Seit einigen Spielen läuft es nicht mehr gut für die zweite Mannschaft des FC Barcelona. Am 18. Spieltag, dem letzten Spiel im Kalenderjahr 2014, sollte immerhin ein positiver Abschluss passieren. Allerdings kam es anders als erhofft – und wie! Mit 7:0 fertigte Real Valladolid die Barça B ab. Ein Ergebnis, auf das man nicht unbedingt getippt hätte. Die Spieler wirkten alles andere als konzentriert und zeigten erhebliche Schwächen in der Defensive. Speziell dann, wenn es um die Lufthoheit ging. Valladolid glich einer Boeing, die FC Barcelona B hingegen konnte in dieser Hinsicht eher mit einem Modellflugzeug verglichen werden.
Die Gastgeber, die in der letzten Saison noch in der Primera División spielten, hatten die absolute Kontrolle über die Partie, erspielten sich viel mehr Torchancen und netzten regelmäßig ein. Das letzte Spiel des Kalenderjahres war schon nach den ersten 45 Minuten entschieden, denn es stand bereits 4:0. Eusebio setzte wie immer auf Ortolá im Kasten der Katalanen. Die Vierer-Abwehrkette wurde aus Diagné und Grimaldo auf den Außenpositionen und Bagnack sowie Costa in der Innenverteidigung gebildet. Das Mittelfeld bestand aus Sergi Samper, Alen Halilović und Gumbau. Für Furore vor dem Kasten von Javi Varas sollten Dongou, Adama Traoré und Sandro Ramírez sorgen.
Zu früh in die Ferien: Barça B lässt jegliche Stärken vermissen und kommt unter die Räder
Schon früh zeichnete sich ab: Das Spiel kann übel enden. Real Valladolid kontrollierte das Geschehen und kam dementsprechend zu guten Tormöglichkeiten, doch rein wollte die Kugel zunächst nicht. Die Barça B war mehr in Defensivaufgaben involviert, als offensiv für Impulse zu sorgen. Dennoch schafften sie es nicht, Valladolid zu stoppen. Nachdem einige gute Tormöglichkeiten ungenutzt blieben, fiel in der 25. Spielminute das erste Tor. Real Valladolid erhält einen Eckball und dieser wird in Richtung Strafraum geschlagen, wo Marc Valiente am höchsten springt und die Kugel in Richtung Tor bringt. Um auf Nummer sicher zu gehen, setzt Óscar González aus drei Metern zu einem Flugkopfball an und versenkt das Leder sicher. Nur eine Minute später war es dann Mojica, der aus ungefähr 15 Metern von links frei zum Abschluss kommt. Sein platzierter Schuss überwindet Ortolá und die Kugel knallt flach in die untere rechte Ecke in das Gehäuse der Katalanen.
In der Folge war es dann die Barça B, die ein Tor erzielen durfte. Johan Mojica setzt sich auf der Außenbahn gegen Diagné im Sprintduell durch. Seine scharfe Hereingabe findet Bagnack, der in Torjägermanier ins eigene Tor klärt – 3:0 (36′). Das war es allerdings noch nicht, denn die endgültige Entscheidung sollte nämlich noch fallen. Nur neun Minuten später gab es eine Kopie des ersten Tores, nur mit einem anderen Assistgeber. So langsam wurde es deutlich, dass diese Eckenvariante einstudiert war. Der Eckball wird zum Sechzehner geschlagen, wo sich nur wenige Spieler bewegen. Jesus Rúeda ahnt dies und rückt rechtzeitig heraus. Sein Kopfball findet Óscar González und dieser netzt wieder per Kopf aus fünf Metern sicher ein. Die Entscheidung!
Real Valladolid macht munter weiter
Die zweite Halbzeit war unter anderem auch von einem Wiedersehen gekennzeichnet. Jeffrén, der auch schon bei der Barça B und bei der ersten Mannschaft des FC Barcelona spielte, wo er sogar beim legendären 5:0-Sieg gegen Real Madrid traf, baute die Führung weiter aus. Eine halbhohe Flanke von der linken Außenbahn findet den rechtzeitig startenden Jeffrén im Fünfmeterraum, wo er eiskalt und schön verwandelt. Genauso wie gegen Real Madrid traf er auch hier zum 5:0 (58′). Von der Barça B kam offensiv weiterhin zu wenig. Ein Schuss von Joan Róman knallte zwar an die Latte, doch dies war die einzig nennenswerte Offensivaktion der Katalanen. Es war schlichtweg erschreckend, wie die Barcelona B agierte. Man war zwar in einem Leistungstief, dennoch war ein solches Ergebnis nicht wirklich denkbar. Allerdings wurde das Spektakel noch schlimmer.
Real Valladolid hatte schon längst Gefallen an dieser Partie gefunden und wollte den Fans einen Abschluss bescheren, der wirklich schön war. Die nächsten beiden Torschützen hießen nämlich wieder Johan Mojica (77′), der nach dem ersten Scheitern beim Nachschuss einnetzen konnte und der marokkanische Nationalspieler Zakarya Bergdich (86′), der mit einer cleveren Körperbewegung mit dem Rücken zum Tor seine Gegenspieler stehen lässt und sicher verwandelt. Beim 7:0 blieb es dann auch und die Katalanen reisten wohl mehr als frustriert wieder in die Metropole Barcelona zurück. Es muss zum Neujahresbeginn definitiv eine Steigerung her.