Zwischen Quique Setién und dem FC Barcelona herrschte einen Monat lang Funkstille. Nun beschwert sich Setién in einer Pressemitteilung darüber, dass ihm nicht ordentlich gekündigt worden ist. Er und sein Trainerstab kündigen daher rechtliche Schritte gegen Barça an.
Ex-Trainer Quique Setién geht rechtlich gegen den FC Barcelona vor. Setién und die Mitarbeiter seines Trainerstabs, Eder Sarabia, Jon Pascua und Fran Soto, wurden nach dem schmachvollen 2:8 gegen den FC Bayern München in der Champions League entlassen. Allerdings nicht so, wie man sich das normalerweise vom Ablauf her bei einem Fußballverein vorstellen würde. In einer auf Social Media veröffentlichten Erklärung kündigte Setién an, gegen den Klub vorzugehen. Denn er sei vom Verein offiziell erst am 16. September schriftlich über seine Entlassung informiert worden – über einen Monat nach seiner eigentlichen Freistellung.
— Quique Setien (@QSetien) September 17, 2020
“Nach einem Monat des absoluten Schweigens seitens des Vorstands des FC Barcelona und nach diversen Anfragen von unserer Seite haben wir erst gestern endlich die ersten offiziellen Mitteilungen per burofax erhalten. Erst gestern, am 16. September (einen Monat später), schickten sie mir zum ersten Mal die schriftliche Mitteilung über diese Entlassung (ohne irgendeine Vertragsauflösung)”, beklagt sich Setién in der Pressemitteilung. Eine Vertragsauflösung oder gar Entschädigungszahlung oder irgendwelche Verhandlungen ob seines ausstehenden Gehalts hätten daher bisher nicht stattgefunden.
Setién schreibt ferner, er und sein Trainerstab würden daher keine andere Möglichkeit sehen, als ein juristisches Verfahren gegen den Klub einzuleiten, um eine Lösung zu erreichen. “Wir fühlen uns verpflichtet, die Angelegenheit in die Hände unserer Anwälte zu legen, um diese Situation zu lösen.”
Da die Entlassung Setiéns offenbar noch nicht den formal richtigen Gang genommen hat, könnte spanischen Medienberichten zufolge Barças neuer Trainer Ronald Koeman beim Auftaktspiel des FC Barcelona gegen den FC Villarreal am 3. Spieltag daher nicht auf der Trainerbank Platz nehmen dürfen. Solange die Vertragssituation Setiéns nicht geklärt ist, kann La Liga Koeman nicht als Trainer der Katalanen registrieren, heißt es.
Das Chaos beim FC Barcelona geht also weiter, der Vorstand um Präsident Josep Maria Bartomeu hat an allen möglichen Fronten alle Hände voll zu tun. Am Donnerstagabend hat der Verein den Eingang von über 20.000 Stimmen beim Antrag auf das Misstrauensvotum bestätigt. Keine leichte Zeit für das Board der Blaugrana.