Bei der gestrigen Pressekonferenz beantwortete Xavi Hernández Fragen in Bezug auf das verlorene Liga-Spiel gegen Real Sociedad und die mögliche Folgen für das Selbstvertrauen der Mannschaft. Des Weiteren kommentierte Xavi seine derzeitige Situation in der Mannschaft und stärkte Tata Martino den Rücken, der nach den letzten Spielen sowohl bei vielen Fans als auch in den Medien stark in die Kritik geriet.
Die 1:3-Niederlage gegen Real Sociedad sei ein harter Schlag gewesen und ein Rückschritt im Kampf um den Titel in La Liga. Man dürfe aber nicht die Hoffnung aufgeben und jeden kritisieren, da noch sehr viele Spiele zu spielen sind und am kommenden Wochenende das Madrider-Derby anstehe, bei dem mindestens eines der beiden Teams Punkte liegen lassen werde. „Das Spiel gegen Sociedad war ein Schritt zurück im Kampf um die Meisterschaft. Am kommenden Sonntag (Anm.: 21:00 Uhr gegen UD Almeria) und den Spielen danach werden wir versuchen, unser Bestes zu geben. Wir können uns keine weiteren Fehler mehr erlauben und wir haben es auch nicht mehr selbst in der Hand und sind abhängig von den Ergebnissen von anderen Mannschaften. Wir haben aber unsere Moral zurück. Am Sonntag spielen die zwei Madrider-Klubs gegeneinander. Das Spiel kann mit einem Unentschieden enden oder eine der beiden Mannschaften verliert das Spiel. Das Duell bedeutet, dass eines der beiden Teams mit Sicherheit Punkte liegen lassen wird, und das ist positiv für uns.“
Xavi Hernández: „Tata war sehr selbstkritisch“
Die Unterlegenheit von Barça gegen Real Sociedad führte zu viel Kritik an der Aufstellung und der taktischen Herangehensweise von Tata Martino. Laut Xavi könne Tata Martino trotz der Kritik von außen auf die Unterstützung seitens der Spieler zählen. Der Trainer wisse selbst, dass in diesem Spiel einige falsche Entscheidungen getroffen worden sind. „Wenn man ein Spiel verliert, dann suchen die Menschen nach den Schuldigen und in den meisten Fällen suchen sie sich den Trainer aus. Ich denke, dass die Menschen sehr ungerecht zu Tata Martino waren. Es ist die ganze Mannschaft für das Ergebnis verantwortlich zu machen. Der Trainer musste eine starke Mannschaft zusammenstellen und eine Taktik vorbereiten. Wir mussten etwas anderes probieren und konnten nicht wie im Pokal-Spiel davor spielen. Jeder in dieser Mannschaft verdient einen Platz und es ist die Entscheidung des Trainers, einen Spieler aufzustellen. Tata war sehr selbstkritisch über die eine oder andere Entscheidung. Wir müssen es in den nächsten Monaten wieder gutmachen. Wir verstehen die Menschen, wenn sie kritisch sind, aber wir müssen uns jetzt auf die nächsten drei Punkte am Sonntag konzentrieren.“
„Neymar sieht in meinen Augen sehr gut aus“
Zusätzlich sprach Xavi über seine persönliche Situation in der Mannschaft, mit der er nicht unglücklich sei, auch wenn er in Spielen öfter als in den letzten Jahren ausgewechselt werde. „Diese Entscheidungen werden vom Trainer getroffen und sind wichtiger als die Entscheidungen von Spielern. Unabhängig von allen Siegen in der Vergangenheit ist der Trainer wichtiger als jeder Spieler. […] Wenn mir gesagt wird, dass ich mich aufwärmen soll, dann mach ich das und wenn nicht, dann gehe ich wieder zurück auf die Bank. Genauso wenn ich spielen soll oder wenn nicht. […] Natürlich will ich spielen, aber ich bin nicht sauer auf die Entscheidungen des Trainers, und wenn ja, dann in einem sportlichen und respektvollen Sinne. Wir müssen die Entscheidungen des Trainers respektieren, er ist dafür da, um diese Entscheidungen zu treffen. Aber ich bin ehrlich und gebe zu, dass ich spielen will. Das ist ganz normal.“ Schlussendlich äußerte sich Xavi über Neymar, der trotz der vielen negativen Berichte um seine Person sehr glücklich sei und sich durch diese nicht beeinflussen lasse. „Wir versuchen solche Dinge zu ignorieren und uns nicht negativ beeinflussen zu lassen. Neymar sieht in meinen Augen sehr gut aus und trainiert auch wie immer. Er ist sehr positiv gestimmt und weiß genauso wie jeder andere Spieler in der Mannschaft, dass wir zwei sehr harte Monate vor uns haben. Ich denke nicht, dass dieses Thema uns beeinflusst. Wir sind diese Sachen gewöhnt. Wenn es nicht um Neymar geht, dann eben um etwas anderes. Er sieht für mich sehr glücklich aus und ich glaube nicht, dass ihn dieses Thema negativ beeinflusst.“ Über einen möglichen Abschied von Carles Puyol habe der Kapitän zu der Mannschaft nichts gesagt. „Er hat mit uns noch nicht gesprochen und trainiert wie gewohnt weiter. Er ist der Kapitän der Mannschaft und ein Leader sowohl auf und außerhalb des Platzes. Er hat bisher nichts über einen möglichen Abschied gesagt.“