Barça und Olympia: Ein Blick in die Geschichtsbücher und nach Rio

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Seit 1920 haben die Sportler des FC Barcelona insgesamt 57 Medaillen bei den Olympischen Spielen gewinnen können. Unter anderem wurden die Teilnehmer unterschiedlicher Generationen in London, Peking und Sydney für ihre Erfolge belohnt. In diesem Jahr finden die Spiele in Rio de Janeiro statt. Nachdem Brasilien bereits im Sommer 2014 als Gaststätte für die Fußball-Weltmeisterschaft fungierte, zieht es nun erneut zahlreiche Sportler, Fans, Organisatoren und Medienverantwortliche nach Rio, in die sonnige Heimat von Neymar, Rafinha und Douglas. So werden 2016 neben den beiden Erstgenannten auch einige weitere Akteure des katalanischen Traditionsvereins die blauroten Farben während der Spielzeit des Prestige-Turniers vertreten. Für Euch haben wir die wichtigsten Informationen aus drei zuletzt veröffentlichten Artikeln der offiziellen Barça-Homepage zusammengefasst und mit zusätzlichen Angaben versehen.

Olympia: Licht und Schatten

‚Més que un club‘: Es gibt viele Aspekte, die den Kern eines Vereins-Credos beseelen. Vor allem gibt es eine Menge an Gründen, wieso der FC Barcelona mehr als nur ein Klub ist. Einer davon entspringt der exzellenten sport- und kulturhistorischen Beziehung zwischen Barça und den Olympischen Spielen. In der Tat beruht der Olympische Gedanke in der Tat auf der Zusammenkunft unterschiedlichster Nationen und Sprachen, dem Frieden und der geistigen und physischen Willensstärke. Es sind eben jene Werte, mit denen sich auch der FC Barcelona seit Anbeginn seines Bestehens identifiziert und auch heute noch im rauen Flutlicht des modernen Fußballbusiness schmückt. Der Sportler rückt nicht nur als Darsteller, sondern primär als Mensch in den Mittelpunkt des Geschehens, während seine Umgebung sich in einen Rausch aus Blitzlichtern, Stadionchören und Television verwandelt: Gänsehaut. Das alles geschieht unabhängig von Nation, Hautfarbe oder Geschlecht. Was zählt, ist der kompromisslose Zusammenhalt, das fokussierte Jagen der hochgesteckten Ziele und das Wiederaufstehen nach Niederlagen. Man steigt und fällt zusammen. Das geschieht seit Jahrzehnten auf den Wiesen des Luxus-Bolzplatzes ‚Camp Nou‘ genauso wie bei den Mannschaften und Trainern während des olympischen Wettkampfs.

Die sozialen Pluspunkte werden 2016 lediglich von zwei massiven Indikatoren überschattet: Doping und gesellschaftliche Unruhen. Wie schon 2014 zieht das Mega-Event auch Straßen-Proteste gegen die Austragung von Olympia in Rio mit sich. Zwar schätzt die einheimische Allgemeinheit den Sport und seine Schönheit, doch sie leidet auch unter ihm – sozial und wirtschaftlich. Denn der arme Teil der Bevölkerung spricht sich vermehrt gegen die Räumung tausender Familienunterkünfte für die Veranstaltung und deren gewaltige Infrastruktur aus. Gewaltig ist auch die Anzahl der publizierten Dopingfälle der russischen Teilnehmer vor Beginn des Events.

Mit der diesjährigen Olympiade in der südamerikanischen Millionenmetropole bietet sich trotz aller Kritikpunkte die Gelegenheit, einen Blick auf die Verbindungen zwischen dem viermaligen Champions-League-Sieger und dem vierjährlichen Sportevent zu werfen.

Barça und Olympia in der Vergangenheit

Summa Summarum erkämpften Barças Athleten 7 Mal Gold, 22 Mal Silber und 28 Mal Bronze. Die 21 Athleten, welche in Rio antreten werden, reihen sich also in eine katalanische Langzeit-Repräsentation von 221 Teilnahmen ein, die sich über 19 unterschiedliche Veranstaltungsdaten verteilen.

Alles begann vor knapp einem Jahrhundert im Jahr 1920. Die Olympischen Spiele wurden damals im europäischen Antwerp (Belgien) ausgetragen. Das Turnier tagte direkt nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Der FC Barcelona schickte zu jener Zeit sechs Teilnehmer ins Rennen, darunter die Fußballer Josep Samitier, Agustí Sancho, Félix Sesúmaga und Ricard Zamora, der sich eine Silber-Medaille verdienen konnte.

Vier Jahre später war Barça personell ebenfalls bei den Pariser Spielen vertreten – ebenso 1928 in Amsterdam und 1948 in London.  Aufgrund des Zweiten Weltkriegs fielen die Spiele 1940 und 1944 ins Wasser.

