In diesem Jahr findet die Sonderausgabe der Copa América statt. Aufgrund des 100-jährigen Bestehens dieses Wettbewerbs findet er nicht auf südamerikanischem, sondern auf nordamerikanischem Boden in den USA statt – zum ersten Mal! Neben den Teams der CONMEBOL werden auch sechs Nationalmannschaften aus dem CONCACAF teilnehmen. Natürlich dürfen die Barça-Akteure Messi, Mascherano und Co. nicht fehlen, auf die ein genauerer Blick geworfen wird.
Der Startschuss: USA verliert gegen Kolumbien
In der Gruppe A kam es bereits zum Showdown zwischen dem Gastgeberland USA und Kolumbien. Dabei konnte Kolumbien zeigen, dass in einem normalerweise südamerikanischen Wettbewerb auch südamerikanische Verhältnisse herrschen. Mit 2:0 fertigten sie die USA ab und konnten auch abgesehen vom Endergebnis, das bereits vor der Halbzeitpause feststand, mehr Torchancen generieren und für mehr Gefahr sorgen. Bereits in der achten Spielminute gab Cristian Zapata die Marschrichtung vor, nachdem er eine Ecke von der rechten Seite per Direktabnahme platziert ins gegnerische Tor donnerte. Drei Minuten vor der Halbzeitpause ist es James Rodríguez gewesen, der einen Elfmeter zur 2:0-Führung verwandelte. Sein Tor markierte in diesem Spiel auch den Endstand.
Heute um 23 Uhr wird Paraguay gegen Costa Rica spielen. Costa Rica, das Überraschungsteam der Weltmeisterschaft 2014, wird in diesem Wettbewerb wohl für die eine oder andere Überraschung sorgen können. Paraguay zeigte in der Vergangenheit allerdings, dass sie eine ziemlich unangenehme Mannschaft sein können. In der vergangenen Copa América wurden sie Vierter; in der vorletzten Copa América – damals war noch der ehemalige Barça-Trainer Gerardo ‘Tata’ Martino der Nationalcoach – Zweiter und unterlagen erst im Finale Uruguay, nachdem unter anderem auch Brasilien ausgeschaltet werden konnte. Ein direkter Vergleich verspricht jedenfalls ein enges Duell.
Neymar möchte zu den Olympischen Spielen, Rafinha fällt aus!
Brasilien konnte in den letzten internationalen Wettbewerben nicht überzeugen. Tiefpunkt war die Weltmeisterschaft im eigenen Land, als die Brasilianer mit 7:1 von der deutschen Nationalmannschaft deklassiert worden sind. Auch in der Copa América aus den Jahren 2011 und 2015 konnte keinesfalls überzeugt werden. 2011 flog die Seleção gegen Paraguay im Elfmeterschießen raus, 2015 wiederholte sich dieses Ereignis zum Leidwesen der Brasilianer: Wieder war der Gegner Paraguay und wieder verlor Brasilien gegen Paraguay nach Elfmeterschießen knapp.
Bitter ist die Tatsache, dass Thiagos kleiner Bruder Rafinha nicht an der diesjährigen Copa América teilnehmen kann. Aufgrund einer Verletzung, die sich Rafinha im Copa-del-Rey-Finale zuzog, fällt er nun das gesamte Turnier aus, sodass Lucas Moura nachnominiert werden musste. Weiterhin wird Neymar nicht dabei sein, da er bei den Olympischen Spielen mitspielen möchte und versuchen will, dort mit Brasilien Erfolg zu haben. Dagegen wird Dani Alves, der noch bei Barça unter Vertrag steht, auflaufen können. Wichtig für die Brasilianer ist vor allem ein Erfolgsgefühl, welches schon seit langer Zeit vermisst wird. Die Fans werden immer unzufriedener mit der Leistung ihrer Nationalmannschaft, sodass der Druck in diesem Jahr sehr hoch ist. Es gilt, weitere Enttäuschungen zu verhindern.
Zum ersten Mal gegen den Ball treten die Samba-Tänzer aus dem Zuckerhut morgen früh um 4 Uhr gegen Ecuador. Es ist ein interessantes Spiel zu erwarten, zumal Ecuador in der WM-Qualifikation in Südamerika derzeit auf dem zweiten Platz steht. Brasilien befindet sich auf der anderen Seite lediglich auf dem sechsten Rang. Es ist nicht abwegig zu behaupten, dass Ecuador in dieser Partie die Favoritenrolle einnimmt.
Der Spielplan der Gruppe B:
Zeit | Begegnung |
---|---|
5. Juni um 01:30 Uhr | Haiti – Peru |
5. Juni um 04:00 Uhr | Brasilien – Ecuador |
9. Juni um 01:30 Uhr | Brasilien – Haiti |
9. Juni um 04:00 Uhr | Peru – Ecuador |
13. Juni um 00:30 Uhr | Ecuador – Haiti |
13. Juni um 02:30 Uhr | Brasilien – Peru |
Luis Suárez endlich wieder im Uruguay-Dress!
