Argentinien, Chile und Uruguay haben bereits mindestens ein Gruppenspiel bestritten, Brasilien hat in der Nacht gegen Haiti das zweite Gruppenspiel absolviert. Dabei kam es zu interessanten Ergebnissen. So gewann Argentinien gegen Chile ohne Lionel Messi mit 2:1, Uruguay verlor gegen Mexiko mit 3:1 und Brasilien musste am ersten Spieltag der Gruppe B ein Unentschieden gegen Ecuador hinnehmen. Dafür hat Brasilien das heutige Spiel, welches nach Mitternacht stattfand, mit 7:1 für sich entscheiden können.
Brasilien: Nach der Enttäuschung folgt der Höhenflug
Für Dani Alves und Co. ist es am ersten Spieltag frustrierend gewesen. Zwar galt Ecuador aufgrund der überzeugenderen Leistungen in der Vergangenheit als Favorit, das Spielgeschehen kontrolliert und dominiert haben allerdings die Brasilianer. Mehr als 60 Prozent Ballbesitz hatten die Zauberer aus dem Zuckerhut. Weiterhin muss aufgeführt werden, dass die Defensive äußerst stabil stand. Immerhin ließen die Brasilianer nur drei Schüsse zu. Auf der anderen Seite konnte Brasilien die Dominanz und die Torchancen nicht in ein Tor ummünzen, sodass es beim 0:0 geblieben ist. Bitter für Brasilien, glücklich für Ecuador. Der derzeitige Spieler des FC Barcelona Dani Alves, der in diesem Transferfenster noch wechseln wird, durfte die kompletten 90 Minuten mitwirken.
Anders als gegen Ecuador machte es Brasilien gegen Haiti wesentlich besser. Dennoch muss an dieser Stelle gesagt werden, dass es eine Pflichtaufgabe war. Alles andere als ein Sieg wäre wohl ein weiterer Tiefpunkt, den die brasilianische Nationalmannschaft erreichen würden. Um alle Zweifel zu beseitigen, legte Brasilien ein hohes Laufpensum an den Tag, das dafür gesorgt hat, dass Haiti förmlich in der eigenen Hälfte eingekesselt war. Schon nach 35 Spielminuten stand es 3:0. Die Torschützen waren Liverpool-Star Philippe Coutinho (14′, 29′) und Renato Augusto (35′). In der 59. sowie in der 67. Spielminute wurde der Sieg durch Gabriel und Lucas endgültig gesichert. Renato Augusto erzielte in der 86. Minute seinen Doppelpack, vier Minuten später schaffte Coutinho sogar noch seinen Hattrick. Dani Alves sammelte aufgrund von zwei Assists zwei Scorerpunkte und wirkte ebenfalls über 90 Minuten mit. Für Haiti traf in der 70. Minute Marcelin zum zwischenzeitlichen 5:1, was allerdings nur Ergebniskosmetik gewesen ist.
Brasilien ist mit vier Punkten aus zwei Spielen Tabellenführer der Gruppe B und hat eine Tordifferenz von +6.
Ohne Luis Suárez: Mexiko bezwingt Uruguay mit 3:1
Auch Uruguay ist noch nicht richtig in Fahrt gekommen. Nach der Niederlage gegen Mexiko zum Auftakt muss morgen um 1:30 gegen Venezuela ein Sieg her, da sonst ein Weiterkommen nahezu unmöglich wäre.
Mexiko war in nahezu allen Bereichen des Spiels die dominantere Mannschaft. Nachdem zunächst erstaunlicherweise nicht Uruguays, sondern Chiles Nationalhymne abgespielt wurde, lief noch mehr falsch: Alvaro Pereira trifft in der vierten Spielminute das eigene Tor und sorgt schon früh dafür, dass Uruguay unter Zugzwang stand. Anstatt dass anschließend Besserung eintrat, ergab sich in der Folge eher Schlimmeres ein. Matias Vecino musste aufgrund einer Gelb/Roten-Karte das Spielfeld schon in der 45. Spielminute verlassen, sodass man nur noch zu zehnt einen Rückstand aufholen musste. Mexiko hat es allerdings nicht geschafft, die Unterzahl des Gegners auszunutzen. Schlimmer noch: In der 73. Minute musste mit Andres Guardado auch noch ein Mexikaner das Spielfeld verlassen. Somit gab es wieder ausgeglichene Verhältnisse. Zum ausgeglichenen Verhältnis beigetragen hat ebenfalls Diego Godins Tor zum Ausgleich nur eine Minute später. Die Freude über den Ausgleich währte aber nicht lange. Ex-Barcelona-Spieler Rafael Marquez konnte nur zehn Minuten später den Führungstreffer erzielen. In der 90. Spielminute war es dann Hector Herrera, der den verdienten Sieg perfekt machte.
Aktuell liegt Uruguay auf dem letzten Tabellenplatz.
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Lionel Messi noch nicht fit: Argentinien bezwingt Claudio Bravos Chile souverän mit 2:1
Das Top-Spiel des ersten Spieltags: Argentinien gegen Chile, die Neuauflage des Copa-América-Finals des letzten Jahres. Argentinien war nach der vergangenen Niederlage beim letzten Copa-América-Aufeinandertreffen auf Wiedergutmachung gesinnt. Dies musste allerdings ohne Lionel Messi klappen, der wegen einer Rückenverletzung, die er sich während der Vorbereitung zuzog, noch nicht fit gewesen ist. Dafür ist Javier Mascherano zum Einsatz gekommen, Claudio Bravo hütete bei Chile wie gewohnt das Tor.
Die Leistung der argentinischen Auswahl war in der ersten Halbzeit eher wenig zufriedenstellend. Man schaffte es nicht, Druck aufzubauen, sodass Chile kommen konnte. Dennoch hat es Chile nicht geschafft, Zählbares zu erzielen, sodass es mit einem 0:0 in die Halbzeitpause ging. Seitens der Argentinier musste etwas passieren und tatsächlich: Aus einer kompakten Defensive heraus schafften es Di María und Co., das Spiel an sich zu reißen. Dabei war deutlich ‘Tata’ Martinos Handschrift herauszulesen, die auch schon beim FC Barcelona in der Hinrunde der Saison 2013/14 erkennbar gewesen ist. Aufgrund des schnellen Umschaltspiels nach Ballgewinn im Mittelfeld in der Entstehung konnte zwei Mal eingenetzt werden. Zunächst war es Di María, der das Zuspiel durch Banega eiskalt zur Führung in Minute 51 ausnutzen konnte, dann war es Banega selbst, der die identische Vorarbeit durch Di María verwertete. Interessant hierbei: Beide Tore resultierten aus einem Ballverlust der Chilenen im Mittelfeld und fielen nach Angriffen über die linke Seite. Chile hatte nun keinen Zugriff auf das Spiel und Argentinien dominierte das Spielgeschehen.
Erst zum Schluss war es Jose Fuenzalida, der nach einem Freistoß gen Strafraum einen Fehler Romeros ausnutzte und per Kopfballverlängerung einnetzen konnte. Das Tor fiel allerdings in der dritten Minute der Nachspielzeit und somit zu spät. Es blieb beim 2:1.