Es ist hinlänglich bekannt, dass Javier Mascherano ein Mann der klaren Worte ist und kein Blatt vor den Mund nimmt. Nach dem Spiel gegen den AC Milan war der zum Innenverteidiger umgeschulte Argentinier zu Gast bei Barça TV und sprach über die siegreichen 90 Minuten seines Teams. Bei dieser Gelegenheit drückte der Spieler seinen Unmut darüber aus, dass die Vorstellungen der Mannschaft nur auf verhaltene Gegenliebe stoßen. „Wir stehen ganz oben in der Liga, wir sind unter den letzten sechzehn Mannschaften in der Champions Leaque und haben dazu den Spanischen Supercup gewonnen – irgendwas müssen wir richtig gemacht haben”, so die Anfangsworte des 29-Jährigen Stammspielers.
Wer jetzt denkt, dass damit alles auf den Tisch kam, unterliegt einem großen Irrtum. Mascherano lief sich gerade erst warm und wurde kurze Zeit später noch klarer: „Die Leute müssen aufwachen”, forderte der Argentinier die Culés auf. „Wir machen nicht alles falsch, wissen aber, dass wir uns in gewissen Bereichen noch verbessern müssen.”
Javier Mascherano: „Sollten wir uns neu erfinden?”
Auch die nicht enden wollende Debatte um die Spielweise sei für ihn wenig nachvollziehbar. Der FC Barcelona spiele den gleichen Fußball wie immer. Wer anderer Meinung ist, übersehe die Tatsache, dass Barça gar nicht anders Fußball spielen könne. „Der Stil der Mannschaft wird von den Spielern Xavi, Iniesta, Fàbregas und Busquets geprägt. Diese spielen niemals den langen Ball, weil sie nicht wissen, wie das geht und es auch niemals versucht haben”, stellte Mascherano klar und schloss daran eine interessante Frage an: „Die Frage ist, ob wir uns ein wenig neu erfinden sollten, sodass die anderen Mannschaften andere Lösungen und Alternativen suchen müssten.”
Lob für die defensiven Leistungen von Barça
Im Hinblick auf das Spiel in der Champions Leaque gegen den AC Milan war für den Innenverteidiger besonders wichtig, die Defensivleistung der Mannschaft hervorzuheben. „In der Defensive agieren wir solider”, meinte ‘Masche’ kurz und knackig fest. Er hege die Vermutung, dass es an der zusätzlichen Übung liegt. Nur eine Sache müsse man seiner Ansicht nach verbessern: „Wir müssen den Ball etwas besser kontrollieren, aber immerhin gewinnen wir ihn an entscheidenden Orten wieder zurück.”
Die erste Hälfte gegen den italienischen Widersacher sei etwas flüssiger gewesen, so Javier Mascherano. Man müsse darauf bedacht sein, gewisse Situationen im Spiel besser unter Kontrolle zu bringen. Alles in allem sehe er Barça aber auf einem sehr guten Weg.
