Holland gegen Argentinien WM 2014: Auf gehts, Lionel Messi!

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Am Mittwochabend steht für Lionel Messi und seine Argentinier Schwerstarbeit auf dem Programm. Mit Holland wartet ein sehr ungemütlicher Gegner auf die Albiceleste, der ihnen sicher auf die Füße treten wird. Ausgerechnet in dieser wichtigen Phase des Turniers fehlt Nadelspieler Ángel di María verletzt und kann La Pulga in der Offensive nicht entlasten. So bleibt in einer wenig glamourösen argentinischen Auswahl alles an dem vierfachen Weltfußballer hängen. Kann Leo sich den Traum von einem WM-Finale erfüllen?

Selten hat man bei Messi so viel Heiterkeit beobachten können wie nach dem Triumph über Belgien im WM-Viertelfinale. Der kleine Zauberdribbler war nach dem knappen Erfolg seiner Argentinier auf Wolke Sieben und ließ seiner Freude auch in einem anschließenden Interview freien Lauf. „Ich bin sehr glücklich, weil es uns gelungen ist, ins Halbfinale einzuziehen. Das ist unglaublich! Wir haben mit dem Einzug in die Runde der letzten Vier unser erstes Ziel erreicht. Wir haben bei diesem Turnier alle Spiele gewonnen und ich hoffe, dass wir auch ins Finale einziehen können.” Mit der Leistung seiner Mannschaft sei die große Hoffnung der Argentinier zufrieden gewesen – sein Team habe zwar nur wenige Torchancen herausspielen können, Gleiches treffe aber auch auf die Belgier zu.

Argentinien: Leistungssteigerung muss her

Im Halbfinale gegen die Niederlande muss jetzt noch einmal eine Leistungssteigerung her, damit der Traum vom Finale auch Wirklichkeit wird. Zwar konnte die Oranje bisweilen im Turnier noch nicht durch brillanten Fußball glänzen. Das hinderte sie aber nicht daran, ebenso ins Semifinale einzuziehen, sei es auch nur im Elfmeterschießen gegen die Überraschungsmannschaft aus Costa Rica. Mit einem Lionel Messi in den eigenen Reihen muss sich Argentinien vor den Niederländern spielerisch nicht verstecken. Die Spieler müssen die Intensität des Gegners aber mitgehen, der auch gerne mal verbotene Methoden anwendet und über die Stränge schlägt. Das Spiel der Oranje ist bissig und körperbetont, damit muss die Albiceleste zurechtkommen. Und sie muss Arjen Robben in den Griff bekommen, was kein leichtes Unterfangen darstellt. Robben hat, milde ausgedrückt, eine sehr spezielle Art, Fußball zu spielen. Am besten man hält die Luft an, wenn der Stürmer von den Münchener Bayern in der Nähe ist, um seinem innigen Wunsch nach einem Freistoß nicht zu entsprechen. Leichter gesagt als getan, wenn Robben sich einmal mehr von links nach rechts in Bewegung setzt, und zwar in einer Anmut, die an Dressurreiten erinnert.

Es soll Stimmen geben, die den Oranje-Star mit dem wahren Star der Fußballwelt, Lionel Messi, in einen Topf werfen. Das ist blanker Hohn und Spott für den vermeintlich besten Fußballer der Welt, der auch nach einem üblen Einsteigen noch auf den Beinen steht und auf dem Weg in Richtung gegnerisches Tor verdeutlicht, wie eine erfolgreiche Symbiose von Eleganz und Dynamik aussehen kann, während Ersterer nicht nach dem Raum und dem Tor strebt, sondern ausschließlich nach dem Kontakt mit dem Gegner, die Voraussetzung für seine Oscar-reife Schauspieleinlagen. Trotzdem, man mag dem Spiel von Robben kritisch gegenüberstehen, aus objektiver Sicht ist es schlichtweg effizient und eine permanente Gefahrenquelle, die kaum unter Kontrolle zu bekommen ist.

