Tränen zum Abschied: Suárez ist “stolz auf die sechs Jahre bei Barça”

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“Ich gehe nach sechs wundervollen Jahren stolz und zufrieden”: Luis Suárez verabschiedet sich auf einer tränenreichen Pressekonferenz vom FC Barcelona. Etwas Negatives wollte der Uruguayer über seinen forcierten Weggang nicht sagen, nur einmal leistete er sich eine Spitze gegen Josep Maria Bartomeu.

Der Abschied, er begann tränenreich. Gleich zu Beginn seiner Pressekonferenz kämpfte Luis Suárez mit seinen Gefühlen, konnte die Tränen kaum zurückhalten. “Es ist sehr schwierig für mich”, begann der Uruguayer, den der FC Barcelona zu Atlético Madrid wegschickt, seine Rede – und schon stockte die Stimme. “Zunächst möchte ich mich beim Klub bedanken, dass er mir damals das Vertrauen entgegengebracht hat, nachdem ich diesen Fehler begannen hatte”, erinnerte sich Suárez an die Umstände seines Transfers vom FC Liverpool, der vom Biss bei der WM 2014 gegen Giorgio Chiellini überschattet worden war. 

Doch Barça verpflichtete ihn trotzdem, obwohl der Angreifer monatelang von der FIFA gesperrt worden war. “Dafür werde ich immer dankbar sein”, so Suárez, “ich bin zu Barça gekommen, um mir einen Traum zu erfüllen. Jetzt geht eine Etappe zu Ende, auf die ich sehr stolz bin. Ich nehme Freunde mit, und das macht mich glücklich.”

Erneut stockte die Stimme, Suárez unterdrückte die Tränen. “Ich bin ein Mensch, der Gefühle hat. Ich nehme die schönen Dinge mit, die spektakulären Momente. Dass meine Kinder gesehen haben, wie ich Trophäen gewonnen und Tore geschossen habe, dass ich an der Seite des besten Spielers der Geschichte gespielt habe. Das wird mir erhalten bleiben. Ich möchte den Fans danken, die mich auf dem Weg unterstützt und wertgeschätzt haben, das werde ich nie vergessen. Ich werde immer ein Culé sein.”

 

Anschließend konnte der sichtlich ergriffene Suárez durchatmen, Barça spielte ein Video mit seinen besten Momenten ein, ehe die Fragerunde der Journalisten begann. Bei dieser war auffällig, dass Suárez immer wieder den Nachfragen der Reporter auszuweichen wusste, die ihm ob seines abrupten Abschieds nachtragende oder negative Worte in Richtung des Klubs oder des Präsidenten Josep Maria Bartomeu entlocken wollten. Suárez wollte keine schmutzige Wäsche waschen, nur einmal deutete er mit einem Lächeln etwas an, als ein Reporter ihn fragte, ob er sich irgendetwas vorwerfen würde. “Ich mir selbst, oder…?” entgegnete Suárez, nickte in Richtung des neben ihm sitzenden Bartomeu und schmunzelte vielsagend.

 

Über die Art und Weise seines Abschieds wollte sich Suárez nicht äußern, er nahm den Weggang professionell auf. “Wenn der Klub glaubt, dass es an der Zeit ist zu gehen, muss man das akzeptieren. Es ist schwierig, man hat eine Familie, ein Abschied ist nicht leicht, aber das sind Dinge, die zum Fußball gehören” – nun waren die Tränen getrocknet.

Zum alten Eisen zählt sich der Mittelstürmer nicht: “Ich habe das Gefühl, dass ich weiter wettkampffähig bin. Wenn das nicht bei Barça der Fall ist, dann bei einem anderen Verein”, so Suárez, der nicht verheimlichen konnte, dass er gerne noch geblieben wäre. “Ich hatte kein Problem damit, einen Schritt zur Seite zu machen”, deutete Suárez das an, was er schon in der Vergangenheit betont hatte: Dass er kein Problem damit gehabt hätte, eine Rolle als Ersatzspieler anzunehmen. Doch der FC Barcelona hatte andere Pläne.

 

Der 33-Jährige ließ durchblicken, er habe die Ausbootung kommen sehen, schon vor dem kurzen Telefonat mit Ronald Koeman, in dem ihm der Niederländer mitgeteilt hatte, nicht auf ihn zu bauen. “Manchmal braucht der Verein Veränderungen, der Trainer hat nicht auf mich gesetzt. Doch ich bin Profi, weiß damit umzugehen, habe es akzeptiert”, so Suárez. 

“Als mich Barça auf dem Transfermarkt platzierte, hatte ich viele Anrufe, viele Angebote”, berichtete Suárez, “ich wollte zu einer Mannschaft, bei der ich mit den beiden großen Mannschaften, Barcelona und Real Madrid, mithalten kann.” Daher habe er sich für Atlético Madrid entschieden. “Ich freue mich auf den neuen Abschnitt, freue mich darauf, zu einem konkurrenzfähigen Team zu gehen, das immer bis zum Ende um La Liga kämpft.”

Suárez verlässt die Katalanen als der wohl beste Mittelstürmer in der Geschichte des FC Barcelona. “Ich hätte mir nicht vorstellen können, diese Zahlen zu erreichen”, sagte Suárez mit Blick auf seine 198 Tore im Dress der Blaugrana, wodurch er zum drittbesten Torschützen in der Historie des Klubs wurde. “Hierher gekommen zu sein war ein Traum, der wahr geworden ist. Ich bin für alles dankbar, was ich erlebt habe, bin stolz auf die sechs Jahre, die ich hier durchlebt habe. Ich gehe nach sechs wundervollen Jahren stolz und zufrieden.”

 

Alex Truica
Alex Truica
Freier Sportjournalist, Podcaster und Chefredakteur Barçawelt
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