Der zweite Spieltag der Copa América hatte es für Uruguay, Argentinien und Chile in sich! Lionel Messi erzielte nach seiner Einwechslung innerhalb von 26 Minuten einen Hattrick, Luis Suárez musste von der Bank aus wütend mit ansehen, wie Uruguay sich aus der Copa América verabschiedete und Claudio Bravos Chile gewann in einem nervenaufreibenden Spiel in allerletzter Minute durch einen Elfmeter.
Schwache Mannschaftsleistung: Uruguay qualifiziert sich nicht für die KO-Phase
Uruguay war bereits im Vorfeld dieser Partie großem Druck ausgesetzt. Immerhin musste ein Sieg her, nachdem das erste Spiel gegen Mexiko mit 3:1 verloren gegangen ist.
Es war ein zähes Spiel, insbesondere in der ersten Halbzeit. In der 36. Minute fiel allerdings das erste und einzige Tor des Spiels. Die Uruguayer verlieren den Ball im Mittelfeld und der Ball kommt zu Alejandro Guerra. Er treibt den Ball über die Mittellinie und sieht, dass Muslera weit vor dem Tor steht. Nahe des Mittelfelds schließt er einfach so mal ab, Muslera lenkt die Kugel an die Latte, doch Rondon steht richtig, sodass der Nachschuss im Tor untergebracht werden konnte. Ein ärgerlicher und absolut vermeidlicher Gegentreffer! Kurz vor der Halbzeitpause schaffte es Guerra beinahe, sich in die Torschützenliste einzutragen. Nach einem starken Sololauf war sein Abschluss letztlich nicht platziert genug, sodass Muslera den Ball sicher halten konnte.
Auch in der zweiten Halbzeit schaffte es Uruguay nicht, sich regelmäßig Chancen zu erspielen. Erst zum Schluss war es Cavani, der eine hundertprozentige Torchance nicht verwerten konnte. Das wäre ein wichtiges Tor gewesen, sagte nach dem Spiel auch Cavani. Immerhin gäbe es nach einem Unentschieden noch die Chance, sich für die nächste Runde zu qualifizieren. Allerdings kam alles anders als erhofft: Uruguay ist vorzeitig aus der Copa América ausgeschieden! Edinson Cavani und Co. unterlagen Venezuela knapp mit 1:0.
Für einen Eklat während des Spiels sorgte Luis Suárez. Der Spieler wurde als verletzt gelistet und wäre nicht einsatzbereit. Davon wusste Luis Suárez allerdings nichts, der dennoch vom Trainer zum Aufwärmen geschickt wurde. Nach dem dritten Wechsel war Luis Suárez darüber verwundert, nicht zu spielen. Zwar reagierte er nicht so aggressiv, wie es in anderen Medienberichten dargestellt worden ist, doch war ihm die Wut über die Nichtberücksichtigung sichtlich anzusehen, nachdem er mit dem Assistenztrainer stritt, sein Leibchen auf den Boden warf und gegen die Wand der Bank schlug.
Chile siegt in letzter Spielminute
Nach der 2:1-Niederlage gegen Argentinien am ersten Spieltag der Gruppenphase war Chile unter Zugzwang. Ein Sieg gegen Bolivien musste her und Chile war die klar favorisierte Mannschaft. Dennoch sollte eine ziemlich zähe Partie entstehen, in der die Chilenen mehr Probleme hatten, als ihnen lieb war. In der ersten Halbzeit haben Alexis Sánchez und Co. zwar Torchancen erspielen können, von denen ein paar auch Hochkaräter waren. Die Chilenen präsentierten sich allerdings nicht kaltschnäuzig genug, sodass es mit einem 0:0-Unentschieden in die Halbzeitpause ging.