Nachdem Alber Piera und Oriol Ysamat 1960 in Rom Hockey-Ehrenzeichen verliehen bekamen, dauerte es über zwei Dekaden, bis Barça 1984 erneut etwas Zählbares aus dem Turnier in das Herz Kataloniens entführen: Leichtathlet José Manuel Abascal gewann Bronze und die Basketballspieler Juan De la Cruz, Nacho Solozábal und Juan Antoni San Epifanio erzielten einen stolzen zweiten Platz. San Epifanio sollte fortan noch vier Mal an den Olympischen Spielen teilnehmen – ein vereinsinterner Rekord, welcher nur von Handballtorhüter David Barrufet und Basketballer Huan Carlos Navarro egalisiert werden konnte. Letzterer wird den Höchstwert dieses Jahr in Rio brechen. San Epifanio gilt noch heute als einer der berühmtesten spanischen Basketballspieler der Sportgeschichte. 2008 wurde der Spanier als einer der fünfzig bedeutendsten Persönlichkeiten des Basketballsports geehrt. Zu seinem hohen Ansehen trägt auch der Fakt bei, dass er bei den Spielen 1992 in Barcelona die Rolle des letzten Trägers der olympischen Fackel übernahm.

Die Spiele 1992 rückten Barças Prominenz weiter ins Rampenlicht. So gewannen Albert Ferrer, Pep Guardiola und Antoni Pinilla den goldenen Ball im Camp Nou, während in der Paula Blaugrana (zu Deutsch: Blau-dunkelroter Palast – Sportarena in Barcelona) die Judo- und Rollhockey-Disziplinen veranstaltet wurden, in welchen Josep Benito und Joan Carles Silbermedaillen gewannen.

1996 ergatterten Barças Athleten 7 weitere Medaillen in Atlanta (USA) und erhöhten die Ehrungen dann im Millenniums-Jahr in Sydney auf 13 Auszeichnungen. Das neue Jahrtausend spielte den Blaugranas ohnehin zunehmend Erfolg und Ruhm im internationalen Wettbewerb ein: Das spanische Handball-Team gewann in Sydney sowie 2008 in Peking. In beiden Triumphen waren damals 8 und 7 Barça-Spieler involviert. So kletterte der französische Handballspieler Jerome Fernández in China auf die oberste Stufe des Siegertreppchens. Die Siegesserie des Handballs setzte sich dann etwas später 2012 fort, als Handballer Sorhaindo in England Olympisches Gold um den Hals gehangen bekam.

Sowohl Javier Saviola als auch Leo Messi belegten ebenfalls den ersten Platz in Athen (2004) und Peking (2008).

„Unabhängig davon, welche Medaillen in Rio de Janeiro gewonnen werden, wird die Beziehung zwischen den globalen Institutionen – den Olympischen Spielen und dem FC Barcelona – niemals damit aufhören, die positiven Werte des Sports zu vermitteln.“

Zitat: fcbarcelona.com

Barça und Olympia in der Gegenwart

Der FC Barcelona und die olympischen Spiele sind also aufgrund der Historie kaum zu trennen. Eine Vielzahl von unterschiedlichen Sportsmännern und Frauen hat in der Vergangenheit ihr Können unter Beweis gestellt. Heute sind aus der fußballerischen Perspektive in erster Linie alle Augen auf Neymar gerichtet. Der junge Brasilianer soll sein Land endlich zu einem internationalen Titel führen, nachdem sich sein Land schon so lange sehnt. Sowohl bei der WM als auch den letzten Copa-America-Turnieren gingen die Zauberfüße leer aus. Neben Barças Nummer 11 werden in Rio noch weitere junge Talente auf dem Platz und unter der Beobachtung der Spielerscouts aus Barcelona stehen. Abseits der Talentsuche geht es für den Verein aber wie so oft in diesen Tagen darum, Prestige, Wert und Strahlkraft der Marke FC Barcelona aufzuwerten.

Bereits am Donnerstagabend hatten wir in einem kurzen Newsflash über die aktuellsten Ergebnisse aus den ersten Partien der Brasilianer berichtet. 

https://www.barcawelt.de/news/news-vom-5-august-2016-liverpool-brasilien-bei-olympia-und-etwas-pokemon-go

Zeitplan

Die nachfolgenden Angaben sind nach zentraleuropäischer Zeit angegeben.

Abkürzungen: Frauen = (F) Männer = (M)

Fußball

Neymar Jr. und Rafinha werden die Seleção repräsentieren. Als Gastgeberland gilt Brasilien als Hauptfavorit in der Kategorie Fußball. Dass das nichts heißen will, ist bekannt. Neuzugang im katalanischen Frauen-Team Andressa Alves wird ebenfalls teilnehmen.

