Aus Sicht der Barça-Fans hätten die Halbfinals der Copa América wohl kaum besser enden können. Denn sowohl Claudio Bravo als auch Lionel Messi sowie Javier Mascherano schafften mit ihren jeweiligen Nationalmannschaften den Aufstieg in das Endspiel. Während Chile samt Bravo in einem hitzigen Spiel mit 2:1 über Peru triumphierte, erledigten die Argentinier rund um Mascherano und Messi ihre Aufgabe gegen Paraguay ohne Probleme.
Chile 2:1 Peru
Im ersten Halbfinale traf Gastgeber Chile samt Barça-Keeper Claudio Bravo auf Peru, die im Viertelfinale die Oberhand über Bolivien behielten. Und dieses Spiel sollte im Nachhinein noch für viel Gesprächsstoff sorgen – im Zentrum der Kritik befand sich vor allem Schiedsrichter José Argote, der – so der Vorwurf – den Chilenen entscheidend geholfen habe. Die erste knifflige Entscheidung musste er in Minute vier treffen, als Heißsporn Arturo Vidal und Carlos Zambrano aneinandergerieten. Erstgenannter ließ sich zu einem Wischer durchs Gesicht des Peruaners hinreißen – eine Gelbe Karte wäre das Minimum gewesen.
Danach folgte ein Pfostentreffer von Jefferson Farfán, ehe die strittigste Szene des gesamten Spiels bevorstand: Verteidiger Zambrano traf bei einem Klärungsversuch zuerste den Ball, doch danach den überraschten Aránguiz mit voller Härte im Hüftbereich. Der Schiedsrichter griff sofort zur Roten Karte, eine harte Entscheidung. Doch der Frankfurt-Legionär hatte zu diesem Zeitpunkt bereits den Gelben Karton gesehen, weshalb ein Platzverweis in jedem Fall die logische Konsequenz gewesen wäre.
In weiterer Folge rannten die Chilenen unentwegt an und hatten eine Großchance nach der anderen. In Minute 42 vollbrachte Eduardo Vargas dann das Kunststück, denn Ball endlich über die Linie zu drücken. Im Stadion brachen alle Dämme. Der zweite Durchgang begann mit einem regelrechten Schlagabtausch, an dessen Ende der Ausgleich der in Unterzahl agierenden Peruaner stand. Torschütze war jedoch der Chilene Gary Medel, der das Kunstleder im Gehäuse von Claudio Bravo unterbrachte (60′). Nur vier Minuten später erzielte jedoch wiederum Eduardo Vargas mit einem sensationellen Fernschuss den letztlich entscheidenden Treffer zum 2:1 für Chile. Es folgen zahlreiche Großchancen für das Heimteam, doch in der Chancenauswertung zeigte man sich weiterhin schwach, weshalb die Partie letztlich mit 2:1 für die Gastgeber der Copa América endete.
Argentinien 6:1 Paraguay
Im zweiten Halbfinale der Copa América trafen Lionel Messi und Javier Mascherano samt ihren argentinischen Nationalmannschaftskollegen auf Paraguay, die im Viertelfinale Brasilien im Elfmeterschießen eliminieren konnten. Dieses Aufeinandertreffen bot jedoch nicht so viel Spannung und Gesprächsstoff wie das erste Halbfinale.
Wenig typisch zeigte sich die Albiceleste ungemein treffsicher. Nach 27 Minuten und zwei Torchancen stand es bereits 2:0 für Argentinien; den Treffern von Marcos Rojo sowie Javier Pastore ging jeweils ein Assist von Barça-Star Lionel Messi voraus. Danach kontrollierten die WM-Finalisten von 2014 die Partie nach Belieben, ein Fehler im Aufbauspiel sorgte jedoch für den völlig überraschenden Anschlusstreffer durch Lucas Barrios (43′).
In Halbzeit zwei folgte dann jedoch die kalte Dusche für Paraguay; ein Doppelpack durch Ángel di María in Minute 47 sowie 53 sorgte für einen 4:1-Vorsprung und die vorzeitige Entscheidung in diesem Halbfinale. Wiederum entscheidend am vierten Treffer beteiligt war Lionel Messi, der eine sensationelle Partie ablieferte – einzig der persönliche Torerfolg blieb ihm wieder einmal verwehrt. Kurz vor Ende folgten dann noch das 5:1 durch Kun Agüero sowie das 6:1 durch Gonzalo Higuaín. Den Treffer des Napoli-Legionärs durfte abermals Messi vorbereiten, der so zum ersten Mal in seiner Karriere drei Assists in einer einzigen Partie für die Albiceleste ablieferte.
Halbfinale
- 30.06. (01:30): Chile – Peru (2:1)
- 01.07. (01:30): Argentinien – Paraguay (6:1)
Spiel um Platz 3
- 04.07. (01:30): Peru – Paraguay
Finale
- 04.07. (22:00): Chile – Argentinien