Wir machen das fünfte Türchen auf, und was sehen wir? Keinen Messi und auch keinen Beitrag, der sich mit der Taktik oder sonstigem befasst. Dieser Artikel handelt von einer Person, die für den FC Barcelona wichtiger ist, als sie nach außen zu sein scheint. Die Rede ist vom zweiten Torwart der Katalanen – José Manuel Pinto Colorado. Auf dem Feld sieht man den erst kürzlich 38 Jahre alt gewordenen Torwart eher selten, abseits des Platzes ist er allerdings auf so gut wie jedem Foto zu sehen. Auf Barçawelt ist Pinto längst unumstrittener Publikumsliebling, da haben auch Messi oder Iniesta keine Chance, sorry. Wenn am Ball ist, flippen alle im Chat aus. Er ist ein Original, das es so schnell nicht mehr geben wird. Deshalb gehört das fünfte Türchen ganz allein unserem Lieblingsspieler Pinto.
Ein paar Interna über José Manuel Pinto
Zunächst einmal drängt sich die Frage auf, wer ist José Manuel Pinto eigentlich? Im folgenden Absatz ist ein kurzer Lebenslauf des Barça-Torwartes zu finden.
Am 8. November 1975 wurde José Manuel Pinto Colordado in El Puerto de Santa María, einer Gemeinde in Südspanien geboren. In seiner Jugend spielte er bei Safa San Luís, ehe es ihn 1994 im Alter von 19 Jahren zu Real Betis Sevilla verschlug. Dort bestritt er in vier Jahren 68 Spiele für die ‘Béticos’, zuerst allerdings nur für die zweite Mannschaft. 1997 wurde er dann ins A-Team berufen – dort bestritt er in einem Jahr aber nur ein Spiel. 1998 wechselte er zu Celta de Vigo, dem Verein, für den er innerhalb von zehn Jahren 181 Mal den Kasten hütete und bei dem er zum absoluten Publikumsliebling avancierte. Im Jahr 2006 qualifizierte sich Celta sogar für den UEFA-Cup. In diesem Jahr gewann Pinto auch die Trofeo Zamora, die für den Keeper mit den wenigsten Gegentoren bestimmt ist.
Pintos Karriere beim FC Barcelona
Zum FC Barcelona kam Pinto eigentlich nur durch einen Zufall. Genauer gesagt durch eine Verletzung von Barças damaligem zweiten Torwart Albert Jorquera – ein Kreuzbandriss setzte diesen für den Rest der Saison 2007/08 außer Gefecht. Und so musste sich Barça nach einem Ersatz umsehen. Die Entscheidung fiel dann auf Pinto. Vorerst liehen ihn die Katalanen nur aus, aber am Ende der Saison zog man die Kaufoption und band Pinto somit fest an den Verein. Insgesamt bestritt er 63 Pflichtspiele im Tor der Blaugrana und gewann hierbei dreizehn Titel. In dieser Saison kam er erst nach der Verletzung von Stammtorhüter Víctor Valdés zum Einsatz. Für gewöhnlich bestreitet José Manuel Pinto nur die Partien der Copa del Rey. Ob diese interne Regelung der Einsatzzeiten aber auch unter Tata Martino ihre Gültigkeit hat, muss sich erst noch zeigen. Die Fans jedenfalls würde es sehr freuen.
Pintos Rolle abseits des Platzes
Wie bereits zuvor erwähnt, ist Pinto auf dem Platz nicht die erste Wahl für den FC Barcelona. Abseits des Fußballfeldes ist er allerdings von enormer Wichtigkeit. José Pinto verbreitet gute Laune, hat Humor und versteht sich, soweit man es von außen überhaupt beurteilen kann, mit so ziemlich jedem seiner Mitspieler gut. Besonders einem Spieler scheint er sehr zugetan. Dieser gehört bei Barça sogar zu den wichtigsten Akteuren – Lionel Messi. Zwischen ihm und José Pinto dürfte die Chemie einfach stimmen. Auf so gut wie jedem Foto sind sie gemeinsam zu sehen. Ebenfalls ein guter Freund von Pinto ist der Franzose Éric Abidal, dessen Vertrag bedauernswerterweise nach der letzten Spielzeit nicht verlängert wurde. Abidal arbeitete sogar an einem Track von ‘WAHIN’ mit – der Gruppe, mit der José Pinto in seiner Freizeit an Rap-Songs arbeitet.
Auch bei Barça Publikumsliebling
Wie schon bei Celta de Vigo, so ist Pinto auch beim FC Barcelona einer der Publikumslieblinge. Das liegt mitunter wahrscheinlich daran, dass die Fans, wenn sie seinen Twitter- und Instagramaccount ansehen, immer etwas zu lachen haben, aber vor allem auch daran, dass Pinto nie ein Blatt vor den Mund nimmt und sich auch bei etwaigen Provokationen nicht unterkriegen lässt. Bei einem der hitzigsten Clásicos in der jüngsten Vergangenheit – dem Champions League Halbfinale 2011 – ging es sogar so weit, dass er von der Bank aus des Feldes verwiesen wurde, weil er einen Mitspieler verteidigte. Die Verteidigung artete allerdings in einem Handgemenge aus. Am Ende der Spielzeit konnte es sich Pinto dann nicht verkneifen, ein wenig in Richtung Madrid zu schießen. Bei der Meisterschaftsfeier zog er nämlich Mourinhos berühmtes ‘Por Que’ ins Lächerliche und gab eine amüsante Antwort darauf, aber seht selbst:
Pintos Zukunft bei Barça
Vom aktuellen Vertrag her wäre diese Saison Pintos letzte. Da Tata Martino allerdings beabsichtigt, mit drei Torhütern im Kader in eine Spielzeit in Angriff zu nehmen, stehen seine Chancen für zumindest eine weitere Saison bei Barça alles andere als schlecht. Sein aktueller ‘Konkurrent’ Víctor Valdés ließ nämlich schon mehrmals verlauten, dass nach dieser Saison seine Zeit bei der Blaugrana enden wird. Somit müsste Barça sich, sofern man nicht mit Pinto verlängert, gleich um zwei neue Torhüter bemühen. Außerdem sagte Pinto erst kürzlich in einem Interview, dass er, sofern sein Vertrag verlängert wird, im nächsten Jahr darum kämpfen würde, Stammtorhüter zu sein; inwiefern das auch nur ansatzweise konkret ist, ist zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich zu sagen. Dennoch, wohl ein jeder Culé wünscht sich noch ein weiteres Jahr mit ihm.