Mit 5:4 nach Elfmeterschießen besiegte Chile Kolumbien im Viertelfinale der Copa América. Trotz zweier vom VAR aberkannter Tore, unter anderem einem Treffer von Arturo Vidal, steht der Titelverteidiger somit im Halbfinale.
Nachdem er im letzten Gruppenspiel der Copa gegen Uruguay geschont wurde, war Arturo Vidal im Viertelfinale gegen Kolumbien wieder mit von der Partie und half seinen Kollegen beim Erreichen der nächsten Runde.
Chile führt, doch der VAR schaltet sich ein
Von Beginn an entwickelte sich ein tolles Fußballspiel, in dem beide Teams mit viel Tempo und offenem Visier agierten. Zwar blieben die ganz großen Tormöglichkeiten zunächst aus, doch beide Teams näherten sich einem Torerfolg immer mehr an. Die zunächst größte Chance hatten dann die Chilenen in der 12. Minute, als Mittelfeldmann Aránguiz nach einer Flanke zum Kopfball kam. Dieser konnte jedoch von Torhüter Ospina dank einer herausragenden Parade entschärft werden.
Wenige Minuten später der erste Aufreger der Partie. Nach einer Spieleröffnung auf die Außen von Arturo Vidal kam der Ball in die Mitte, wo Ospina den Ball nur abprallen lassen kann. Der einlaufende Aránguiz schaltete am schnellsten und erzielte die Führung für Chile (16.) – doch dann schaltete sich der VAR ein. Während alle von einem gültigen Treffer ausgegangen waren, erkannte der VAR das Tor wieder ab – der Grund: Bei der Spieleröffnung von Vidal war Außenverteidiger Beausejour im Abseits.
In Minute 40 hatte Vidal dann noch eine vielversprechende Schusschance, setzte dann Ball jedoch rechts am Tor vorbei. Somit ging es mit einem 0:0 in die Pause.
Auch ein Vidal-Treffer wird aberkannt
Die zweite Hälfte konnte insgesamt nicht mehr mit dem hohen Tempo mithalten, den der erste Abschnitt des Spiels den Zuschauern noch bot. Besonders das chilenische Team ließ das Spiel ein wenig lockerer angehen und kam nicht mehr zu allzu vielen guten Chancen. So spielten sich viele Szenen im Mittelfeld ab, wo Vidal der wichtigste Defensivspieler von La Roja war. Entsprechend selten schafften es auch die Kolumbianer vor das gegnerische Tor.
In Minute 70 dann aber doch die große Chance für das Team von Reinaldo Rueda. Inmitten eines wilden Durcheinanders im kolumbianischen Strafraum spielte Alexis Sanchez einen Pass nach vorne. Den Abpraller von Chile-Innenverteidiger Maripán konnte Vidal verarbeiteten und mit einen Linksschuss in die untere rechte Ecke die scheinbare Führung für Chile erzielen. Doch wieder schaltete sich der VAR ein, denn der Ball, den sich Vidal schnappen konnte, prallte von der Hand Maripáns ab. Somit wurde auch das zweite Tor der Chilenen aberkannt (72.).
In den verbleibenden 20 Minuten tat sich nur noch recht wenig, sodass es nach der regulären Spielzeit, zum zweiten mal bei der diesjährigen Copa, ins Elfmeterschießen ging. Vidal schritt hier für Chile voran und verwandelte den ersten Strafstoß souverän mit einem Gewaltschuss in die obere linke Ecke. In der Folge trafen alle weiteren Spieler für beide Teams, bis Kolumbiens William Tesillo als fünfter Schütze für seine Mannschaft antrat. Er schickte Torhüter Arias zwar in die falsche Ecke, setzte den Ball dann jedoch links am Tor vorbei. Zu guter Letzt trat Alexis Sanchez für Chile an und verwandelte souverän in die unter rechte Ecke zum Sieg.
Chile steht somit im Halbfinale und trifft dort am 4. Juli auf den Sieger der Partie zwischen Uruguay und Peru (heute Abend ab 21:00 Uhr).
Vidal mit starker Leistung
Somit kommen die Chilenen der erneuten Titelverteidigung immer näher, was auch der Verdienst eines Barça-Spielers ist: Arturo Vidal. Erneut zeigte der Mittelfeldspieler eine tolle Leistung. Zumeist war er die erste Anspielstation für die Innenverteidiger und glänzte auch danach mit klugen Pässen und vor allem starken Spielverlagerungen auf die Außenpositionen. Kämpferisch zeigte sich der Krieger natürlich auch wieder von seiner besten Seite und lief unermüdlich wichtige Räume zu – einer der Schlüssel für Chiles hervorragend funktionierende Defensive.
Ein Tor wurde ihm vom VAR zwar aberkannt, doch wenn Chile am Ende auch den dritten Titel infolge holen sollte, dürfte ihm das herzlich egal sein.
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