In den letzten Wochen wurde das Traineramt beim FC Barcelona heiß diskutiert. Bleibt Tata Martino oder kommt ein neuer Übungsleiter, fragen sich Fans und Medien. In der letzten Ausgabe des Roundtables wurde auf die Vorzüge von Tata Martino aufmerksam gemacht. Diese Ausgabe soll beleuchten, was unsere Culés prinzipiell von einem (neuen) Trainer beim FC Barcelona erwarten.
FC Barcelona muss sich der Zeit anpassen
In dieser Saison ist der FC Barcelona mit seiner klassischen Spielweise oftmals an seine Grenzen gestoßen. Das Mitglied Messinho hat dazu Stellung bezogen:
„Da ich denke, dass die Spielweise von Barça in Zukunft nicht mehr erfolgreich sein wird, müssen Veränderungen her. Tata Martino wagte zur Saisonhälfte diesen Schritt, wurde jedoch von den Fans, vom Vorstand und gar von den Spielern dafür kritisiert. Leider hatte Tata nicht den Mut, diese Ideen, die er hatte, weiterhin durchzusetzen. Er wurde von den Spielern und vom Vorstand regelrecht in eine Zwangsjacke gesteckt und musste sich der Philosophie unterwerfen. Zu Anfang schien das noch gut zu gehen, aber mit der Zeit bekamen die Katalanen Probleme. Da halfen auch 80% Ballbesitz nichts, denn Mannschaften wie Atlético Madrid und Real Madrid waren ideal darauf eingestellt. Nun, was ich mir vom neuen Trainer wünsche, ist, dass er die Ideen, die Tata hatte, weiterführt und diese durchsetzt. Er muss den Spielern klar machen, wer der Herr im Haus ist. Die Spieler müssen vom hohen Ross runter steigen und die Taktiken des Trainers bedingungslos annehmen. Es muss kein Trainer sein, der jahrelang bei Barça gespielt hat, denn die Probleme des FC Barcelona sind von außen auch ganz klar ersichtlich. Der Trainer muss dem Vorstand seine Transferwünsche beibringen können. Diese Transferwünsche müssen auch realisiert werden. Barça muss zudem noch eine ideale Saisonvorbereitung haben und keine unnötigen Weltreisen, die das Portemonnaie auffüllen. Vom Trainer erwarte ich Courage, sodass seine Wünsche bzw. Ideen auch erfüllt und realisiert werden.“
Auf die richtige Mischung kommt es an
Unser Mitglied Coopjack hat eine interessante Aussage zum potenziellen neuen Trainer getätigt:
„Wenn wir einen neuen Trainer bekommen sollten, dann muss dieser mit dem System des FC Barcelona vertraut sein. Am besten wäre natürlich jemand, der bereits für den Klub gespielt hat und schon einige Erfahrungen als Trainer in anderen Vereinen gesammelt hat. Warum es wichtig ist, dass er aus dem Verein kommt, ist eigentlich ganz einfach, denn wie wir alle wissen, wird von der Jugend bis zur A-Mannschaft versucht, immer mit demselben System zu spielen. Ebenso denke ich, dass es einem Spieler leichter fällt, auf den Trainer zu hören, wenn er weiß, dass dieser die gleiche bzw. ähnliche Ausbildung abgelegt hat. Dabei meine ich nicht, dass er die Interessen von einzelnen Personen aus der Führungsetage vertritt, sondern unsere Grundwerte und Prinzipien. Viele wünschen sich Carles Puyol als Trainer oder zumindest Co-Trainer, weil er der Mannschaft das Kämpfen einhauchen und das Feuer neu entfachen könnte. Meine ‚Forderungen‘ an einen neuen möglichen Trainer betreffen zu allererst die Taktik. Er sollte nicht nur unser altes Tiki-Taka beherrschen, sondern auch ein schnelles Konterspiel und somit Variabilität kreieren. Der nächste Anhaltspunkt wäre der Wille. Die Spieler müssen einen permanenten Durst nach Siegen besitzen. Die Achtung vor dem Trainer darf nicht flöten gehen und muss stets existent sein. Schließlich erwarte ich noch vom Trainer Authentizität. Dieser muss auch während des Spiels seine Leidenschaft preisgeben. Mein persönlicher Wunschtrainer ist eine Mixtur aus Simeone, Tata Martino und unserem Puyol.“
Das Timing zählt – der Vorstand ist gefragt
Zu guter Letzt meldet sich Hans Gamper und appelliert an den Vorstand, einen möglichen Trainerwechsel so schnell wie möglich über die Bühne zu bringen:
„Der neue Barça-Trainer sollte eine Mischung aus Vilanova, Simeone und Martino sein! Er sollte den Mut haben, die Spieler motivieren und anpeitschen zu können wie Simeone. In Bezug auf den Gegner wünsche ich mir, dass er pragmatisch denkt und die Spielweise an Flexibilität gewinnt wie zu Anfang bei Tata Martino. Für die Planung wäre es geschickt, wenn der Neue am besten schon vor Ende der Saison weiß, dass er die kommende Saison bei Barça tätig sein wird. Das gibt ihm die Möglichkeit, seine Ideen so früh wie möglich schon zu verwirklichen. […] Barças Konzept muss nicht über den Haufen geworfen werden, sondern die Taktik mit neuen Impulsen überarbeitet werden. Die Mannschaft muss als geschlossene Einheit auftreten und aufopferungsvoll agieren. Wichtig ist nicht nur, dass der Trainer Barças Spiel kreativer, zielstrebiger, schneller oder vertikaler macht, sondern auch ein homogenes Team erschafft, in dem nach Leistung und nicht nach Namen aufgestellt wird. Hier darf der eigene Nachwuchs nicht zu kurz kommen. […]“
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