Brasilien ist schon jetzt, mehr als ein halbes Jahr vor der Weltmeisterschaft im eigenen Lande, in Topform. Die Siege kommen schon wie am Schnürchen und auch das Zusammenspiel wird langsam besser. Mit Chile hatte man sich keinen allzu leichten Gegner für ein Testspiel ausgesucht; immerhin wurde die Mannschaft um Alexis Sánchez dritter in der Qualifikation mit nur vier Punkten Rückstand auf Argentinien. Letztendlich sollte das Duell Neymar gegen Alexis, wie man es aus Barça-Sicht nennen kann, aber klar entschieden werden.
Im kalten Toronto machte Brasilien von Anfang an großen Druck beim Spielaufbau der Chilenen, so dass diese den Ball kaum kontrolliert nach vorn bringen konnten. Nach 14 Minuten war es dann soweit: Gonzalez’ Pass kommt beim gegnerischen Oscar an – der sieht Hulk frei auf der linken Seite, wo dieser dann den Ball stark ins lange Eck hämmert. Im weiteren Verlauf hatte Brasilien seinen Gegner gut im Griff und ließ so gut wie nichts zu. Einzig in der Offensive stimmten die Bewegungsabläufe noch nicht völlig, weshalb vorerst kein Tor viel. Nach einer Ecke in der zweiten Hälfte war es wieder Hulk mit einem Gewaltschuss, der aber ans Lattenkreuz ging. Völlig überraschend kam dann der Ausgleich durch Vargas für die Chilenen. Er wurde nicht ernsthaft attackiert und brachte den Ball von der Strafraumgrenze genau ins kurze untere Eck. Doch das ließ die Seleção nicht auf sich sitzen. Eingeleitet durch Neymar kam Maicon zu einer Flanke und der eingewechselte Robinho traf zum 2:1-Endstand.
Alexis Sánchez kam in dem Spiel kaum zur Geltung, auch weil seine Teamkollegen es nicht schafften, das Mittelfeld der Brasilianer zu überwinden und er bei hohen Bällen nach vorn aufgrund seiner Körpergröße klar im Nachteil war. Neymar dagegen zeigte eine sehr starke Partie, leitete das zweite Tor ein und war auch sonst ein wichtiger Faktor im Offensivspiel. Zwei Minuten vor Spielende durfte er Feierabend machen. Der leicht angeschlagene Dani Alves verbrachte die volle Spielzeit auf der Bank.
In St. Louis kam es noch zur Begegnung zwischen Argentinien und Bosnien-Herzegowina. Auch ohne Messi konnten die Gauchos mit 2:0 siegen. Zwar erwischten die WM-Neulinge den besseren Start, unterlagen dann aber der insgesamt höheren Klasse der Argentinier. Beide Tore erzielte Agüero. Mascherano als einziger Barça-Akteur spielte 90 Minuten eine solide Partie.