Copa América Centenario: Messi scheitert mit Argentinien und verkündet Rücktritt aus dem Nationalteam

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Chile gegen Argentinien, so lautete die Partie. In einem hart umkämpften Spiel fiel die Entscheidung erst spät im Elfmeterschießen – zugunsten der Chilenen. Messi und Argentinien scheitern, Bravo und Chile dürfen feiern. Die erfolgreiche Titelverteidigung Chiles bei der Copa América wird jedoch nur beiläufig erwähnt. Die Geschichte wiederholt sich, doch diesmal mit noch weitreichenderen Folgen. 

 „Ohne Titel braucht ihr euch gar nicht nach Hause trauen“. Dies sagte Diego Maradona vor dem diesjährigen Finale. Zuvor hätte man beim besten Willen keinen Favoriten ausmachen können, allein Messis Topform in den Spielen davor ließ alle hoffen. Es kam anders. Nach der gestrigen Niederlage wartet Argentinien seit 1993 auf den ersten Titel, Messi wartet sein ganzes Leben lang darauf. Um diese Tragödie noch besser verstehen zu können, werfen wir im Folgenden einen Blick auf den Verlauf des finalen Spiels.

Hart umkämpftes Spiel mit später Entscheidung

In der ersten Halbzeit hätte Gonzalo Higuaín bereits für die Führung sorgen können: Innenverteidiger Medel hat Probleme bei der Ballmitnahme und verliert ihn an Higuaín. Dieser läuft frei auf Bravo zu. Dieser verpasst den richtigen Moment zum Abschluss, entscheidet sich, einige Schritte mehr zu machen und den Ball dann per kleinem Lupfer ins lange Eck zu befördern. Falsche Entscheidung, der Ball geht knapp am Tor vorbei. Endspiele sind einfach nix für Higuaín. Ansonsten war dies auch die einzige wirklich gefährliche Szene der ersten Halbzeit, einige Halbchancen ergaben sich nach Standards. Furios war die Partie dennoch: Zum einen wegen der hohen Geschwindigkeiten, wodurch das Spiel zwar nie langweilig wurde, sich aber wenige Torraumszenen ergaben. Die Partie war daher eher von aggressiven Zweikämpfen geprägt. Dies führte ebenfalls dazu, dass beide Mannschaften nur selten vors Tor kamen. Dazu trug auch bei, dass Messi immer zum richtigen Zeitpunkt gedoppelt wurde. Und wenn er mal an den Ball kam, stoppte man ihn mit taktischen Fouls. So wurden von Messi eingeleitete Konter unterbunden. Folge für Chile: Marcelo Díaz sah in der 28. Minute Gelb-Rot und flog vom Platz. Dieser Vorteil für Argentinien löste sich bald wieder auf. Rojo wurde  kurz vor der Pause ebenfalls des Spielfelds verwiesen. Mit einem 0:0 und zehn Mann auf beiden Seiten ging man in die zweite Halbzeit.

In der zweiten Halbzeit verlief die Partie ähnlich. Das hohe Tempo aus der ersten Halbzeit konnte nicht beibehalten werden, was zu mehr Chancen führte. Allerdings wurden die Angriffe nicht zu Ende gespielt bzw. die Spieler hatten teils keine Wahl als unter Bedrängnis aufs Tor zu schießen. Aufseiten Argentiniens gingen alle Schüsse am Tor vorbei. So auch Messis Schuss in der Nachspielzeit, der im Mittelfeld den Ball bekommt, bis zum Strafraum durchkommt und dann abschließt. Hochkarätige Chancen gab es dann doch noch in der Verlängerung; In der 98. Minute kommt Vargas für Chile vor dem Tor frei zum Kopfball, der Ball wird aber von Romero aufgefangen. Eine Minute später die große Chance auf der anderen Seite: Messis Freistoß aus dem Mittelfeld kommt bei Agüero an, welcher ebenfalls per Kopfball abschließt. Der Ball wäre perfekt im Winkel links oben genau unter der Latte gelandet, wenn Bravo nicht zu einer Glanzparade gekommen wäre. So aber gab es nach Verlängerung keinen Sieger.

Das Elfmeterschießen fing gut an: Arturo Vidal machte den Anfang und sein Elfmeter wurde von Romero gehalten. Dann trat Messi an. Und verschoss. Sein Ball ging weit übers Tor. Chile verwandelte die nächsten Elfer sicher, Lucas Biglia (Argentinien) verwandelte nicht. Bravo hatte die Ecke erahnt. Das Spiel war entschieden und Chile der Sieger.

Messis Entscheidung

Nach drei aufeinanderfolgenden verlorenen Finals und vier verlorenen Endspielen überhaupt war in Messis Gesicht nach dem Spiel nichts als bittere Enttäuschung und Kummer zu lesen. Nach dem Spiel sagte er Folgendes: „Es soll einfach nicht sein für mich. Für mich ist das Thema Nationalteam abgeschlossen. Ich habe alles gegeben, und es tut weh, nichts gewonnen zu haben. Es war das, was ich am meisten wollte, aber ich konnte es nicht kriegen. Also denke ich, dass es vorbei ist.“ Herzzerreißende Worte von Messi. So erfolgreich seine Geschichte mit dem FC Barcelona ist, so tragisch ist sie mit Argentinien. Ob der Rücktritt Messis wirklich beschlossene Sache ist oder nur im Affekt entschieden wurde, bleibt abzuwarten. Doch auch Messis Rücktritt könnte man nicht als Aufgeben bezeichnen, er hat alles versucht und findet sich nun mit den Folgen ab. Die Kritik, die er in Argentinien immer bekommen hat und auch jetzt bekommt, sowie der von ihm selbst verschossene Elfmeter werden sicherlich eine Rolle in seiner endgültigen Entscheidung spielen. Angesichts der Tatsache, dass in zwei Jahren die Weltmeisterschaft stattfindet, hofft man natürlich darauf, dass Messi nicht aufhört.

Auch wenn jeder Barça-Fan wahrscheinlich mit Messi leidet, muss man an dieser Stelle auch Glückwünsche an Bravo richten, der erheblich zum Titelgewinn beigetragen hat. Herzlichen Glückwunsch, Claudio Bravo!

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