Seit dem 9. Juli sind die Präsidentschaftswahlen beziehungsweise der heiße Wahlkampf der vier Kandidaten in vollem Gange! Dabei hat Kandidat Joan Laporta in einigen Veranstaltungen das Wort ergriffen und über verschiedene Themen des FC Barcelona gesprochen. So schoss der ehemalige Präsident einige Giftpfeile zu seinem Gegner Josep Maria Bartomeu und sprach über die Sponsorenverträge der Blaugrana mit Katar. Natürlich durften auch einige Worte zur potenziellen Neuverpflichtung Paul Pogba, Kritik am katalanischen Übergangsboard sowie mögliche Geldquellen für die Finanzierung des Vereins nicht fehlen. Barçawelt hat für euch die wichtigsten und interessantesten Aussagen zusammengefasst.
Zum französischen Nationalspieler Paul Pogba: „Pogba ist sehr gespannt darauf, zu Barça zu stoßen. Ich habe ein großartiges Verhältnis zu Mino Raiola. Er wäre eine tolle Verpflichtung. Jeder denkt, dass er in das System des Teams passen würde. Abidal hat auch eine sehr gute Beziehung zum Spieler. Wenn wir über seine Verpflichtung verhandeln müssten, dann würden wir uns zuerst mit Juventus austauschen, aufbauend auf dem, was uns unsere technischen Berater vermitteln. Dann würde ich Luis Enrique zu seiner Meinung über den Spieler fragen. Der Trainer ist der Architekt dieses Erfolges gewesen. […] Mino Raiola besitzt den Schlüssel zur Verpflichtung. Wenn uns die socis ebenso ihr Einverständnis geben, dann werden wir versuchen, ihn unter Vertrag zu nehmen.“
Über das katalanische Übergangsboard: „Es wäre sicherlich gut, wenn wir Pogba noch vor den Wahlen verpflichten könnten. Aber basierend auf dem Wissen, das wir besitzen, wird ihn Juventus nicht vorher freigeben. Auf jeden Fall aber übertreibt es das Übergangsboard mit seinem Mandat. Es ist zwar wahr, dass gewisse Marktoptionen nicht auf sich warten lassen, aber es gibt einfach Entscheidungen, die vom neuen Board getroffen werden müssen und nicht vom Interimsboard. Der größte Vorteil, den unsere Rivalen gegenüber uns haben, ist nicht diese Wahlperiode, sondern die Tatsache, dass wir während dieser Transferperiode keine Spieler verpflichten können.“
Über Eric Abidal und Demetrio Albertini: „Ich habe Johan Cruyff befragt, ob ich Abidal als Sportdirektor einstellen soll. Abidal ist dann im März zu mir gekommen und hat gemeint, dass er auch gerne in meinem Team sein würde, wenn ich antreten sollte. […] Bezüglich Albertini [Anm. d.Red: ehemaliger Vizepräsident d. italienischen Fußballverbandes; Vorsitzender im Vorstand des FC Parma] kann ich sagen, dass wir in Gesprächen sind. Ich denke, dass er die richtige Person ist, damit wir die Brücken zur UEFA, FIFA und ECA wiederaufbauen können.“
Zu Pep Guardiola und Luis Enrique: „Pep repräsentiert die Essenz, die Barça verkörpert, sicherlich besser. Luis Enrique ist hier viel unbekannter, aber mit ihm gelangte Barça zu seinen Wurzeln zurück, während auch die Konterstärke hinzugefügt wurde. Es ist nur fair, dass er weiterhin hier bleibt. In der letzten Saison mit Martino hat Barça seinen Stil verloren. […] Pep hat aktuell immer noch einen Kontrakt mit Bayern München. Die Zeit wird dann zeigen, wie es weitergeht. Ich würde ihn gerne beim Projekt dabei haben, aber nur, wenn er sich dafür auch entscheidet. Pep kann bei Barça das sein, was auch immer er sein will. Idealerweise wird er seinen Weg hier als Präsident vollenden.“
Über die früheren Präsidenten beziehungsweise Wahlkampfgegner Bartomeu: „Der Mangel an Transparenz war offensichtlich während ihrer Ära. Der Vertrag mit Katar ist ein besser gehütetes Geheimnis als das Rezept von Coca-Cola. Ich bin mir sicher, dass es andere Optionen gibt. Wenn wir gewinnen, dann wäre es gut, wenn UNICEF wieder auf der Vorderseite des Trikots stünde. […] Ich werde keine dreckigen Spiele machen. Das würde nirgendwo hinführen. Ich habe gesehen, wie Bartomeu schon einige Male gelogen hat. Er spricht immer halbe Wahrheiten aus, wie im Fall Neymar, für den Barça angezeigt wurde. Er ist Rosells Marionette. […] Es wäre sehr schlecht, wenn Barça aufgrund des Neymar-Deals weitere Zahlungen tätigen müsste. Die Dinge wurden hier mit sehr wenig Transparenz durchgeführt.“
Zu Enric Masip, der zu seinem Team gestoßen ist: „Für mich ist es ein enormes Privileg, das Masip [Anm.d.Red.: ehemaliger Handballspieler Barças und heutiger Handballfunktionär] mich in dieses Abenteuer begleitet. Wegen seiner Liebe zu Barça, seinem Wissen, seiner Erfahrung, der Werte eines Sportsmannes, die er mitbringt und wegen seiner Management-Erfahrung in einer Firma. Und auch, weil er tapfer ist und ein Teamarbeiter.“
Über einen früheren Vertrag mit Usbekistan und eigene Geldquellen: „Der Kontrakt, den wir mit Usbekistan unterzeichnet haben, hat nichts mit dem Vertrag zu tun, den dieses Board mit Katar unterzeichnet hat. Der Vertrag mit Usbekistan beinhaltete eine Zahlung von fünf Millionen für ein Freundschaftsspiel, aber der andere Vertrag bindet Barça mehrere Jahre an Katar. […] Ich kann versichern, dass ich mit Banken für die erforderlichen finanziellen Garantien in Kontakt bin. Und es ist nicht wahr, dass Jorge Mendes oder Peter Lim in meinem Projekt miteinbegriffen sind.“