischen Vertreter Guangzhou Evergrande mit 3:0. Überragend waren bei Barça der dreifache Torschütze Luis Suárez und auch Andrés Iniesta. Die Blaugrana war von Beginn an das bessere Team, brauchte aber lange, um zu Chancen zu kommen. Kurz vor sowie kurz nach der Pause stellte Suárez mit einem Doppelpack die Weichen für den Finaleinzug. Sein drittes Tor per Elfmeter war dann die endgültige Entscheidung.
{spielstand h:FC Barcelona a:Guangzhou Evergrande e:3:0}
Barça dominiert ohne Chancen, aber mit Geduld
Von der ersten Minute an war die Blaugrana das dominierende Team. Sie ließen den Ball sehr gut laufen und fanden im Mittelfeld immer wieder Räume. Sie kamen jedoch zu keinen Torchancen, was an der engen, oft mannorientierten Spielweise des Gegners lag. Gerade Luis Suárez hatte nur sehr wenig Platz, machte daraus aber noch recht viel. Er ließ viele Bälle gut prallen, was im Endeffekt zwar nur zur Ballerhaltung diente, aber dennoch hilfreich war. Dadurch, dass man den Ball so gut in den eigenen Reihen hielt, war es abzusehen, dass auf lange Sicht die Kräfte bei Guangzhou nachlassen würden, da sie dem Ball fast ausschließlich hinterher rannten. Mit diesem Wissen konnte Barça das Spiel geduldig angehen, ohne direkt mit zu viel Risiko zu spielen. Obwohl man gute 20 Minuten bis zur ersten Torchance von Munir warten musste, wirkte das Team zu keinem Zeitpunkt ungeduldig. Verlor man den Ball, holte man ihn sich direkt zurück. Klappte ein Angriff nicht, wie man sich das erhoffte, spielte man den Ball zurück und baute das Spiel von hinten wieder neu auf. Luis Enriques Mannen funktionierten wie ein Uhrwerk. Auf jeden Versuch folgte mit derselben Ruhe der nächste. Sechs Minuten vor der Halbzeit gelang dann die verdiente Führung durch Suárez. Ivan Rakitić zog aus der Distanz ab und der Uruguayer verwertete den Abstauber.
Daraufhin versuchte Guangzhou direkt selbst offensiv aktiv zu werden und hatte auch ein paar gute Aktionen, vor allem nach einigen aufeinanderfolgenden Standards. Wirklich gefährlich wurde es jedoch nur ein Mal nach einer Freistoßflanke. Den darauf folgenden Kopfball entschärfte Claudio Bravo jedoch. Ansonsten hatte Barça den Gegner sehr gut im Griff und ließ defensiv nichts zu. Nach Ballverlust schaltete man sehr gut um und arbeitete hervorragend gegen den Ball. Sowohl das Pressing als auch das direkte Zweikampfverhalten stellten das Team von Luiz Felipe Scolari vor zu große Probleme, weshalb sie letztlich auch zu keinem Tor kommen sollten.
Barça macht den Deckel drauf
Im zweiten Durchgang gelang den Katalanen, wie schon erwähnt, sehr schnell das 2:0. Nach einem fantastischen langen Ball von Iniesta, dem aktivsten Barça-Akteur in diesem Spiel, vollendete Suárez auf ebenso starke Art. Daraufhin ließ die Blaugrana den Ball mit noch mehr Ruhe in den eigenen Reihen laufen, weil man jetzt kein Tor mehr erzielen musste. Man konnte nun den Gegner laufen lassen und so selbst einige Kräfte für das Finale sparen. Dennoch kam Barça noch zu Chancen, welche aber nicht genutzt werden konnten. Nach einem vermeintlichen Foul an Munir traf Suárez per Elfmeter zum 3:0, womit das Spiel endgültig entschieden war. Sandro, Iniesta, Busquets und Suárez hatten zwar noch weitere Chancen, gegen nun immer kraftlosere Gegner, doch ein weiteres Tor war den Katalanen nicht mehr vergönnt.
Am Sonntag geht es nun im Finale gegen River Plate aus Argentinien. Neymar wird, wie es aktuell scheint, wohl von Beginn an spielen können, während man bei Lionel Messi die nächsten Tage abwarten muss. Doch auch so ist dieses Team stark genug, um die Klub-WM gewinnen zu können, nicht zuletzt wegen Andrés Iniesta und Luis Suárez.