116 Jahre Vereinsgeschichte: Die frühen Gründungsjahre des FC Barcelona

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Am 29.11.2015 feierte der FC Barcelona seinen 116. Geburtstag. Passend zu diesem Anlass möchten wir euch auf eine kleine Geschichtstour in die Vergangenheit entführen. Die Geschichte von Barça ist lang und traditionsreich. Wir werfen einen Blick auf die frühen Gründungsjahre des katalanischen Traditionsklubs, der ursprünglich so gar nicht als katalanisch gedacht war. Begonnen hat einst alles mit Hans Gamper …

Hans Gamper der Vorreiter und Gründer

Hans Gamper, Schweizer und doch irgendwie gefühlter Katalane, lebte in Barcelona, da es ihn aus beruflichen Gründen hierher zog. In seiner Freizeit spielte Gamper liebend gern Fußball – so gern, dass er am Liebsten einem Verein beigetreten wäre. Dieser Wunsch wäre jedoch beinahe nie Wirklichkeit geworden, denn in Barcelona gab es zu damaligen Zeiten so ziemlich keinen Verein, der Ausländer aufnahm. Ursprünglich war der Schweizer nach Barcelona gekommen, um hier die Zeitschrift ‘Los Deportes’ zu verbreiten; was sich daraus jedoch entwickelte, hätte sich der Schweizer vermutlich nicht in seinen allerschönsten Träumen ausmalen können. Er schrieb eine Annonce in der zuvor genannten Zeitschrift und machte bekannt, dass er auf der Suche nach Mitstreitern für seinen Fußballklub sei. Relativ rasch fanden sich neben Gamper noch elf weitere Männer, darunter sechs Katalanen, zwei Briten, zwei Schweizer und ein Deutscher. Am 29. November 1899 war es dann also so weit. Der Football Club Barcelona wurde gegründet! Der im Englischen erklingende Name war bewusst gewählt, um zu signalisieren, dass hier ein jedermann willkommen sei und nicht nur Katalanen.

Laut Phil Ball: Morbo. The Story of Spanish Football soll in der Annonce folgender Text gestanden haben:

„Unser Freund und Partner, Hr. [H]ans [G]amper, von der Fußballsektion der «Sociedad Los Deportes» und früherer Schweizer Meister, sich wünschend in Barcelona einige Spiele zu organisieren, erbittet jeden, der diesen Sport mag, ihn zu kontaktieren, dienstags oder freitags von 9 bis 11 Uhr abends in sein Büro zu kommen.“

Der Schweizer war bereits in seiner Heimat ein begnadeter und talentierter Sportler in vielerlei Hinsicht. So war der FC Barcelona ursprünglich zwar ohnehin als Fußballklub geplant – aber daraus lassen sich die vielen verschiedenen Sportarten, die der Verein zu bieten hat, ableiten. Aus Dankbarkeit gegenüber der Stadt, die ihn aufnahm, pflegte Gamper einen Grundsatz: Die Werte der Region zu vertreten. So pflanzte Gamper dem Klub bestimmte Identitätsmerkmale ein: Die katalanische Identität, die Demokratie (die Mitglieder durften direkt mitbestimmen, was geschieht und jeder war willkommen – auch heute werden wichtige Entscheidungen von den Socis mitbestimmt), Sportartenvariabilität und eine generelle Vielfältigkeit. Das sind Werte, die den Verein noch bis heute prägen, 116 Jahre nach seiner Gründung.

Zeit, um was zu zeigen

Der Verein war gegründet, die Mitglieder angeheuert, es gab das nötige Gerüst im Klub und das Wichtigste: Man konnte seinen Sport im Verein ausüben, aber irgendwas fehlte noch. Zu sagen, dass es die Identität war, die fehlte, wäre sicherlich verkehrt, denn immerhin hatte man ja bereits die oben genannten Grundsätze, die als Leitbild des Vereins dienten, geschaffen. Es war etwas anderes. Ein Wiedererkennungswert! Der Verein hatte bis zu jenem Zeitpunkt das Wappen der Stadt verwendet, damit wollte man die Zugehörigkeit und Identifikation mit der Stadt verdeutlichen. Jedoch war es an der Zeit für ein eigenes Logo. Kurzerhand entschied man sich, einen Wettbewerb zu veranstalten, in dem der beste Entwurf gewinnen sollte und für die Zukunft ausgewählt werden sollte.

Folgender Entwurf gewann den Wettbewerb und war damit das erste eigene Wappen der Blaugrana:

Das reichte der Truppe aber nicht, sie wollten noch etwas anderes verändern und so kam man auf die Idee, dass dem Verein ein wenig Farbe gut stehen würde. Scharlachrot und ein dunkles Blau sollten die neuen Farben des FC Barcelonas werden. Zu dieser Zeit waren die Shirts in der Mitte farblich gespalten. Die eine Seite war Blau und die andere Rot. Die Ärmel waren jeweils in der umgekehrten Farbe gehalten. Die dazugehörigen Hosen waren weiß. Es gibt zahllose Theorien, weshalb die Katalanen in den Farben Blau und Rot aufliefen und es immer noch tun. Die gängigste Vermutung basiert darauf, dass Hans Gamper die Farben seines ehemaligen Vereins wählte. Zuvor spielte der Schweizer unter anderem für den FC Basel, welcher bekanntlich ebenfalls in Blaurot aufläuft.

Bildquelle: JOSEP LAGO/AFP/Getty Images
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