Lionel Messi kehrt nicht zum FC Barcelona zurück. In einem Interview bestätigte der Argentinier nun, dass seine Zukunft in den USA liegen wird und legte die Gründe für diese Entscheidung dar.
Keine Barça-Rückkehr: Messi bestätigt Wechsel zu Inter Miami
Nach Tagen der Ungewissheit bezüglich seiner Zukunft hat Lionel Messi nun sein Schweigen gebrochen. In einem gemeinsamen Interview mit den katalanischen Sportzeitungen Mundo Deportivo und SPORT bestätigte der Argentinier, dass er nicht zum FC Barcelona zurückkehren wird: “Ich habe die Entscheidung getroffen, nach Miami zu gehen. Es ist noch nicht alles unterzeichnet. Es fehlen noch ein paar Dinge, aber wir haben beschlossen, die Reise fortzusetzen.”
Keine Barcelona-Rückkehr: Messi wechselt zu Inter Miami
Die vergangenen Tage wurde Messi immer wieder mit einer Rückkehr zum FC Barcelona in Verbindung gebracht. Der Klub hat alles versucht, um eine Rückkehr des Argentiniers möglich zu machen, konnte ihn am Ende jedoch nicht überzeugen. “Ich hatte Lust und war sehr aufgeregt, zurückkehren zu können”, bestätigte Messi nun. “Aber andererseits wollte ich nach dem, was ich durchgemacht habe, und dem Abgang, den ich hatte, nicht noch einmal in der gleichen Situation sein: abwarten, was passiert, und meine Zukunft sozusagen in den Händen eines anderen lassen.”
Messi: “Mit wurden viele Dinge vorgeworfen, die nicht stimmten”
Eigentlich sah es so aus, als wäre alles für eine Rückkehr Messis zum FC Barcelona vorberietet, nachdem La Liga den Rentabilitätsplan der Katalanen akzeptiert hatte. Dem war am Ende jedoch nicht so. “Obwohl ich gehört habe, dass La Liga alles akzeptiert hat und alles für meine Rückkehr in Ordnung war, gab es noch viele andere Dinge, die erledigt werden mussten. Ich hörte, dass Spieler verkauft oder die Gehälter der Spieler gesenkt werden mussten. Die Wahrheit ist, dass ich das nicht mitmachen wollte und auch nicht dafür verantwortlich sein wollte, dass ich mit all dem etwas zu tun hatte. Mir wurden während meiner Zeit bei Barça viele Dinge vorgeworfen, die nicht stimmten. Ich war ein bisschen müde, ich wollte das alles nicht mitmachen”, gestand der 35-Jährige.
Messi über Barça-Rückkehr: “War nicht möglich”
Hätte Messi Barça noch etwas mehr Zeit gegeben, um Spieler zu verkaufen, die den Verein auch unabhängig von Messi möglich Ankunft verlassen sollen, hätte der Klub eine Verpflichtung wahrscheinlich möglich machen können. Dazu fehlte dem Argentinier aber anscheinend das Vertrauen, so sagte er angesprochen darauf: “Zu der Zeit, als ich La Liga verlassen musste, war es auch vereinbart, mich zu registrieren [gemeint ist der neue Vertrag, den Messi damals nicht unterzeichnen konnte, weil Barça die Gehaltsobergrenze sprengte, Anm. d. Red.], und am Ende war es nicht möglich. Ich hatte Angst, dass dasselbe noch einmal passieren würde und dass ich denselben Weg wie damals wieder gehen müsse. Ich wollte meine eigene Entscheidung treffen und deshalb bin ich nicht zu Barça zurückgekehrt. Obwohl ich es gerne getan hätte, war es nicht möglich.”
Messi über Zeit in Paris: “So schlecht, dass ich sie nicht genießen konnte”
Stattdessen zieht es den Weltmeister nun in die USA. “Ich bin in einer Zeit, in der ich ein wenig aus dem Rampenlicht verschwinden möchte, um mehr an meine Familie zu denken”, gestand Messi im Interview. “Ich habe zwei Jahre mit meiner Familie verbracht, die so schlecht waren, dass ich sie nicht genießen konnte. Ich hatte diesen Monat, der für mich spektakulär war, weil ich die Weltmeisterschaft gewonnen habe, aber abgesehen davon war es eine schwierige Zeit für mich. Ich möchte wieder Spaß haben, meine Familie, meine Kinder, den Alltag genießen…. Deshalb habe ich mich entschieden, die Entscheidung nicht pro Barcelona nicht zu treffen.”
Rückblickend auf seinen Abschied vor zwei Jahren, erinnert sich der Argentinier: “Es war eine sehr schlimme Zeit. Wir kamen mit der Erwartung, wie jedes Jahr wieder mit dem Training beginnen zu können und dass die Kinder in ihre Schulen zurückkehren würden. Als alles unterschriftsreif war, ging es von heute auf morgen nicht mehr und man sagte mir, dass es nicht möglich sei und ich den Verein verlassen müsse. Ich musste mich auf die Suche nach einem Team machen, eine Entscheidung treffen und alles durchmachen, was wir durchgemacht haben, was sehr schwer war.”