Alle Hoffnungen ruhen auf Lionel Messi

Auf der Gegenseite wird sich Louis van Gaal den Kopf darüber zerbrechen, wie er Leo Messi an der Entfesselung seiner einzigartigen Qualitäten hindern kann. Ausgerechnet bei der WM läuft der Barça-Star zur Hochform auf und überzeugt mit Tugenden, die in der abgelaufenen Saison nur selten zum Vorschein kamen. Dass der Stürmerstar über eine enorme Handlungsqualität verfügt, ist schon seit Jahren kein Geheimnis mehr. Es gibt weltweit keinen Spieler, der mit einer einzigen Aktion mehr bewirken kann als die lebende Legende aus der Talentschmiede ‘La Masia’. In der Partie gegen Belgien war Messi maßgeblich an dem Tor von Higuaín beteiligt, und der Pass in den Lauf von Ángel di María war nicht von dieser Welt. Mit dieser geballten Offensivqualität ist er in der Lage, ein Spiel innerhalb von nur wenigen Sekunden, gänzlich unverhofft, auf den Kopf zu stellen. Das ist Leo Messi, der beste Angreifer des Planeten, gesegnet mit reichlich Fußballsachverstand und Beinen aus Gold.
Wenn es ‘nur’ das wäre, worüber sich die Oranje Sorgen machen müsste. Zur Freude seiner Fans strotzt Messi bei dieser WM vor Ehrgeiz, was sich direkt auf sein Spiel überträgt. Das Pressing seiner Mannschaft geht nicht mehr einfach an ihm vorbei, er ist immanenter Bestandteil der argentinischen Pressing-Strategie. Gegen Belgien attackierte er immer wieder den Sechser und presste auch hin und wieder den Gegner rückwärts. Das war bei dieser WM nicht immer so – erst im Verlauf des Turniers manifestierte sich bei ihm die Einsicht, dass er mehr tun müsse, wie er in einem Interview offen zugab. Hierbei handelte es sich nicht um leere Versprechungen, sondern um einen ambitionierten Vorsatz, den er in die Tat umsetzte. Konditionell scheint er zuweilen ein wenig zu wackeln, aber er holt alles heraus, was seine derzeitige Verfassung hergibt und gibt einer spielerisch schwachen Weltmeisterschaft ein Elixier, das sie unter ästhetischen Gesichtspunkten am Leben erhält: Pure Genialität.

Lionel Messi bei dieser WM

Gegner Bosnien Herzegowina Iran Nigeria Schweiz Belgien
Tore 1 1 2 0 0
Schüsse 3 6 4 2 2
Dribblings 20 21 6 24 14
Tackles 1 0 0 4 2
Zurückgelegte KM 8,6 7,7 5,9 10,7 (120min) 8,4

Im Vergleich zum Spiel beim FC Barcelona legte Messi bei dieser WM mehr Kilometer zurück. Das allein vermag aber nicht auszudrücken, wie sehr sich der Star der Mannschaft und dieser WM ins Zeug legt. Und es gibt auch keine Auskunft darüber, wie viel Qualität seine Laufwege, Dribblings, Pässe sowie Schüsse haben. Im Verlauf der letzten Wochen hat Messi noch mal einen Sprung nach vorne gemacht – gar nicht so leicht, wenn man bereits über allem thront. Selten hat die Welt so einen siegeshungrigen, engagierten Weltfußballer gesehen, der aus sich herauszukommen scheint. Dieses Turnier könnte ein Wendepunkt für ihn sein und den kleinen Abwärtstrend der Form umkehren. Mit einem Sieg beim Endrunden-Turnier könnte er sich endgültig die Krone aufsetzen. „Wir werden weiterhin für unseren Traum kämpfen. Es ist unglaublich, in der Lage zu sein, etwas zu erreichen, was Argentinien seit langer Zeit nicht gelungen ist. Argentinien war so lange nicht mehr im Halbfinale und es ist wunderbar, dass wir diese Barriere durchbrochen haben”, erklärte La Pulga nach dem Spiel gegen Belgien. Auf geht’s, Leo! Zeige den Holländern, wie richtiger Fußball gespielt wird.

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