Nach seiner Verletzung im Copa-del-Rey-Finale gegen Sevilla war es fraglich, ob es Luis Suárez nach seiner langen Sperre schafft, rechtzeitig fit zu werden. Im Endeffekt wurde der Uruguayer nominiert, sodass davon auszugehen ist, dass der Torjäger endlich wieder für Uruguay in internationalen Wettbewerben auf Torejagd gehen kann. Nachdem Uruguay die Copa América des Jahres 2011 gegen Paraguay gewinnen konnte und auf dem Weg zum Triumph auch Argentinien im Elfmeterschießen ausgeschaltet worden war, waren die beiden darauffolgenden Wettbewerbe weniger erfolgreich. Die Weltmeisterschaft 2014 ist eher enttäuschend verlaufen, nachdem Kolumbien die ‘Urus’ mit 2:0 im Achtelfinale ausschaltete. Ohnehin wurde Uruguay bei dieser Weltmeisterschaft nur mit einer einzigen Aktion in Verbindung gebracht: Luis Suárez’ Biss an Chiellini im Gruppenspiel gegen Italien. Nachträglich gab es eine saftige Strafe für den Uruguayer. Für das restliche Jahr gab es ein Spielverbot. Weiterhin durfte Luis Suárez in den künftigen neun Länderspielen nicht auflaufen. Gekrönt wurde die Strafe mit einer Geldstrafe in Höhe von 100.000 Schweizer Franken.
Aber auch nachfolgend, in der Copa América 2015, konnten die Uruguayer mitnichten überzeugen. Nachdem sich die Uruguayer mit Ach und Krach als bester Tabellendritter für die nächste Runde qualifizieren konnten, verloren sie prompt gegen den künftigen Sieger dieses Wettbewerbs mit 1:0, sodass – wie schon bei der WM 2014 – früh Schluss war.
Uruguay befindet sich im diesjährigen Wettbewerb in einer Gruppe mit Jamaika, Venezuela und Mexiko.
Der Spielplan der Gruppe C
Zeit | Begegnung |
---|---|
5. Juni um 23:00 Uhr | Jamaika – Venezuela |
6. Juni um 02:00 Uhr | Mexiko – Uruguay |
10. Juni um 01:30 Uhr | Uruguay – Venezuela |
10. Juni um 04:00 Uhr | Mexiko – Jamaika |
14. Juni um 02:00 Uhr | Mexiko – Venezuela |
14. Juni um 04:00 Uhr | Uruguay – Jamaika |
Die Todesgruppe D: Argentinien trifft auf Chile!
Die wohl interessanteste Gruppe stellt die Gruppe C dar. Immerhin befinden sich in dieser Gruppe die zwei Copa-América-Finalisten des letzten Jahres: Argentinien und Chile. Wichtig für Argentinien wird sein zu zeigen, wer der Herr im Haus ist. Insbesondere Lionel Messi dürfte heiß auf die diesjährige Auflage sein, denn es fehlen dem Zauberfloh lediglich Trophäen mit der argentinischen Auswahl. Werden die Barça-Stars Javier Mascherano und Lionel Messi in diesem Jahr mehr Glück als in den beiden vorangegangenen Wettbewerben? In der letzten Copa América als auch in der letzten Weltmeisterschaft wurden die Argentinier lediglich Zweiter. Gegen Chile verlor man das Finale der Copa-América-Finale erst im Elfmeterschießen (nur Messi konnte treffen). Weiterhin unterlag man der deutschen Nationalmannschaft im Finale der Weltmeisterschaft ganz knapp und nach einigen vergebenen Torchancen mit 1:0 durch einen Treffer von Mario Götze in der zweiten Hälfte der Verlängerung. Abgesehen vom Unglück der Argentinier muss dennoch herausgestellt werden, dass sie wohl auch in diesem Jahr zu den Top-Favoriten gehören und am ehesten die Copa América gewinnen könnten. Zu lange warten sie bereits auf einen Triumph der Nationalmannschaft und die Frage wird wohl wie folgt lauten: „Wann, wenn nicht jetzt?” Immerhin muss beachtet werden, dass nicht nur die Spieler, sondern insbesondere die Fans zu lange leiden.
Aber auch Chile gehört zu den Favoriten. Der Titelverteidiger möchte alles daran setzen, um die Trophäe auch in diesem Jahr zu gewinnen. Der Stammkeeper des FC Barcelona, Claudio Bravo, wird auch in diesem Wettbewerb mit dabei sein und wie schon in der Vergangenheit eine echte Stütze darstellen. Chile schaffte es in den vergangenen Jahren, mit einem hohen Laufpensum und hohen Druck zu überzeugen. Das Pressing war phänomenal, genauso wie das Offensivspiel. Vor allem konnte sich Alexis Sánchez des Öfteren in den Fokus spielen. Der ehemalige Barça-Spieler konnte auch zu seiner Barça-Zeit im Nationaldress vollkommen aufblühen, sodass er ein unverzichtbarer Teil der chilenischen Nationalauswahl darstellt.
Die einzige Frage, die sich in dieser Gruppe stellt, ist, wer den ersten Platz belegen wird. Argentinien oder Chile? Mit Panama und Bolivien sind zwei weitere Mannschaften in der Gruppe, die normalerweise keine ernsthafte Gefahr darstellen dürften. Wobei Argentinien in der Vergangenheit schon öfter Probleme mit Bolivien hatte.
Der Spielplan der Gruppe D:
Zeit | Begegnung |
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7. Juni um 01:00 Uhr | Panama – Bolivien |
7. Juni um 04:00 Uhr | Argentinien – Chile |
11. Juni um 01:00 Uhr | Chile – Bolivien |
11. Juni um 03:30 Uhr | Argentinien – Panama |
15. Juni um 02:00 Uhr | Chile – Panama |
15. Juni um 04:00 Uhr | Argentinien – Bolivien |
Wo werden die Spiele übertragen?
Kabel eins zeigt vom 3. bis zum 15. Juni 12 Vorrundenspiele. Sieben K.o.-Spiele werden von Sat1 übertragen. Daneben können auf ran.de alle Spiele der diesjährigen Copa América live gesehen werden.