Der Sportdirektor des FC Barcelona, Robert Fernández, war in den vergangenen Tagen ein gefragter Mann. Im Programm von RAC1 sowie gegenüber der Sport beantwortete er geduldig spannende Fragen rund um die Transferpolitik und die personellen Entscheidungen des Vereins. Dabei ging er explizit auch auf den Wechsel von Claudio Bravo ein und beteuerte, dass der Transfer zu Manchester City die freie Entscheidung des Chilenen gewesen sei.
Robert Fernández …
… zum Wechsel von Bravo: „Niemand hat Bravo gesagt, dass er die zweite Wahl sein würde. Wir wollten seinen Vertrag erneuern, aber er hatte etwas anderes im Sinn.”
… über die Verpflichtung von Cillessen: „Barcelona hat als Reaktion hierauf Cillessen verpflichtet und damit dem Wunsch von Luis Enrique nach drei Torhütern entsprochen. Dies ist eine Entscheidung, die seinen persönlichen Präferenzen entspricht. Cillessen weiß, was ihn erwartet.”
… zu der Situation um Bravo und ter Stegen: „Bravo hat ter Stegen dabei geholfen, ein besserer Torhüter zu werden. Er hat ein Angebot erhalten und obwohl wir um ihn gekämpft haben, wollte er gehen und in die Verhandlungen eintreten. Er hatte bei uns noch zwei Jahre Vertrag.”
… zur Verlängerung mit Luis Enrique: „Luis Enrique will in Ruhe seine Arbeit verrichten und wird die Entscheidung im richtigen Moment treffen. Ich für meinen Teil bin sehr ruhig. Ich sehe, dass er sich an seiner Arbeit erfreut. Es gibt keine Liste mit möglichen Nachfolgern. Luis Enrique ist sehr zufrieden und beruhigt. Wir erlauben ihm, hier zu wirken”
… zur Konkurrenz in der Mannschaft: „Die Konkurrenz ist ideal. Mich beunruhigt die Zusammenstellung des Kaders nicht, da ich weiß, dass Luis Enrique das schon richtig macht. Die Spieler werden Schritt für Schritt in die Mannschaft finden.”
… über den Transfersommer: „Alle Spieler, die gekommen sind, wissen ganz genau, dass es eine große Herausforderung ist, zu dieser Mannschaft zu stoßen. Niemand hat gesagt, dass er nicht kommen möchte. Im Übrigen wurde sehr viel berichtet, in vielen Fällen haben wir zu den genannten Namen nicht einmal Kontakt aufgenommen – aber das ist normal, das passiert in jedem Sommer. Entscheidend ist, dass sechs Spieler zu uns kommen, konkurrieren und als Spieler wachsen wollten.”
… zu einem scheinbaren Wandel in der Transferpolitik: „Die wahre Lektion ist, dass wir bereits eine außerordentliche Mannschaft haben. In dem letzten Jahrzehnt haben wir 90 Prozent aller Titel gewonnen und dazu auch noch gut gespielt. Dann stellt sich die Frage, nach welchen Spielern man Ausschau hält. Nach solchen, die motiviert sind oder solchen, die 70 oder 80 Millionen Euro kosten und Probleme verursachen könnten, wenn sie nicht spielen?”
… zur Verpflichtung von Paco Alcácer: „Er war die schwierigste Verpflichtung von allen, weil es eine heikle Situation war. Er ist jung, hat viel Potenzial und war ein wichtiger Spieler für seinen Verein.”
… über die Reisen nach Brasilien: „Wir haben eine Menge Spieler beobachtet, doch immer waren die Preise vergleichbar mit denen in Europa, und manchmal sogar höher. Am Ende haben wir Paco Alcácer gewählt, der bereits Erfahrung in La Liga hat. Er wird sich viel schneller anpassen. Ich sage immer, dass es wenige Südamerikaner gibt, die hierher zu einem großen Verein kommen und sofort einschlagen. Fast jeder von ihnen muss zunächst Lehrgeld zahlen, wie Rivaldo bei Depor, Ronaldinho bei PSG, Ronaldo bei PSV und so weiter. Mit Ausnahme von Neymar und Marcelo vielleicht. Es gibt sonst keine Spieler, die von Südamerika kommen und direkt von jungen Jahren an erfolgreich sind. Womöglich wäre eine Verpflichtung dort besser, aber wir reden hier über die gleichen Summen.”
… über Arda Turan: „Die letzte Saison war schwierig für ihn, da er lange Zeit nicht spielen konnte und ihm die Anpassung an einen Klub wie Barça erschwert wurde. Es war wirklich schwer für ihn. Den Arda, den wir diese Saison sehen, das ist eine andere Sache – etwas komplett anderes. Er ist zurück und sehr stark, man kann sehen, wie begierig und entschlossen er ist. Ihn so zu sehen, ist fantastisch für uns. Wir wollen ihn immer in dieser Form sehen. Er hat uns gezeigt, was für ein Spieler welcher Kategorie er ist.”
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