Messi hat nur “ein- oder zweimal” mit Laporta gesprochen
Die Beziehung zu Klub-Präsident Joan Laporta scheint unter diesem Vertrauensbruch stark gelitten zu haben. Selbst zuletzt hatten die beiden so gut wie keinen Kontakt, obgleich Messi zum FC Barcelona zurückkehren sollte. “Eigentlich habe ich mit Präsident Laporta sehr wenig gesprochen, höchstens ein- oder zweimal”, erklärte der Argentinier. “Mit Xavi habe ich viel Kontakt, seit er zum Verein gekommen ist – viel mehr und sehr oft. Wir haben auch über die Möglichkeit gesprochen, dass ich zurückkomme. Wir waren sehr aufgeregt, denn wenn sich etwas ergab, sprachen wir darüber – ob er wirklich wollte, dass ich zurückkomme, ob es gut für die Mannschaft und für ihn war.”
Messi hätte sich gerne verabschiedet wie Busquets, Xavi und Iniesta
Was Messi jedoch nach wie vor verwehrt bleiben wird, ist ein würdiger Abschied vom FC Barcelona. Die Sprechchöre, die die Fans ihm zu Ehren während der Saison immer wieder angestimmt haben, hat der Argentinier jedoch mitbekommen: “Für mich war es schön und ich habe es genossen, denn die Wahrheit ist, dass ich bei meinem Weggang auf eine seltsame Art und Weise gegangen bin. Ich hätte mich gerne so verabschiedet wie Busi, Jordi, oder wie damals Xavi und Iniesta. Ich wäre gerne auf diese Weise gegangen, hätte mich von den Leuten gut verabschieden können, auch wenn es die Zeit der Pandemie war und keine Leute im Stadion sein konnten. Deshalb war ich sehr glücklich, wenn ich meinen Namen im Camp Nou oder in Barcelona hörte. Abgesehen von der Tatsache, dass die Zuneigung immer da ist und auf Gegenseitigkeit beruht, war es ein seltsames Gefühl, ihn im Camp Nou zu hören und nicht dabei zu sein.”
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Durch diese ihm verwehrte Verabschiedung gestand Messi nun auch, dass sich seine Zeit und sein Abschied bei Barça wie eine offene, noch nicht verheilte Wunde anfühlen: “Ein bisschen ja. Wegen dem, was ich vorher gesagt habe. Weil ich mich nicht so von den Leuten verabschieden konnte, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich denke, ich hätte es verdient. So wie es die Spieler, die ich erwähnt habe, es auch verdient und getan haben. Ich wäre gerne auf diese Weise gegangen. Deshalb hätte ich gerne irgendwann einen richtigen Abschied mit den Menschen, mit denen wir so viel erlebt, genossen und gelitten haben. Es waren so viele Jahre, die wir zusammen verbracht haben, und ich würde mich gerne so verabschieden, wie ich mich fühle.”
Messi über Zukunft bei Barcelona: “Ich würde gerne wieder hier sein”
Eine Rückkehr als Spieler zum FC Barcelona steht für Messi damit nicht mehr zu Debatte. In einer anderen Funktion könnte er sich eine Zukunft bei den Katalanen aber durchaus vorstellen: “Ja, natürlich würde ich dem Verein gerne nahe sein. Und außerdem werde ich in Barcelona leben. Das ist eines der Dinge, über die wir ich mir mit meiner Frau und meinen Kindern einig bin. Ich weiß nicht, wann und in welcher Form, aber ich hoffe, dass ich eines Tages etwas zum Verein beitragen und helfen kann. Denn es ist ein Verein, den ich liebe, wie ich es immer gesagt habe. Ich bin dankbar für die Zuneigung, die ich während meiner Karriere von den Menschen erfahren habe – und ich würde gerne wieder hier sein, ja.”
“Auf die Nachfrage, welche Grund bei seiner Entscheidung gegen Barça und für Miami am meisten Gewicht hatte, wiederholte Messi: “Meine eigene Entscheidung zu treffen und nicht wieder warten zu müssen, dass das Gleiche passiert, was bereits passiert ist. Wie gesagt, nachdem ich alles erreicht habe, Gott sei Dank, und endlich die Weltmeisterschaft gewonnen habe, was ich mir so sehr gewünscht habe, wollte ich auch etwas anderes und ein bisschen Ruhe haben.”
Ich kann mit seiner Entscheidung sehr gut leben. Irgendwie finde ich es schade, dass er Europa jetzt schon verlässt.
In dem Interview merkt man aber, dass er mehr Zeit mit der Familie verbringen möchte und nicht mehr die grossen, sportlichen Ziele verfolgt. Vor allem wir werden davon profitieren. Der Umbruch muss weiter gehen und der Kader muss Stück für Stück verbessert werden. Klar wäre Leo eine Bereicherung gewesen, aber er ist schon 36 und ich weiss auch nicht wirklich, wie man ihn eingesetzt hätte. Da fehlt mir ehrlich gesagt die Fantasie. Wir haben dieses Jahr die Meisterschaft geholt und wer weiss, was nächstes Jahr noch möglich wäre. Zum Glück ist diese Saga jetzt vorbei. Bei uns ziehen sich ja solche Sachen wie Kaugummi. Jetzt muss man sich auf einen sechser und rv fokussieren. Ein top sechser ist ein Muss.
sehr gut geschrieben. auch meine meinung.