Vergangenen Freitag begann in Chile die 44. Auflage der Copa América – bei diesem Turnier kämpfen insgesamt 12 Mannschaften (zehn aus Südamerika sowie Mexiko und Jamaika) – um die begehrte Trophäe. Mit dabei sind auch die fünf Barça-Stars Claudio Bravo, Javier Mascherano, Lionel Messi, Dani Alves sowie Neymar Jr., die allesamt ihr erstes Spiel bereits hinter sich brachten. Barçawelt fasst zusammen.
Chile 2:0 Ecuador (Gruppe A)
Der Startschuss für die Copa América stellte das Duell zwischen Gastgeber Chile und Ecuador dar. Wie gewohnt stand bei den Hausherren Barça-Keeper Claudio Bravo im Kasten; auch der ehemalige Blaugrana-Akteur Alexis Sánchez war natürlich Teil der Startaufstellung, ist er doch unumstrittener Star der von Jorge Sampaoli trainierten Truppe.
Das machte der mittlerweile bei Arsenal London agierende Stürmer auch schnell klar: Bereits nach zwei Minuten hatte er nach einem tollen Lauf die Führung auf dem Fuß, setzte das Kunstleder allerdings knapp am Kasten vorbei. Auch im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit liefen alle Aktionen über Alexis Sánchez, doch bei den Chilenen fehlte noch die letzte Konsequenz zum Torerfolg – trotz klarer Feld- und Chancenüberlegenheit.
Im zweiten Durchgang stellte sich Ecuador immer besser auf die Turnier-Gastgeber ein, schaffte es allerdings kaum für Entlastung zu sorgen. Schlussendlich musste ein Elfmeter für die hoch verdiente Führung der Chilenen dienen – Arturo Vidal verwandelte in Minute 67 staubtrocken. Dann versuchte die Mannschaft von Trainer Gustavo Quinteros ihr Heil in der Offensive. In Minute 82 verpasste man den Ausgleich um Haaresbreite, als Walter Ayoví aus acht Metern per Kopf nur die Latte traf. Chile reagierte darauf jedoch nur zwei Minuten später äußerst abgeklärt: Nach Assist von Alexis Sánchez vollendete Eduardo Vargas locker und stellte auf 2:0.
Claudio Bravo agierte in dieser Partie souverän und musste sich – wie bei Barça gewohnt – über keinen Gegentreffer ärgern. Der beste Mann auf dem Platz war jedoch mit Abstand Alexis Sánchez.
Argentinien 2:2 Paraguay (Gruppe B)
Im zweiten Spiel mit Barça-Beteiligung (Javier Mascherano, Lionel Messi) traf der letztjährige WM-Finalist Argentinien auf den Underdog aus Paraguay. Die beiden Blaugrana-Stars standen dabei wie gewohnt in der Startformation von Teamchef Tata Martino.
Im ersten Durchgang lief alles wie erwartet für die zweimaligen Weltmeister: Argentinien war Paraguay in allen Bereichen himmelhoch überlegen und sicherte sich nach einem katastrophalen Fehler von Verteidiger Miguel Samudio die 1:0-Führung durch Kun Agüero (29′). Nur sieben Minuten später patzte wiederum Samudio und verschuldete einen Strafstoß: Lionel Messi ließ sich nicht lange bitten und versenkte souverän zum 2:0.
In Hälfte zwei kontrollierten die ‘Gauchos’ weiterhin die Partie – angeführt von einem traumhaft aufgelegten Messi, der ein ums andere Mal gefährliche Aktionen kreierte. Doch in Minute 60 feuerte Nelson Valdez plötzlich einen Sonntagsschuss ab und brachte sein Team wieder zurück ins Spiel. Danach folgten ein offener Schlagabtausch und viele große Torchancen auf beiden Seiten. Das Glück pachtete allerdings schlussendlich Paraguay, die in der Nachspielzeit noch zum 2:2-Ausgleich durch Lucas Barrios trafen.
Alles in allem wäre ein Sieg für Argentinien verdient gewesen, doch mit zunehmender Dauer der Partie wurden sie einfach zu nervös und ließen sich immer wieder durch schnelle Gegenstöße überrumpeln. Zum Spieler des Spiels wurde Lionel Messi gewählt – Javier Mascherano agierte souverän, aber unauffällig.
Brasilien 2:1 Peru (Gruppe C)
In der Gruppe C folgte gestern der erste Auftritt von Dani Alves und Neymar Jr., die mit ihren Brasilianern auf Peru trafen. Beide Barça-Akteure standen dabei von Beginn an auf dem Feld.
Die Partie begann für die Seleção jedoch mit einem Schock – bereits nach drei Minuten ging Peru durch einen Treffer von Christian Cueva in Führung. Vorausgegangen war dem ein katastrophaler Patzer von Torhüter Jefferson. Doch dann erwachte der fünfmalige Weltmeister in Form von Dani Alves und Neymar: Erstgenannter flankte prächtig, zweitgenannter köpfte eiskalt in die Maschen. Nach fünf Minuten stand es somit bereits 1:1. Danach folgte ein Schlagabtausch mit deutlichen Vorteilen für die Brasilianer. Neymar – der überragend agierte – hatte nach 14 Minuten die große Gelegenheit auf die Führung, der Ball wurde jedoch kurz vor der Linie geklärt.
Im zweiten Durchgang versuchte die Seleção weiterhin ihr Glück in der Offensive – nach 53 Spielminuten knallte wiederum Neymar den Ball aus etwa 20 Metern an die Latte. Auch der eingewechselte Costa vergab noch eine sehr gute Gelegenheit; die Peruaner verteidigten ihrerseits jedoch immer besser und ließen kaum noch Chancen zu. In der Nachspielzeit wurde der Druck allerdings zu groß. Erst scheiterte Sambakicker Neymar noch nach einem Zuspiel von Dani Alves, danach lieferte er jedoch ein überragendes Zuspiel für Douglas Costa, der in letzter Minute das 2:1 für Brasilien erzielte.
Die Barça-Stars Dani Alves und Neymar agierten beide sehr stark, wobei der Stürmerstar der eindeutig beste Mann auf dem Platz war. Beinahe jede Aktion lief über den Sambakicker, der auch mit atemberaubenden Tricks das Stadion zum Kochen brachte. Ohne Neymar Jr. würde es bei Brasilien düster aussehen.
Übersicht: Die bisherigen Ergebnisse der Copa América
Gruppe A:
- Chile 2:0 Ecuador
- Mexiko 0:0 Bolivien
Gruppe B:
- Uruguay 1:0 Jamaika
- Argentinien 2:2 Paraguay
Gruppe C:
- Kolumbien 0:1 Venezuela
- Brasilien 2:1 Peru
Der weitere Turnierverlauf und die Anstoßzeiten: