Hauptversammlung des FC Barcelona 2013 – Die wesentlichen Punkte

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Bildquelle: fcbarcelona.com

Etwas von der Partie gegen Valladolid in den Hintergrund gedrängt, fand am Samstag auch noch die diesjährige Hauptversammlung des FC Barcelona statt. Mitglieder erhielten die Möglichkeit, über Kernpunkte des Vereinswesens abzustimmen. Es ging zum einen darum, den Haushaltsplan für das kommende Jahr zu genehmigen und den Vorstand zu entlasten. Zum anderen musste auch über eine Reform der Statuten abgestimmt werden.

Wer war eigentlich abstimmungsberechtigt?

Im Verlauf der Woche fanden bereits Informationsveranstaltungen zur anstehenden Hauptversammlung statt, um die Mitglieder über die im Rahmen der Verhandlung behandelten Themen bestmöglich zu informieren. Diese Informationsveranstaltungen betrafen nur Mitglieder, die am samstägigen Abstimmungsprozess teilnehmen konnten. Obschon der FC Barcelona weit über 160.000 Mitglieder hat, können nur wenige an der Hauptverhandlung teilnehmen. Dies sind die sogenannten Wahlmänner, welche demokratisch legitimiert sind und stellvertretend für alle Mitglieder Entscheidungen treffen.

Vor zwei Jahren wurden computergeneriert 6.491 ‘Socios’ ermittelt, die nach den Statuten um Nicht-Wahlberechtigte bereinigt worden waren. Damit blieben am Ende nur 3.491 ‘Socios Compromisarios’, die Wahlmänner, übrig. Diese Mitglieder wurden noch erweitert um die ältesten Barça-Mitglieder (Mitgliedsnummer 1 bis 1051), 20 Vorstandsmitglieder und diverse Kommissionsmitglieder. Schließlich kamen noch 25 weitere Mitglieder hinzu, die im Anschluss von der Versammlung benannt worden sind.

Die Stimmberechtigten in der Hauptversammlung sind bis zum 30. Juni 2014 gewählt. Für die samstägige Hauptversammlung hat der Verein 4.401 Einladungen an die ‘Socios Compromisarios’ verschickt und 932 Zusagen erhalten. 1.464 Stimmberechtigte sind der Einladung nicht gefolgt, der Rest hat weder eine Zusage noch eine Absage erteilt. Letztendlich sind zu dem Termin aber nur 581 Mitglieder erschienen, um über wichtige Themen für den Verein abzustimmen.

Haushaltsplan und Entlastung

Das erste wichtige Thema der Hauptversammlung betraf die Genehmigung des Haushaltsplanes für das kommende Geschäftsjahr und damit einhergehend die Entlastung des Vorstands für die vorangegangene geschäftliche Tätigkeit. In diesem Zusammenhang wurde festgehalten, dass die Geschäftstätigkeit 2013/2014 einen Umsatz von 508,5 Millionen Euro bringen soll und Ausgaben, die auf 457,7 Millionen geschätzt werden. Der Nettogewinn für das nächste Geschäftsjahr wurde auf voraussichtlich 35,7 Millionen Euro beziffert.

Die anwesenden Mitglieder genehmigten den Haushaltsplan mit 511 Für- und nur 12 Gegenstimmen. 19 Teilnehmer enthielten sich der Stimme. Auch die Entlastung für das letzte Geschäftsjahr wurde mit einer überwältigenden Mehrheit erteilt.

Entlastung: Durch die Entlastung wird die Geschäftstätigkeit des Vorstandes nachträglich als ordnungsgemäß gebilligt. Dadurch wird dem Leitungsorgan zugesichert, dass der Verein nicht haftungsrechtlich gegen das Organ vorgehen wird.

Etablierung ökonomischer Grundregeln

Das zweite wichtige Thema betraf die Reform der Statuten. Über den Reformentwurf hatte es zunächst einen großen Sturm der Entrüstung gegeben, weil man vermutete, der Vorstand würde seine Machtstellung ausweiten. Im Nachhinein stellte sich jedoch heraus, dass man mit der infrage stehenden Regelung lediglich gesetzlichen Vorgaben nachkommen musste.

Wie dem auch sei, die ‘MundoDeportivo’ beschreibt die Statuten-Reform als geradezu “historisch”. Toni Freixa unterteilte die Reform in vier Kategorien: Änderung des Wortlauts der Statuten, Anpassungen an die moderne Zeit, Anpassung an die vorherrschende gesetzliche Lage, Einführung neuer Statuten. 

Der wichtigste Aspekt der Reform bezog sich dabei auf die ökonomische Grundlage des FC Barcelona. Sollte der Vorstand in Zukunft ein Geschäftsjahr mit einem Nettoverlust abschließen, wird er in die Pflicht genommen, innerhalb von zwei Jahren den Verlust wieder einzufahren. Im Fall des Zuwiderhandelns muss der Vorstand zurücktreten. Sandro Rosell hierzu: „Diese Statuten kontrollieren uns mehr.”

Dies ist aber nur Teil eines übergeordneten Prinzips, das der Verein verfolgt. In Zukunft soll gegenseitige Überwachung von bestimmten Ämtern sicherstellen, dass der Betrieb des Vereins auf einer professionelleren Grundlage vonstatten geht. Laut Javier Faus sei dieser Punkt sehr essenziell, und würde er nicht umgesetzt, hätte das den Rücktritt von Sandro Rosell zufolge.

Die ‘Socios Compromisarios’ stimmen für die Reform

So weit kommt es jedoch nicht, mit 320 Fürstimmen bekam die Statuten-Reform die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit. Mit ihr werden auch die Rechte der Hauptversammlung erweitert. Insbesondere bei Angelegenheiten, die den Namen des Stadions, des Palau oder das Trikot betreffen, wird es maßgebend auf die Stimme der Hauptverhandlung ankommen. 

Weitere Themen der Hauptversammlung waren unter anderem die Rechtsnatur des Vereins und die Verpflichtung von Neymar. Der Umwandlung von Barça in eine Aktiengesellschaft erteilte Sandro Rosell eine klare Absage. Provisionszahlungen in der Causa Neymar seien nie geflossen. Darüber hinaus ließ es sich Toni Freixa nicht nehmen, mit dem alten Vorstand hart ins Gericht zu gehen. Dieser hätte sich nach Beendigung der Amtszeit seiner Verantwortung entzogen und alles angefochten. 

Ein großer Dank gebührt Frederico für die sorgfältige Recherche.

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