Barça bezwingt Recreativo Huelva: Gelungener Auftakt in die Testspielwochen

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Im Spiel um die Trofeo Colombino am Samstagabend konnte sich der FC Barcelona bei Recreativo Huelva mit einem knappen, aber verdienten 1:0 durchsetzen. Das Tor des Tages markierte Joan Román in der 66. Spielminute, nachdem der Torhüter einen Schuss von Deulofeu nur nach vorne abprallen lassen konnte. Die Stadiongäste sahen von Beginn an eine gut aufgelegte Barça-Elf, die fortwährend Druck machte, sehr variabel agierte und bereits zu diesem frühen Zeitpunkt in der Saisonvorbereitung eine äußerst reife Spielanlage darbieten konnte.

In der ersten Halbzeit setzte Luis Enrique auf folgende Spieler: Masip – Montoya, Edgar Ié, Bagnack, Grimaldo – Halilović, Roberto (C), Babunski – Nieto, Munir, Adama.

Mit Ausnahme von Masip, Montoya und Sergi Roberto bestand die Mannschaft also aus Spielern der Barça B. Angeführt von Kapitän Sergi Roberto übernahmen die Katalanen direkt die Kontrolle über das Spiel und beeindruckten vor allem durch ihr hohes Pressing und eine relativ hohe Laufbereitschaft. Luis Enrique ist in diesem Spiel nicht vom klassischen 4-3-3 abgewichen, auch die Rollen der Spieler haben sich nicht drastisch verändert. Lediglich das permanent starke Pressing von Munir auf die Innenverteidiger wird den Fans aufgefallen sein, was man von Messi mit dieser Intensität und Beharrlichkeit nicht gewohnt ist.

Recreativo und Barça mit gutem Pressing

Ungeachtet der Kontrolle über das Spiel und den Gegner ist es der Mannschaft in der ersten Hälfte nicht gelungen, nennenswerte Tormöglichkeiten herauszuspielen. Recreativo Huelva lieferte ein gutes Mittelfeld- und Defensivpressing ab, das sich durch eine hohe Mannorientierung auszeichnete. Die Offensivkräfte von Barça hatten, stets einen Gegner im Rücken, oft nur wenig Zeit und Raum, den Ball zu kontrollieren und zu verarbeiten. Aktionen im letzten Spielfelddrittel waren selten und beschränkten sich zumeist auf Individualleistungen, die wenig einbrachten. Auf der anderen Seite hatte Recreativo noch größere Probleme, sich dem Tor des FC Barcelona zu nähern. Barça presste sehr hoch und ging in Gestalt von Munir immer direkt auf die Innenverteidiger. Wurde der Ball zu den Außenverteidigern weitergeleitet, ging Munir sofort seitwärts drauf und zog damit die Schlinge für den Gegner zu, der keine sicheren Anspielstationen fand. Häufig eroberte Barça den Ball noch in der gegnerischen Hälfte oder im sicheren Mittelfeld. Was die Intensität und das Pressing angeht, gab es nichts zu bemängeln. Zuweilen gab es Defizite bei der Mittelfeldordnung, die aufgrund fehlerhafter Abstimmung zwischen den Spielern hervortraten. Ansonsten war die Leistung aber ansprechend und die Kombinationen ansehnlich.

Drei Spieler taten sich besonders hervor

Ein besonderes Lob verdienen die Spieler Halilović, Sergi Roberto und Linksverteidiger Grimaldo. Während Roberto das Spiel aus der Defensive heraus ordnete und schnelle Verlagerungen per Direktspiel vorantrieb, übernahm Halilović in der Offensive das Kommando und präsentierte sich wie ein richtiger Chef. Man kann Barça zum Transfer des Kroaten nur gratulieren – auf den ersten Blick wird deutlich, was für ein Talent in ihm steckt. Er ist technisch sehr stark, hat eine gute Übersicht und auch läuferisch kann er dagegenhalten. Viele mag auch der Auftritt des Linksverteidigers Grimaldo verwundert haben. Mit seiner blitzsauberen Ballbehandlung löste er auch schwierige Situationen mit einer hohen Eleganz. Er machte seine linke Flanke absolut dicht und schaltete sich auch immer wieder ins Offensiv- und Aufbauspiel ein. Interessant sein Bewegungsablauf: Vor dem letzten Spielfelddrittel bewegte er sich invers auf die Mittelfeldspieler zu; und schaffte damit Freiraum für Dani Nieto auf dem linken Flügel.

Zweite Halbzeit: Deulofeu dreht auf

In der zweiten Halbzeit wechselte Luis Enrique komplett durch. Die Aufstellung im Detail: Ter Stegen – Patric, Diagné, Bartra, Lucas – Samper, Joan Román, Cámara (Dongou 71′) – Afellay, Sandro Ramírez, Deulofeu.

In der zweiten Hälfte brauchte die Mannschaft ein wenig, um an die gute Struktur der ersten Hälfte anzuknüpfen. Im Gegensatz zum ersten Durchgang konnte Barça nun auch Möglichkeiten vor dem Tor verbuchen. Das lag vor allem an einem Spieler: Gerard Deulofeu. Ob auf dem linken oder rechten Flügel, Deulofeu war vom Gegner praktisch nicht zu halten. Mit seinen Dribblings spielte er seine Gegner schwindelig und es ist daher wenig überraschend, dass er am einzigen Tor des Tages maßgeblich beteiligt war. 66. Spielminute: Deulofeu geht ins Dribbling gegen zwei Spieler und zieht ab. Der Torwart kann den Ball nur nach vorne vor die Füße von Joan Román prallen lassen und kassiert prompt die Quittung in Form eines Gegentores. Später knallte Deulofeu den Ball aus spitzem Winkel an die Unterkante der Latte – viel hat nicht gefehlt zum zweiten Tor.

Neben Deulofeu lag ein besonderes Augenmerk beim Debüt von Marc-André ter Stegen. Ähnlich wie bei Halilović wurde auch hier schnell klar, dass Barça einen richtig guten Fang gemacht hat. Die Ballbehandlung des Deutschen ist für einen Torwart außergewöhnlich. Er bringt die Bälle präzise an den Mann, und zwar auch unter Druck. Sein Bemühen um eine spielerische Lösung brachte die Katalanen kein einziges Mal in Bedrängnis; im Gegenteil, man staunte nicht schlecht über die Coolness des 22-Jährigen.

Fazit

Es war ein gutes Spiel des FC Barcelona. Viele Mechanismen greifen bereits, die Intensität war erstaunlich hoch und das Pressing zum Teil schon sehr ausgereift. Dies konnte auch Barça-Coach Luis Enrique bei seiner Pressekonferenz bestätigen. Die neuen Spieler haben sich sehr gut in ihr Umfeld eingefügt und zeigten eine gute Leistung. Als Barça-Fan hat man die WM-Teilnehmer überhaupt nicht vermisst, weil Spieler am Werk waren, die über eine außerordentliche Qualität verfügen.

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