Vergangene Saison holte der FC Barcelona unter Trainer Ernesto Valverde das Double. Einzig das unrühmliche Ausscheiden in der Champions-League gegen den AS Rom trübt das Bild einer erfolgreichen Saison. Darüber hinaus wurden viele Fans des katalanischen Klubs nie so richtig warm mit der Spielidee, welche Valverde auf dem Platz verfolgte. Dass es in dieser Saison bisher alles andere als rund läuft und die Gefahr besteht, dass man die eigens gesteckten Saisonziele verpassen könnte, lässt die Rufe nach einem Nachfolger lauter werden. Dabei rückt nun ein Trainer in den Fokus, welcher Barça mit seinem Team vor kurzem schlagen konnte.
Wir alle erinnern uns an den Auftritt des FC Barcelona am letzten Wochenende gegen Betis Sevilla. Nie kamen die Katalanen so richtig ins Spiel und mussten gerade nach der ersten Halbzeit froh sein, dass der Pausenstand nur bei 2:0 für Sevilla lag. Selten hat man einen so mutigen Auftritt einer Mannschaft erlebt, welche ins Camp Nou gereist ist. Viele Teams fuhren die letzten Jahre eigentlich nur ins Camp Nou, um so viele Tore wie möglich zu verhindern und mit einem blauen Auge davonzukommen. Der Mannschaft von Betis hingegen merkte man an, dass sie die drei Punkte mitnehmen wollte. Der Architekt dieses Sieges? Quique Setién.
Setién errang damit den wohl größten Sieg seiner bisherigen Trainerlaufbahn. Seit 26 Monaten verlor der FC Barcelona nicht mehr Zuhause. Dass der FC Barcelona im Camp Nou vier Gegentore kassierte, war sogar 15 Jahre her. Gelobt wurde der Trainer von Betis vor dem Spiel bereits von Barça-Ikone Xavi. Dieser stellte die Spielweise und das mutige Auftreten von Sevillas Team heraus, trotz dass die individuelle Qualität bei weitem nicht so groß sei, wie bei anderen Vereinen in der Liga.
Dazu passt, dass sich Setién selbst als Fan des ehemaligen Barcelona-Coaches Johan Cruyff outete. So ist er sich sicher, dass die niederländische Fußballlegende stolz auf die Leistung seines Teams gewesen wäre. Zugleich betonte er, dass der Spielstil des FC Barcelona immer eine große Inspiration für seine eigene Arbeit als Trainer gewesen sei. Wer weiß, vielleicht tritt Setién ja eines Tages in die Fußstapfen so großer Coaches wie Cruyff und Guardiola und wird tatsächlich einmal Trainer des FC Barcelona. Trotz allem gebietet der Respekt natürlich, dass Valverde nach wie vor die Zeit und die Chance bekommen sollte, das Ruder herumzureißen und eine Mannschaft zu formen, welche konstant auf Topniveau abliefern kann.