Die spanische Zeitung El Mundo hat den unglaublichen Vertrag von Lionel Messi beim FC Barcelona veröffentlicht. Demnach verdient der 33-Jährige seit Vertragsunterzeichnung im Jahr 2017 bis zu 555 Millionen Euro bei den Katalanen. Sowohl Messi als auch Barça bereiten bereits rechtliche Schritte vor.
Dass Lionel Messi der wohl bestbezahlter Fußballer der Welt ist, war kein Geheimnis. Die spanische Tageszeitung El Mundo hat nun jedoch den Vertrag des Argentiniers zugespielt bekommen und das Arbeitspapier in all seinen Einzelheiten veröffentlicht. Die darin enthaltenen Zahlen können einem glatt den Atem rauben.
Bei seiner letzten Vertragsverhandlung im Jahr 2017 unterschrieb Messi ein Arbeitspapier, das ihm bis zu 555 Millionen Euro in diesen vier Vertragsjahren insgesamt einbringen kann, wie El Mundo nun berichtet. Messis Vertrag läuft bekanntlich im kommenden Sommer 2021 aus, dann kann La Pulga den FC Barcelona ablösefrei verlassen.
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Garantiertes Jahresgehalt von 61 Mio. Euro
555.237.619 Millionen Euro – diese exorbitante Zahl schmückt die Titelseite der El Mundo mitsamt den Worten ‘der pharaonische Vertrag, der Barça ruiniert’. Die Hälfte dieses Gesamtbetrags, also 245 Millionen Euro, sollen dabei sein fixes Gesamtgehalt in den vier Jahren sein. 61 Millionen pro Saison soll Messi so garantiert jedes Jahr vom FC Barcelona erhalten haben – ohne Boni, Prämien oder Bildrechte-Zahlungen.
Diese haben es allesamt aber auch mächtig in sich und lassen sein Jahresgehalt ansteigen, sodass am Ende der vier Jahre die Summe auf schier unfassbare 555 Millionen anwächst.
Zu den Prämien gehören zum Beispiel der Gewinn der Meisterschaft (400.000 Euro pro Saison) oder das Erreichen von Viertel-, Halb- und Finale der Champions League (jeweils pro Runde gut 250.000 Euro). Der Gewinn der Champions League hätte Messi alleine eine Bonuszahlung von 600.000 Euro eingebracht, der Gewinn des Ballon d’Or gut 500.000 Euro.
Handgeld von insgesamt 164 Millionen
Zudem erhielt Messi einen Vertragsunterzeichnungsbonus (98 Millionen) sowie einen Treuebonus (66 Millionen) – also satte Zusatzzahlungen einfach nur dafür, dass Messi beim Verein bleibt.
Laut ESPN trat der Verlängerungsbonus bei Vertragsunterzeichnung in Kraft und wurde über vier Raten ausgezahlt, der Treuebonus wiederum wurde auf zwei Raten aufgegliedert, von denen die zweite im kommenden Juni, bei Auslauf des Vertrages, fällig wird.
Für seine Bildrechte erhält der Argentinier noch einmal 10 Millionen pro Spielzeit. Der maximale Wert dieses 2017 unterschriebenen Deals, der noch bis zum Sommer Bestand hat, beläuft sich somit auf besagte 555 Millionen, je nach erspielten Boni und Erfolg Barcelonas. 511 Millionen hat Messi davon bereits verdient. Wie die Marca ausgerechnet hat, beläuft sich das Nettogehalt des Stürmers damit auf über 210.000 Euro pro Tag.
Gehalt, Handgeld, Bonuszahlungen, Bildrechte und Prämien: Lionel Messis Vertrag in der Übersicht. Quelle: El Mundo
Messi soll seit 2017 bereits 511 Mio. verdient haben
Wie El Mundo an den Kontrakt La Pulgas gelangen konnte, steht nicht fest. Aus einigen Richtungen wurden bereits Vermutungen laut, dass der Vertrag aus Vereinskreisen an die Medien weitergeleitet wurde, um die finanziell desaströse Situation – den FC Barcelona plagen eine Milliarde Euro Schulden – damit zumindest zum Teil erklären zu können. Andere katalanische Journalisten mutmaßen, dies sei ein gezielter Leak gewesen, um Barça und Messi weiter zu destabilisieren und endgültig für einen Bruch im Verhältnis zu sorgen.
Präsidentschaftskandidat Víctor Font äußerte sich dazu umgehend bei Twitter: “Messi hat jeden einzelnen Euro verdient, den Barça ihm gezahlt hat. Er hat uns nicht ruiniert. Im Gegenteil. Er ist der beste Spieler der Geschichte und wir wollen, dass er für immer bei uns bleibt.”
Messi und Barça bereiten Klagen vor
Dass Messi seinerseits über den Leak seiner Finanzen nicht glücklich sein dürfte, liegt auf der Hand. Es bleibt also abzuwarten, wie sich dies auf die ohnehin schon angespannte Situation zwischen ihm und dem Klub bezüglich eines ablösefreien Wechsels im kommenden Sommer auswirken wird. Wie der katalanische Radiosender RAC1 berichtet, wird der 33-Jährige rechtliche Schritte gegen El Mundo einleiten. So bereitet sein Anwalt derzeit bereits eine Klage gegen die Zeitung vor.
Auch der FC Barcelona selbst hat in einer Pressemitteilung bereits rechtliche Schritte angekündigt. Außerdem bestreitet der Klub, irgendetwas mit der Veröffentlichung zu tun zu haben. “Der FC Barcelona lehnt jegliche Verantwortung für die Veröffentlichung dieses Dokuments kategorisch ab und wird gegen die Zeitung El Mundo geeignete rechtliche Schritte einleiten, um den Schaden zu beheben, den diese Veröffentlichung verursachen kann”, heißt es in der Mitteilung offiziell.
Darüber hinaus drückt der Klub “seine volle Unterstützung für Lionel Messi aus, vor allem gegenüber jedem Versuch, sein Image zu diskreditieren”. Durch diese Mitteilung gibt der Verein somit unfreiwillig zu, dass das geleakte Vertragswerk also stimmen muss. Denn bestritten hat der FC Barcelona die Zahlen nicht.