Kurz nach Wiederanpfiff klingelte es dafür schon im Tor Boliviens. Nach einem schönen Zusammenspiel zwischen Vidal und Panilla – ersterer Spieler eroberte den Ball – im Strafraum der Bolivier, war es der Bayern-Star, der den Pass in den Rückraum verwertete und in der 46. Spielminute zum 1:0 traf. Nach der eher ereignisärmeren ersten Halbzeit also ein überraschender Schellstart, so konnte es weitergehen und so ging es auch weiter. In der Folge erspielten sich die Chilenen noch mehr Torchancen, welche allerdings nicht genutzt werden konnten. Dafür machte es Bolivien in der 61. Minute besser, und wie! Freistoß aus 25 Meter Entfernung und rechter Position. Campos tritt an und hämmert den Ball in den Winkel der Torwartecke. Es ist schwierig zu sagen, ob Claudio Bravo diesem Schuss viel entgegensetzen konnte. Vorzuwerfen ist ihm zwar, dass der Schuss in die Torwartecke gezielt wurde, es muss aber auch gesagt werden, dass Campos’ Schuss einfach viel zu gut und platziert gewesen ist. Mit diesem Sonntagsschuss hätte wohl jeder Torhüter auf der Welt so seine Probleme bekommen.
Daraufhin blieb es lange Zeit beim 1:1 und nichts machte den Anschein, dass etwas passieren würde. Doch dann das: Die Nachspielzeit dauerte acht Minuten lang und in der zehnten Minute der Nachspielzeit durfte Vidal einen fragwürdigen Elfmeter zum 2:1-Sieg verwandeln und avancierte somit zum Matchwinner.
Lionel Messi ballert Argentinien in die nächste Runde
Argentinien konnte als einzige Mannschaft mit Barça-Beteiligung den ersten Spieltag der Copa América dieses Jahres erfolgreich gestalten und musste diesmal gegen Panama ran. Auch diesmal befand sich Lionel Messi nicht in der Startformation und verfolgte das Geschehen zunächst von der Bank aus und sah, wie seine Mannschaft schon früh durch den Innenverteidiger von Manchester City Otamendi in Führung ging. Einem Freistoß von Di María in der sechsten Minute folgte der Kopfball des Innenverteidigers, der sicher zum 1:0 traf. In der Folge präsentierte sich Panama völlig überraschend von einer sehr guten Seite und konnte sogar für mehr Gefahr als die Argentinier sorgen, sodass man letztlich sagen muss, dass die 1:0-Pausenführung für Argentinien schmeichelhaft war. Einen weiteren Rückschlag musste Panama dennoch hinnehmen, denn Anibal Godoy musste aufgrund seiner zweiten Gelben Karte das Spielfeld verlassen.
Das Spiel sollte sich in der zweiten Halbzeit ändern, nachdem Messi das Spielfeld betrat. Schon beim Aufwärmen jubelten ihm die Fans zu, als hätte er einen Hattrick erzielt. Vielleicht nur ein hellseherischer Akt der Fans, denn Lionel Messi sollte tatsächlich nach seiner Einwechslung in der 61. Spielminute innerhalb von 26 Minuten ein Hattrick gelingen. Das 2:0, 3:0 und das 4:0 erzielte er höchstpersönlich. Sein erster Treffer in der 68. Minute war dabei wohl der eigenartigste. Panama versucht, die Situation um den eigenen Sechzehner herum spielerisch zu lösen, der Klärungsversuch prallt allerdings gegen Higuains Gesicht, sodass der Ball zu Messi kommt. Der Weltfußballer steht fortan frei vor dem gegnerischen Tor und erzielt ganz locker das 2:0. Zehn Minuten später war es wieder Lionel Messi, der sich vorher wohl noch das Chile-Spiel angeschaut hat und insbesondere dem Freistoßtreffer von Campos nacheiferte. Immerhin traf Messi aus ähnlicher Position aus dem Stand zum 3:0 – nur ging die Kugel diesmal nicht in die Torwartecke. Das 4:0 fiel dann in der 87. Minute, nachdem Rojo den durchstartenden Messi sieht und ihn anspielt. Messi verarbeitet den Ball perfekt, legt ihn sich zurecht und schlenzt den Ball gefühlvoll in das Tor. Auch beim 5:0 in der 90. Minute war Messi mit einem Traumpass auf Rojo aus dem Mittelfeld heraus beteiligt. Rojo legte den Ball per Kopf auf den eingewechselten Aguero ab, der sicher einnickte. Das 5:0 war dann auch der letzte Treffer des Spiels.