Präsidentschaftswahlen bei Barça: Wo liegen die zentralen Brennpunkte im Verein?

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Nur noch wenige Tage bis zur großen Präsidentschaftswahl beim FC Barcelona. Gemäß mehreren Umfragen spanischer Sportgazetten wird es auf ein Duell zwischen Josep Bartomeu und Joan Laporta hinauslaufen – doch auch Agustí Benedito und Toni Freixa machen sich Hoffnungen auf einen Wahlsieg. Völlig unabhängig des Ausgangs dieser richtungsweisenden Wahl gibt es bei Barça naturgemäß viel Arbeit zu verrichten. Barçawelt fasst die wichtigsten Brennpunkte innerhalb des Vereins für euch zusammen.

Espai Barça

Am 6. April war es amtlich: Die Socis des FC Barcelona stimmten mit einer überraschend deutlichen Mehrheit von über 72% (Wahlbeteiligung: 31,56%) für das große Umbauprojekt des Camp Nou und weiterer Spielstätten. Neben der Modernisierung der Spielstätte der Blaugrana samt einer Aufstockung der Zuschauerkapazität von etwa 98.000 auf etwa 105.000 soll auch das Miniestadi neu gebaut werden (anschließend an das Trainingsgelände). Zudem soll der Palau Blaugrana – Heimstätte der Basket- und Handballer von Barça – ein Facelifting bekommen.

Der Kostenpunkt liegt bei etwa 600 Millionen Euro; Josep Bartomeu offenbarte, dass 200 Millionen durch einen Kredit, 200 Millionen durch Eigenkapital und 200 Millionen durch einen Verkauf der Rechte des Stadionnamens finanziert werden könnten. Freixa stößt hier in dasselbe Horn und erinnert an die demokratische Wahl, weshalb man dieses Projekt vorantreiben müsse. Benedito und Laporta agieren diesbezüglich vorsichtiger und äußern Kritik. Es habe zu wenig Informationen vor der Abstimmung gegeben – für Benedito sei das Projekt zudem ein Risiko; man wisse nicht, ob die finanzielle Situation des Vereins dieses Vorhaben überhaupt zulasse.

Trikotsponsor

Hieß es im Oktober 2014 noch, man sei nicht mit Qatar Airways verheiratet, gab Josep Bartomeu vor etwa einem Monat Signale in eine entgegengesetzte Richtung. Man sei sehr zufrieden mit Qatar Airways, dessen Vertrag mit Barça noch bis zum 30. Juni 2016 läuft. Das neuerliche Vertragsangebot der Fluglinie sei sehr gut, so der Katalane. Anfang 2015 zitiert die Welt Bartomeu noch folgendermaßen: „Beim Thema Katar studieren wir andere Optionen. Wir sind nicht unsensibel gegenüber der aktuellen Situation. Es gibt dort jetzt soziale und politische Themen, die es 2010 noch nicht gab.“

Mittlerweile geschlossen gegen eine Verlängerung des Sponsorenvertrags mit Qatar Airways stellen sich die weiteren Präsidentschaftskandidaten. Während Laporta von einer Rückkehr zu Unicef träumt (die ökonomischen Folgen werden nicht erwähnt), spricht Toni Freixa von einem zwingenden Ende dieser Partnerschaft (obwohl diese laut eigener Auskunft ursprünglich nötig gewesen sei). Agustí Benedito meint ebenso, es finde sich mit Sicherheit ein anderer zahlungskräftiger Sponsor.

La Masia/Barça B

Überraschend schnell wurde die Barça B nach der Saison 2014/15 zu einem Sorgenkind beim FC Barcelona. Trotz zahlreicher (scheinbar) vielversprechender Talente beendete man die Saison in der Segunda División auf dem letzten Platz, neun Punkte entfernt von einem Aufstiegsrang. Nun drängen zahlreiche Akteure der B-Mannschaft auf einen Wechsel, eine Leihe oder den Aufstieg ins erste Team der Blaugrana. Für die Barça B wird es dadurch nicht leichter, den Wiederaufstieg zu vollbringen.

Ganz allgemein war die Saison 2014/15 keine allzu erfolgreiche für die Nachwuchskicker des FC Barcelona. Die Juvenil A – es handelt sich hier um die höchste Jugendkategorie – landete beispielsweise auf Platz vier und hatte dabei 17 Punkte Rückstand auf den Erstplatzierten Espanyol. Für den künftigen Präsidenten gilt es hier anzusetzen; immerhin gilt La Masia als das Prunkstück unter den Jugendabteilungen dieser Fußballwelt. Letztlich sprechen neben rein sportlichen Vorzügen auch ökonomische Gründe für eine Aufrechterhaltung höchster Qualität in den Jugendkategorien. Es handelt sich hier tatsächlich um eine Tradition, die es wert ist, gepflegt zu werden.

Causa Neymar

Die Causa Neymar ist aktueller denn je. Derzeit prasseln massenhaft Klagen gegen den FC Barcelona, Neymar, Josep Bartomeu und Co. ein. Hier eine prägnante Übersicht:

FC Santos: Der brasilianische Fußballverein, der Neymar im Sommer 2013 an den FC Barcelona verkaufte, reichte bei der FIFA Klage gegen Neymar, dessen Vater, die Beraterfirma sowie den FC Barcelona ein. Kann die FIFA nicht vermitteln, möchte der FC Santos vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) ziehen.

Spanische Justiz: Diese klagt den FC Barcelona, Sandro Rosell sowie Josep Bartomeu.

Teisa: Die brasilianische Investorengruppe Teisa – sie besaß fünf Prozent der Verkaufsrechte an Neymar – erwirkte mit einer Klage offiziell Einsicht in sämtliche Dokumente dieses Transfers.

DIS: Ebenfalls eine brasilianische Investorengruppe; hielt 40% der Transferrechte des Barça-Stars. Die DIS klagt gegen Neymar, dessen Vater, Josep Bartomeu, Sandro Rosell sowie den FC Barcelona. Darüber hinaus geht es noch einigen Funktionären des FC Santos sowie dem brasilianischen Verein höchstpersönlich an den Kragen.

Der künftige Präsident des FC Barcelona muss sich also dieser Angelegenheit weiterhin im Detail widmen. Ein Ende in dieser Causa ist noch lange nicht in Sicht. Es wird viel Geschick benötigen, um diesen Rechtsstreit endgültig aus der Welt zu schaffen und den Verein dabei aus der Schlinge zu ziehen. Ein künftiger Barça-Präsident, der nicht Josep Bartomeu hieße, wäre immerhin nicht persönlich in diese Causa verstrickt.

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