Nachdem Ex-Barcelona-Präsident Josep Maria Bartomeu am Montag verhaftet worden war und die Nacht im Gefängnis verbringen musste, ist er wieder auf freiem Fuß. Am Dienstag wurden Bartomeu und dessen Berater Jaume Masferrer einem Richter vorgeführt, doch beide verweigerten die Aussage.
Ex-Barcelona-Präsident Josep Maria Bartomeu und sein ehemaliger Berater Jaume Masferrer wurden am Dienstag vorläufig freigelassen, nachdem beide am Montag verhaftet wurden und die Nacht im Gefängnis verbringen mussten. Dienstagmorgen wurden beide einem Richter vorgeführt. Gerichtsbeamte erklärten, dass Bartomeu und Masferrer von ihrem Recht Gebrauch machten, die Aussage zu verweigern.
Neben Bartomeu und Masferrer wurden auch Barcelonas Generaldirektor Oscar Grau und Román Gómez Pontí, Leiter des Rechtsdienst, vorläufig von den Polizisten in Gewahrsam genommen, durften aber die Polizeidienststelle schon am Montag wieder verlassen.
Die Ermittlungen laufen nun weiter, am Montag waren auch die Büroräume des FC Barcelona durchsucht worden. Bartomeu und Masferrer werden Veruntreuung und Korruption im ‘Barçagate’ getauften Social-Media-Skandal vorgeworfen, in dessen Zentrum das Unternehmen I3 Ventures steht.
Berichten zufolge hat der FC Barcelona eine Million Euro an I3 Ventures gezahlt, die auf Social Media verschiedene Accounts anlegten, um Vereinslegenden zu diffamieren und positive Stimmung pro Bartomeu während dessen Amtszeit zu machen. Bartomeu hatte hingegen behauptet, die Firma sei nur angeheuert worden, um Posts in den sozialen Medien zu überwachen. Derweil kam heraus, dass Barcelona das sechsfache der üblichen Sätze für diese Dienste an I3 Ventures überwies – und dies zudem auch noch in verschiedenen Tranchen, um die Beträge an der vereinsinternen Prüfungskommission vorbeizuschleusen.
Schon letztes Jahr hatte die katalanische Zivilpolizei Mossos Anzeichen für Korruption erkannt und den Fall daher ans Gericht weitergegeben, das nun gegen Bartomeu und Co. weiter ermittelt.
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