Zwei Tage nach dem europäischen Supercup stand für den FC Barcelona das Hinspiel um den spanischen Supercup an. Die Katalanen gastierten im San Mamés und verloren deutlich gegen Athletic Bilbao. Aufgrund der anstrengenden Verlängerung gegen Sevilla war Luis Enrique gezwungen, viel zu rotieren, was sich auch im Spiel der Blaugrana bemerkbar machte. Trotz extrem viel Ballbesitz gelang es Barça nicht wirklich, gefährlich zu werden. Stattdessen kassierte die Mannschaft viele Tore.
{spielstand h:Athletic Bilbao a:FC Barcelona e:4:0}
Ordentliche erste Halbzeit
Der erste Durchgang von Barça war noch recht ordentlich. Man hatte viel Ballbesitz und schaffte es dadurch Bilbao nicht zu großen Möglichkeiten kommen zu lassen. Gleichzeitig war man aber auch selbst offensiv viel zu harmlos. Dies lag zum einen natürlich an der Müdigkeit vieler Spieler und zum anderen auch an der großen Rotation, da dadurch die Automatismen fehlten. Den Katalanen fehlte die Ruhe am Ball, wodurch das Spiel zu oft zu hektisch wurde. So hatten sie zwar den Ball, brachten aber zu selten Ruhe ins Spiel. Stattdessen spielte man sich in Bedrängnis die Bälle so lange zu, bis man ihn irgendwann verlor. Es ist natürlich auch schwer, gegen das gute Pressing einer fitten Bilbao-Mannschaft ruhig zu agieren, speziell wenn mit Sergio Busquets der Ruhepol im Mittelfeld fehlt. Javier Mascherano ist ein sehr guter Spieler, auch im defensiven Mittelfeld, doch er kann das Tempo des Spiels nicht so kontrollieren wie es Busquets vermag. Dadurch war es der Blaugrana nicht möglich, das Spiel mal zu beruhigen, durchzuatmen und sich neu zu ordnen.
Das erste Gegentor war sehr unglücklich und auch vermeidbar. Ter Stegen eilte aus seinem Strafraum heraus und köpfte den Ball in Richtung Mittellinie. Dort konnte San José den Ball annehmen und dann ungestört schießen. Dass ein solcher Schuss dann auch wirklich im Tor landet, ist sehr selten und daher doppelt bitter aus Barça-Sicht. So etwas passiert jedem Torhüter, der eine solch riskante Spielweise praktiziert wie der Schlussmann von Barça. Das Tor war kein wirklicher Fehler von ter Stegen, jedoch hätte er besser agieren können. Er hatte genug Zeit, um den Ball normal zu stoppen und das Spiel mit einem Kurzpass wieder neu aufzubauen. Es wirkte in dieser Situation so, als habe er sich von der Hektik im Spiel der Blaugrana anstecken lassen.