03. August: Brasilien (F)- China, 19:00 Uhr

04. August: Brasilien (M)-Südafrika, 19:00 Uhr

07. August: Brasilien (F)-Schweden, 03:00 Uhr

08. August: Brasilien (M)-Irak, 03:00 Uhr

10. August: Südafrika-Brasilien (F), 03:00 Uhr

11. August: Dänemark-Brasilien (M), 03:00 Uhr

Basketball

Juan Carlos Nava (Spanien), der 2008 und 2012 Silbermedaillen gewann, wird zum fünften Mal an den Spielen teilnehmen. Ugang Victor Claver (Spanien) und Shane Lawal (Nigeria) befinden sich ebenso auf dem Weg nach Brasilien.

7. August: Kroatien-Spanien, 00:00 Uhr

8. August: Nigeria-Argentinien, 03:30 Uhr

9. August: Spanien-Brasilien, 19:15 Uhr

10. August: Litauen-Nigeria, 00:00 Uhr

12. August: Nigeria-Spanien, 00:00 Uhr

14. August: Spanien-Litauen, 00:00 Uhr

14. August: Kroatien-Nigeria, 3:30 Uhr

15. August: Nigeria-Brasilien, 19:15 Uhr

16. August: Spanien-Argentinien, 00:00 Uhr

7er Rugby

Rugby war seit 1924 keine olympische Disziplin. 2016 findet der körperliche Mannschaftssport wieder den Weg auf die große Bühne zurück. Pol Pla und Joan Losada (Spanien) werden für den FC Barcelona in die Startlöcher treten.

9. August: Südafrika-Spanien, 16:30 Uhr

9. August: Australien-Spanien, 21:00 Uhr

10. August: Frankeich-Spainien, 16:00 Uhr

Handball

Obwohl sich Spanien nicht für diese Kategorie qualifizieren konnte, wird Barça durch diverse Vertreter im Handballsport repräsentiert: Wael Jallouz (Tunesien), Kamil Spyrzak (Polen), Jesper Noddesbo (Dänemark) und das französische Duo Cedric Sorhaindo und Timothey N’Guessan sind mit von der Partie. N’Guessan kam in diesem Sommer neu zu Barça.

7. August: Dänemark-Argentinien, 19:40 Uhr

7. August: Polen-Brasilien, 21:40 Uhr

8. August: Frankreich-Tunesien, 00:50 Uhr

9. August: Katar-Frankreich, 14:30 Uhr

9. August: Deutschland-Polen, 16:30 Uhr

9. August: Tunesien-Dänemark, 19:40 Uhr

11. August: Tunesien-Katar, 14:30 Uhr

11. August: Polen-Ägypten, 16:30 Uhr

11. August: Dänemark-Kroatien 19:40 Uhr

12. August: Schweden-Polen, 00:15 Uhr

12. August: Frankreich-Argentinien, 02:50 Uhr

13. August: Kroatien-Frankreich, 16:30 Uhr

13. August: Dänemark-Katar, 19:40 Uhr

14. August: Argentinien-Tunesien, 2:50 Uhr

15. August: Polen-Slowakei, 14:30 Uhr

15. August: Frankreich-Dänemark, 19:40 Uhr

16. August: Kroatien- Tunesien, 00:50 Uhr

Feldhockey

Miquel Delàs (Spanien) wird nach 2012 (London) das zweite Mal an den Spielen teilnehmen. Seit 4 Jahren spielt der Ex-Barça-Akteur zwar für den belgischen Verein Royal Antwerp, dennoch wurde er in der Altersspanne von 3 bis 22 Jahren in Barcelona ausgebildet. Wann immer er kann, verteidigt der Spanier die Barça-Armbinde im Hallenhockey.

7. August: Spanien-Brasilien, 0:30 Uhr

8. August: Australien-Spanien, 01:30 Uhr

9. August: Neuseeland-Spanien, 15:00 Uhr

11. August: Spanien-Belgien, 18:30 Uhr

12. August: Großbritannien-Spanien, 22:00 Uhr

Leichtathletik

Insgesamt schickt Barça 8 Leichtathleten ins Rennen um die vorderen Plätze.

14. August: Erste Runde Weitsprung, 2:20 Uhr (Jean Marie Okutu Kouleitio)

16. August: Erste Runde Diskus, 1:30 Uhr oder 2:50 Uhr (Sabina Asenjo Álvarez)

16. August: Erste Runde 100 Meter Hürden, 16:05 Uhr (Caridad Jerez Castellanos)

17. August: Erste Runde 5.000 Meter, 15:05 Uhr (Ilias Fifa)  

18. August: Erste Runde Kugelstoßen, 14:55 Uhr (Carlos Tobalina Aspire) 

19. August: Finale 50 km Gehen, 13:00 Uhr (José Ignacio Diaz Velazquez)

19. August: Finale 20 km Gehen, 19:30 Uhr (Raquel Gonzalez Campos)

8. September: Finale Weitsprung Paralympics, 15.00-18:00 Uhr (Xavi Porras)

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