Seit dem gestrigen Montag ist für den FC Barcelona die neue Spielzeit offiziell eröffnet. Am heutigen Tage gab sich auch wieder Luis Enrique die Ehre, die Fragen der Journalisten zu beantworten. In seiner ersten Pressekonferenz der Saison 2015/16 ging Enrique auf die Neuzugänge Arda Turan sowie Aleix Vidal und die damit einhergehende Transfersperre ein. Des Weiteren gab der Teamchef einige Aussagen zur Situation von Pedro, zu seiner zweiten Saison als Blaugrana-Teamchef sowie zu Thomas Vermaelen beziehungsweise Douglas von sich.
Zu Anfang waren die ersten Eindrücke Enriques von der Mannschaft sowie die Neuzugänge Arda Turan sowie Aleix Vidal Themen der Fragerunde: „Es ist erst einmal das übliche Business. Wir haben gestern mit einem Teil des Kaders die Vorbereitung gestartet und warten auf den Rest, der nachkommen wird. Wir werden dann versuchen, jeden wieder herzustellen. Es ist ein ganz normaler Prozess. Das gilt auch für Vidal und Turan. Sie müssen erst einmal hineinfinden, sich an die Atmosphäre im Umkleideraum gewöhnen und ihre Teamkollegen kennenlernen. Was sie uns bringen werden, werden wir noch sehen. Je mehr wir trainieren, desto höher ist auch das Arbeitspensum. Es wird sich dann zeigen, was sie dem Team geben können. Aber wir haben in dieser Hinsicht immer noch viel Zeit.“
Der Teamchef fuhr zu diesem Thema dann noch fort: „Es ist natürlich ein kleines Handicap, dass Turan und Vidal nicht spielen können. Jedes Mal, wenn wir einen Spieler verpflichten und ihm sagen müssen, dass er bis Januar nicht spielen kann, handelt es sich um ein Handicap. Aber das muss man akzeptieren und sie wussten auch, woran sie sind. Aber ich bin mir sicher, dass wir ein großes Jahr vor uns haben und ich die Spieler, die mir zur Verfügung stehen, so effizient wie nur möglich nutzen werde. Wir brauchen die maximale Anzahl an Spieler, damit sie das bringen können, wozu sie imstande sind, damit wir den Erfolg der letzten Saison wiederholen können.“
Über mögliche weitere Transfers meinte der Asturier nur: „Als Teamchef besitze ich die Kompetenz, neue Spieler zu verlangen. Und wir haben uns über mögliche Spieler unterhalten, die zu unserem Team stoßen könnten. Soweit ich das jetzt beurteilen kann, bin ich sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie die Dinge durch das Management bislang gelaufen sind, insbesondere bei der Verpflichtung von Arda Turan. Wir sehen in ihm eine Verstärkung für das Team, genauso wie in Vidal, der zu uns stoßen konnte, bevor das Management-Komitee die Geschäfte übernommen hat. Mit ihnen befinden wir uns in einer besseren Position, sollten uns einmal Verletzungen treffen.“
Die Situation rund um Flügelstürmer Pedro gestaltete sich in den letzten Tagen äußerst kompliziert. Zu einem möglichen Abgang Pedros meinte Enrique: „Pedros Situation ist für mich klar. Ich will, dass kein Spieler uns verlässt. Aber es gibt nun einmal Verträge und diese Verträge beinhalten Ausstiegsklauseln. Wenn der Spieler diese nun nutzen will, dann ist das seine Entscheidung. Er muss sich nun anschauen, was ihm der Verein gegeben hat und was er dem Verein gibt. Ich hoffe natürlich, dass er bei uns bleibt, aber ich verstehe auch, dass ein Spieler für einen bestimmten Geldbeitrag uns auch verlassen kann. Ich will nicht, dass er uns verlässt. Und so verhält sich die aktuelle Situation. Wir haben uns vor den Ferien besprochen und geklärt, welche Spieler wir holen und welche Spieler wir nicht abgeben wollen, weil sie sehr wichtig für das Team sind. Das sind normale Situationen, weil wir immerhin nicht genau wissen können, ob uns Spieler verlassen oder Spieler zu uns kommen.
Zu Pedro hatte der Erfolgstrainer außerdem noch Folgendes zu sagen: „Ich rede immer zuerst mit dem Spieler. Ich garantiere keinem Spieler in meiner Mannschaft Einsatzminuten, weil ich nicht weiß, was passieren wird im Verlauf der Spielzeit. Er kennt mich schon von der zweiten Mannschaft, vom letzten Jahr und er weiß, wie ich arbeite. Es wird eine persönliche Entscheidung von ihm sein, die ich respektieren werde. Auch Marc Bartra befand sich in einer ähnlichen Situation und er entschied sich dafür, bei uns zu bleiben. Abgesehen davon werde ich aber die Entscheidung respeketieren. Persönlich wäre es mir lieber, dass er bleiben würde, aber ich kann bei bestem Willen keine Einsatzminuten versprechen.“
Anschließend hatte Enrique noch etwas zu Thomas Vermaelen sowie Douglas zu sagen: „Ich habe bestimmte Forderungen an mein Team. Ich will, dass alle sich zeigen und ihr Bestes geben. Wir wissen, dass Thomas Vermaelen sich durch seine Verletzung in einer besonderen Situation befand. Insofern ist seine Situation keine große Überraschung. Bei Douglas wollen wir, dass er das tut, was er schon in Brasilien gezeigt hat. Und wir hoffen, dass er dem gerecht werden kann. Aber das bezieht sich nicht nur auf diese beiden Spieler. Wir hoffen, dass alle Spieler im Kader ihre bestmögliche Leistung abrufen können.“
„Das zweite Jahr kann natürlich schwieriger werden, es kann aber auch besser werden, weil man mittlerweile mit all den Sachen vertraut ist. Es gibt Sachen, die man verbessern kann. Und ich bin mir sicher, dass es noch einige Aspekte gibt, an denen man arbeiten kann und ich kenne sie auch. Wir kennen unsere Rivalen besser, was sie gegen uns angewandt haben und was nicht. Und wir wissen, dass wir weitermachen müssen, um besser als unsere Rivalen zu sein. Das ist ein laufender Prozess. Das ist auch der Grund, warum wir neue Gesichter brauchen und gar noch bessere Leistungen der aktuellen Spieler im Vergleich zum Vorjahr. Nach all den Erfolgen, die wir schon erreicht haben, haben wir die Möglichkeit auf drei weitere Titel aufgrund des Triples im Frühling. Und wie immer erwarten wir das alles mit großer Spannung.“
Zum Schluss gab es noch ein paar Aussagen Enriques zu den Jugendspielern Sandro und Munir sowie eine Einschätzung zu möglichen weiteren Jugendspielern: „Sandro und Munir werden die Saison mit uns beginnen. Darüber bin ich sehr glücklich. Je nachdem, wie sich die Situation um sie entwickeln wird, werden wir schauen, wie es dann weitergeht. […] Als Teamchef habe ich zu entscheiden, was das Beste für mein Team ist. Mit der Leistung der Barça B in der letzten Saison war ich überhaupt nicht zufrieden. Einige von ihnen, wie Sandro oder Munir, können wir gebrauchen. Aber auf andere Personalien, die nicht die erste Mannschaft betreffen, werde ich nicht eingehen, weil die bei uns schon besetzt sind.“