Barça-Trauer um Teamarzt: Wie der Abend verlief, wie es weitergeht

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Der Tod von Carles Miñarro García versetzt den FC Barcelona in eine Schockstarre. Innerhalb des Teams ist der Verlust des Arztes eine emotionale Last. Für die betroffenen Profis muss es dennoch schnell weitergehen.

Teamarzt Carles Miñarro García plötzlich verstorben

Überforderung, Ohnmacht, Trauer, Leere – denn von jetzt auf gleich ist einer von ihnen nicht mehr da. Als der FC Barcelona am Samstag um kurz nach 13 Uhr an seinem Tagesquartier, dem Hotel Torre Melina Gran Meliá, angekommen war, stieg auch Carles Miñarro García aus dem Bus aus.

In einem zur Mittagszeit von „El Chiringuito“ veröffentlichten Clip ist der Doktor, in der Hierarchie des medizinischen Stabs an zweiter Stelle, unmittelbar nach Pedri zu sehen.

Es waren die letzten Stunden seines Lebens.

Nach 20 Uhr wurde es unruhig

Am gemeinsamen Mittagessen nahm er teil, dazu soll er die körperliche Verfassung von Robert Lewandowski geprüft und ihm zu einer Pause geraten haben. Tatsächlich tauchte der Name des Polen bei der Bekanntgabe der Startelf nicht einmal bei den Reservisten auf.

Später wurde Miñarro offensichtlich tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden, verstorben sei er dem Vernehmen nach nämlich im Schlaf, heißt es. Noch ein Nickerchen, bevor es zum Estadi Olímpic Lluís Companys gehen sollte. Dorthin brach das Team vermutlich gegen 19 Uhr augenscheinlich ohne ihn auf – nichtsahnend, was los ist. Präsident Joan Laporta soll sich im Stadion um kurz nach 20 Uhr auf den Weg in die Kabine gemacht haben, um den Profis, dem Trainerstab sowie der restlichen Belegschaft die tragische Nachricht zu überbringen.

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Von Gegner CA Osasuna hatten sich die Torhüter mit ihrem Torwarttrainer zum Aufwärmen bereits auf den Rasen begeben, weitere Protagonisten ließen sich dann aber nicht blicken. Barça bestätigte den Tod und damit zugleich die Absage dieses Duells am 27. LaLiga-Spieltag um 20.42 Uhr – 18 Minuten vor dem geplanten Anstoß. Medial wurde es jedoch schon rund eine halbe Stunde zuvor unruhig.

Spieler gehen betroffen: Hier wird die Nachricht des Todes verkündet

DAZN gibt Tod bekannt – vor dem FC Barcelona

Gerard Romero, einst Radioreporter und seit ein paar Jahren mit seiner eigenen Plattform „Jijantes“ einer der größten Barça-Berichterstatter in den sozialen Netzwerken, erreichte während seines Twitch-Livestreams die Information des sich anbahnenden Spielausfalls. Offenbar wusste er vor allen anderen Medienvertretern von dem Drama, allerdings wollte er das partout nicht für seine Zwecke ausnutzen und hielt sich zurück.

Romero beteuerte gegenüber seiner Zuschauerschaft immer wieder, er werde den Grund nicht nennen, schloss bloß aus, ein eventuell monsunartiger Regenfall oder ein anderes Wetterphänomen wäre ursächlich. Es sei der Klub, der es als erstes kommunizieren müsse, er selbst sei nicht in der Position, sich das anmaßen zu können. Seine konkreteste Äußerung im Laufe der Minuten: Es handele sich um einen Vorfall, die eine einzelne Person im Verein betreffen würde.

Dass der spanische Ableger von Streamingdienst DAZN in Person seiner Moderatorin dann kurz nach dem Sendungsstart um 20.30 Uhr wiederum mit der Tragödie an die Öffentlichkeit ging, kritisierte er scharf – denn Barça hatte die Todesnachricht in dem Moment noch nicht herausgegeben. „Das ist irre, sehr hässlich“, bemängelte Romero fehlende Einfühlsamkeit.

„Wir stehen unter Schock“: Laporta äußert sich zu Todesfall

Absage war kein Thema: „Wir müssen Anstand zeigen“

Ungefähr dann, als im Olympiastadion von Barcelona der Anpfiff hätte ertönen sollen, beendete er seinen Stream schließlich. An so etwas wie Fußball war nicht einfach zu denken. Eine Absage der Partie wurde seitens der Verbände LFP (LaLiga) und RFEF (spanischer Fußballverband) zügig abgesegnet.

„Als man mir sagte, dass der Doktor des FC Barcelona verstorben sei, haben wir entschieden, das Spiel sofort zu verlegen. Wir müssen Anstand zeigen“, sagte RFEF-Präsident Rafael Louzán später bei dem Radiosender COPE – zu einem Zeitpunkt, als die Barça-Stars schon längst wieder bei sich Zuhause waren. Bestimmt gedankenversunken, der eine oder andere womöglich im Bett, in dem sie nach dem Erwachen am Montagmorgen sicher ein Gefühl der Ungläubigkeit bekommen. Wie in einem schlechten Film.

FC Barcelona muss schon am Dienstag gegen Benfica spielen

Doch dann wird es für sie direkt weitergehen müssen – ob sie wollen oder nicht. Für die betroffenen Akteure steht nämlich bereits am Dienstag das Rückspiel im Achtelfinale der Champions League gegen Benfica an (18:45 Uhr). Dort, wo sie am Samstagabend die tragische Nachricht erhielten, gegen Osasuna daher selbst auch gar nicht mehr antreten wollten: im Estadi Olímpic Lluís Companys. Es geht nach dem 1:0-Sieg im Hinspiel darum, den Einzug ins Viertelfinale perfekt zu machen.

Da die Blaugrana vergangene Woche erst am Mittwoch in Lissabon gespielt hatte, muss sie die Rückspiel-Woche am Dienstag nun eröffnen. Barça und Benfica wurde nach der Achtelfinal-Auslosung die frühe Anstoßzeit am 11. März zugewiesen. Am Sonntag begannen die Katalanen mit ihrer Vorbereitung auf die Königsklasse, auf dem Trainingsplatz hielten sie eine Schweigeminute ab. Das Abschlusstraining ist für Montag um 11 Uhr angesetzt, um 13 Uhr sollen Chefcoach Hansi Flick und ein noch unbekannter Spieler vor die Presse treten. Ein schwerer Gang.

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1 Kommentar

  1. Was für ein Schock. Unter diesen Umständen wäre es unmöglich gewesen,dass dieses Spiel statt gefunden hätte. Dank auch an Osasuna. Aber Beileid an die ganze Familie des betroffenen Arztes.Viel Kraft und Stärke für alle Beteiligten.Das Leben kann manchmal grausam sein.Habe es selber erlebt, als ich und Familie 2016 einige Todesfälle beklagen mussten.

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