In der Schiedsrichter-Affäre um den Korruptionsverdacht gegen den FC Barcelona ist inzwischen auch Joan Laporta angeklagt. Der Präsident reagiert nicht überrascht und sieht keine Grundlage für den Vorwurf. Er rechnet mit einem Urteil im Interesse Barças.
FC Barcelona: Laporta im Korruptionsskandal angeklagt
Jetzt muss sich Joan Laporta nicht nur im Namen des FC Barcelona mit dem Schiedsrichter-Skandal und den Vorwurf der jahrelangen Korruption befassen, sondern auch wegen sich selbst: Wie am Mittwoch bekanntgegeben wurde, ist der Präsident der Katalanen in der Causa offiziell angeklagt worden.
Im Februar kam ans Licht, dass Barça von 2001 bis 2018 mehr als sieben Millionen Euro für angebliche Beraterdienste, um die Spieler auf die unterschiedlichen Wesen und Auslegungen von Schiedsrichter vorzubereiten, an ein Unternehmen von José Maria Enríquez Negreira, dem damaligen Vizepräsidenten des spanischen Schiedsrichterausschusses CTA, überwiesen hatte. Das ging aus Prüfungen seitens des zuständigen Finanzamts hervor.
“Es gibt keine Grundlage und es gibt keine Bestechung”
Laporta ist seit März 2021 wieder Oberhaupt der Blaugrana, war das allerdings auch schon von 2003 bis 2010. Daher geriet er selbst ebenso in das Visier der Justiz. Ihn selbst überrascht das nicht. “Es gibt keine Grundlage und es gibt keine Bestechung, es gibt keine fortgesetzte Straftat. Da ich die Geschichte dieses Richters kenne, habe ich erwartet, dass gegen mich ermittelt wird. Ich werde sehr stark sein, um die Interessen von Barça zu verteidigen”, sagte der 61-Jährige in der Nacht zu Donnerstag in einem Interview bei dem Sender Catalunya Radio.
“Das Urteil wird zu Gunsten Barcelonas ausfallen”
“Der Richter hat nicht bewiesen, dass Barcelona einen Vorteil daraus gezogen hat… weil das nicht wahr ist. Diese Berichte waren nützlich, weil sie zu sportlichen Zwecken verwendet wurden. Und das haben wir bewiesen. Diese Berichte wurden dokumentiert”, bezog sich Laporta wiederum auf die damals vermeintlichen Dienste beratender Art.
Laporta wittert nach wie vor eine Verschwörung, es sei eine “orchestrierte Kampagne, um Barcelona zu destabilisieren. Es handelt sich um eine heftige und beispiellose Kampagne, die sich den Fall Negreira zunutze macht”, meinte der Klubchef, der jedoch mit einem positiven Ausgang rechnet: “Das Urteil wird zu Gunsten Barcelonas ausfallen.”