Wenn Dani Alves sich zu Wort meldet, dann bebt die Erde. Auch beim Interview mit der Radiostation RAC1 nahm Barças Dauerflitzer auf der rechten Außenbahn kein Blatt vor den Mund und sprach Klartext. Dabei ging es vor allem um die Atmosphäre im Umfeld, die ihm jegliche Energie raube, aber auch um fehlende Anerkennung, die der Mannschaft seiner Ansicht nach zuteilwerde. Ferner bemängelte er das Verhalten der Vereinsführung und forderte mehr Besonnenheit.
Forderung nach mehr Transparenz: „Mein Verhalten ist vorhersehbar. Ich habe immer gesagt: Wenn ich weggehen will, werden es der Klub und die Fans erfahren. Darum bitte ich mir zu sagen, wenn man mit mir nicht zufrieden ist.”
Panische Atmosphäre in Barcelona: „Ich glaube sehr an Energie, ich lebe danach. Wenn negative Energie aufkommt, dann ist etwas dabei, kaputt zu gehen. Du stellst sicher, dass der Klub in die Geschichte eingeht, doch das scheint keine Rolle zu spielen. Ich verstehe, dass man im Fußball immer an der Spitze sein muss, aber wir dürfen die Vergangenheit nicht vergessen. Wenn die Energie sich nicht verändert, dann gehe ich, weil das einfach sehr ermüdend ist.”
Wann die positive Energie wiederkommt: „Wenn wir die Liga gewinnen. Solche Gelegenheiten lässt man nicht aus. Ungeachtet dessen, was die Leute über die Mannschaft sagen, ich glaube zu 100 Prozent an sie und garantiere, dass wir nicht scheitern werden.”
Wertschätzung für die Mannschaft: „Bereits mit Blick darauf, wie viel wir für den Verein gegeben haben, sollten die Fans die Spieler mehr wertschätzen. Und hierbei rede ich nicht von mir. Diese Mannschaft hat Barça dorthin geführt, wo noch keiner vorher war.”
Die Arbeit der Vereinsführung: „Ich denke, dass der Klub ruhiger arbeiten sollte, ohne Eile bei gewissen Fragen.”
Luis Enrique: „Als Fußballer war er phänomenal, als Trainer kommt er sehr gut bei Celta zurecht. Ich denke, dass der Klub bei einigen Fragen mit zu viel Eile vorgeht. Wir spielen immer noch um die Liga!”
Neue Spieler für Barça: „Diese Mannschaft braucht Leute, die neue Kraft einbringen. In der Vergangenheit haben wir Spieler verloren, aber keine neuen hinzubekommen. Jetzt haben wir junge Spieler. Die Leute sollen nicht denken, dass Xavi und Iniesta immer spielen werden. Sie sind einzigartig, Juwelen, auf die man Acht geben muss, damit sie sich immer gut präsentieren. Unabhängig davon, wie gut andere sind, werden sie die Beiden niemals einholen. Xavi und Iniesta haben im Alter von 25-26 Jahren angefangen, Verantwortung zu übernehmen. Jetzt haben wir junge Spieler im Alter von 20-21 Jahren. Wir müssen ihnen Zeit geben. Wir müssen das stärken, was wir haben. Wenn wir das verlieren, wird es später fehlen.”
Transfer von Cuadrado: „Wenn es nach mir geht, ist das ein herausragender Spieler. Ich habe nie gesehen, wie er sich in der Abwehr geschlagen hat. Dafür hab ich gesehen, wie er als Flügel spielte, im Angriff. Je mehr Leute, desto besser. Das motiviert mich und ich bekomme neues Leben, wenn ich konkurriere.”
Umgang mit Abidal: „Er hätte hier bleiben müssen, weil er ein größeres Herz hat als der gesamte Klub. Er denkt mehr über andere nach als an sich. Ich denke, sie hätten ihn etwas besser behandeln sollen.”