Forenbeiträge der Woche – Erfolgsfan oder Culé

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Bildquelle: fcbarcelona.com

Zugegeben, die Headline ist ein wenig extrem formuliert, aber unsere Mitglieder haben sich wieder einmal selbst übertroffen. Im Forum wurde ausgetauscht, ob die Mitglieder sich zu den Idealisten oder den Pragmatikern zählen. Daher wird sich diese Ausgabe überwiegend um die Mitglieder selbst und ihren Vorstellungen und Erfahrungen mit Barça drehen. Alle Altersklassen waren in der Diskussion vertreten und dementsprechend auch viele wertvolle Einblicke in die Gedankenwelt eines Culés. 

Um den Einstieg zu erleichtern, sollten erst die Begrifflichkeiten definiert werden. Unser User Grandoli Newells Barça erklärte die Schlüsselwörter folgendermaßen: In Extremform ist ein Idealist einer, der die Ideale des Vereins über alles stellt. Er will lieber einen mittelmäßigen Canterno als einen guten, gekauften Spieler. Ein Idealist nimmt auch gerne finanzielle Einbußen in Kauf, um das Trikot frei von Werbung zu halten. Zudem bevorzugt er auch eine Niederlage statt einen unansehlichen Sieg, sofern die Spielphilosophie zu sehen ist. Ein Pragmatiker, ebenfalls in Extremform, ist im Grunde das Gegenteil.”

Ohne Pragmatismus keine Überlebenschance

Nachdem das geklärt wurde, ging es auch schon hinein in die richtige Diskussion. Unsere selbst ernannte Fan-Oma Molero, die seit über 22 Jahren Fan des FC Barcelona ist, äußerte sich wie folgt: „Also ich bin Pragmatiker, ansonsten hätte ich die 22 Jahre als Barça-Fan nicht überlebt. Alleine, wenn ich an die sechs Trainer in den sieben Jahren zwischen Cruyff und Rijkaard denke. Davon zweimal Louis van Gaal, eine echte Bewährungsprobe! Auch Tito Vilanova war für mich von Anfang an nicht der richtige Chefcoach, da wusste noch niemand, dass seine Krankheit zurückkehren würde. Er war, meiner Wahrnehmung nach, 5 Jahre lang (Anm.: 1 Jahr Barça B und 4 Jahre A-Mannschaft) der “gute Cop” und Pep Guardiola der böse und ich befürchtete, dass er dieses Image nicht würde ablegen können; ganz einfach, weil er eben der gute, ruhige Trainer war und ist – die Spieler des FC Barcelona jedoch einen “Antreiber und Auspeitscher” brauchen. Bei Guardiola haben in der Halbzeitpause die Katakomben gebebt.

Die Spielweise muss sich verändern

Eines unserer etwas jüngeren Mitglieder äußerte sich ebenfalls über diese Thematik und kam dabei auf interessante Aspekte zu sprechen. Thematisiert wurde dabei insbesondere die Spielweise von Barça: Ein Barça ohne Tiki-Taka kann ich mir einfach nicht vorstellen. Aber Idealismus bedeutet Stillstand, und das ist ein Synonym für Misserfolg. […] Ich glaube daran, dass Barça den Zeitpunkt [Anm.: für einen Ärawechsel] noch nicht verpasst hat, sehe der Zukunft aber mit einer gehörigen Portion Unbehagen entgegen. Auf dem Spielfeld wartet das Spiel von Tata Martinos Mannschaft mit vielen neuen Variationen auf, und ich würde mir wünschen, dass auch in der Mannschaft bald ein frischer Wind weht. Man muss die romantisch verklärte Sichtweise ablegen und die Altstars endlich dort hinschicken, wo sie hingehören.” 

Ein kurzer Exkurs in die Geschichte des Tiki Taka und des Totaalvoetbal: Eines darf man nämlich bei der Diskussion nicht außer Acht lassen: Der spätere Idealismus ist aus dem Pragmatismus hervorgegangen. Tiki Taka war anfangs kein Selbstzweck, sondern diente dazu, die Gegner zu dominieren und Erfolge einzufahren. Dementsprechend wird auch der neue Stil maßgeblich vom Pragmatismus beeinflusst werden. Spielstile, die keinen Erfolg bringen, sterben aus. Ich bin mir aber sicher, dass das Tiki Taka und der Totaalvoetbal nicht aussterben werden. Sie werden sich nur weiterentwickeln.”

Viele weitere interessante Beiträge können in diesem Thread nachgelesen werden. Falls sich der ein oder andere Leser für das Forum begeistert hat und uns mit seinen Gedanken bereichern will, dann würden wir eine Registrierung bei uns sehr begrüßen.

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