Im Sommer 2017 verließ der brasilianische Superstar Neymar den FC Barcelona nach vier durchaus erfolgreichen Jahren beim katalanischen Traditionsklub, welche 2015 mit dem Gewinn in der Königsklasse ihren Höhepunkt gefunden haben. Für die Rekordablöse von ca. 220 Millionen Euro schloss sich der Außenstürmer dem französischen Topklub Paris Saint-Germain an. Zuletzt mehrten sich die Gerüchte darüber, dass der FC Barcelona den Brasilianer gern zurückholen würde. Dafür müsste aber wohl einiges passieren.
Neymar will den Deal
Neymars eigener Wille stellt nach aktuellem Stand wohl die geringste Hürde dar. Neymar soll alles andere als glücklich in der französischen Hauptstadt sein. Neben einiger Differenzen mit Teamkollegen wie Edinson Cavani oder Kylian Mbappé hat er wohl das Gefühl, dass ihn die Mannschaften in der französischen Liga nicht genug fordern würden. Unterstrichen wird dies nach einer dominanten ersten Saison an der Seine vor allem durch den historischen Startrekord, den Paris in dieser Saison hingelegt hat. Es mangelt PSG schlichtweg an Herausforderungen in der Ligue 1. Andere Ligen wie die Premier League oder LaLiga bieten da deutlich mehr Qualität und Attraktivität. Die spanische Liga und speziell der FC Barcelona seien dahingehend wohl die erste Anlaufstation, falls sich der Brasilianer zu einem Wechsel entscheiden sollte.
Barça will den Deal
Auch der FC Barcelona soll mittlerweile bereit sein, den Brasilianer wieder zurück ins Camp Nou zu holen. Barças Geschäftsführer erklärte der La Vanguardia vor einigen Tagen, dass er sich eine Neymar-Rückkehr durchaus vorstellen könnte, wenn man der Meinung sei, dass der Brasilianer dem Team weiter helfen könne. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund bemerkenswert, da Segura einst sagte, dass ein Spieler, welcher den FC Barcelona einmal verlässt, den Klub auch für immer verlässt. Im Falle von Neymar scheint da wohl eine Ausnahme zu gelten. Darüber hinaus sollen auch die Spieler überzeugt davon sein, dass eine Rückkehr des Flügelstürmers das Richtige für die Mannschaft wäre. Wortführer wie Lionel Messi, Luis Suárez und Gerard Piqué sollen sich ausdrücklich für den Transfer ausgesprochen haben. Im Großen und Ganzen klingt das sehr danach, als ob der FC Barcelona den Transfer am liebsten realisieren würde.
Die Hürden des Deals
Bevor der Transfer allerdings tatsächlich zustande kommen könnte, gibt es einige Hindernisse zu überwinden. Zum einen wären da die Fans des FC Barcelona, welche es zu überzeugen gilt. Viele Culés haben dem Brasilianer seinen Wechsel in die französische Hauptstadt bis heute nicht verziehen. Dass ein Spieler, welcher unter vielen Fans als der legitime Nachfolger von Vereinslegende Lionel Messi galt, zu einem Klub wechselte, welcher in direkter Konkurrenz zu Barça steht, wenn es um den Gewinn der Champions-League geht, war für viele Fans ein Schlag ins Gesicht. Noch dazu per Ausstiegsklausel. Diesen Fans eine Rückkehr des einstigen Bestandteils von Europas gefürchtetstem Sturmtrio zu verkaufen dürfte keine leichte Aufgabe werden.
Eine weitere Hürde dürften die Gehaltseinbußen sein, welche Neymar in der katalanischen Hauptstadt hinnehmen müsste. Aktuell verdient Neymar bei PSG um die 36 Millionen Euro pro Jahr. Eine Summe, die der Brasilianer in der katalanischen Küstenmetropole wohl nicht annähernd erreichen würde. Das Gehalt würde sich wohl eher in den Regionen bewegen, die Neymar bereits aus seiner ersten Zeit beim FC Barcelona kennt. Da der Brasilianer wohl aus Paris weg will und wohl die wenigsten anderen Klubs in der Lage wären, ihm ein ähnliches Gehalt wie der Klub von der Seine zu zahlen, dürfte diese Hürde allerdings recht gering sein.
Ein weiterer Punkt, in dem man sich wohl recht schnell einig werden würde, ist der Rechtsstreit, in welchem sich Neymar und Barça nach wie vor befinden. Der Brasilianer und sein Management pochen nach wie vor auf einen Treuebonus, welchen der FC Barcelona dem Brasilianer angeblich bei seinem Wechsel hätte zahlen müssen. Beide Seiten haben über die Erfüllung der Auflagen verschiedene Ansichten, sodass dahingehend noch keine Lösung gefunden werden konnte. Jedoch wird man den Eindruck nicht los, dass es sich bei dem Konflikt lediglich um ein Machtspiel beider Seiten handelt und man Neymar aus Prinzip nicht auszahlen wollte, nachdem man derart im Regen stehen gelassen wurde. Auch hier wäre eine Einigung wohl alles andere als unrealistisch, wenn sich beide Seiten ernsthaft um den Deal bemühen würden.
Der Punkt, an dem der Deal wohl am ehesten Scheitern könnte, wäre Neymars aktueller Arbeitgeber. Der Vertrag des Brasilianers bei Paris Saint-Germain läuft noch bis 2022 und der Klub aus der französischen Hauptstadt hat ihn mit Sicherheit nicht geholt um ihn nach zwei Jahren wieder abzugeben. Der Superstar wurde als Fixpunkt einer Mannschaft eingeplant, welche den Pariser Verantwortlichen in den nächsten Jahren den Triumph in Europas Königsklasse bescheren soll. Daher müsste wohl erneut eine Rekordablöse gezahlt werden, um den Parisern einen Wechsel schmackhaft zu machen, allein damit PSG sein Gesicht nicht verliert und im Endeffekt als großer Verlierer der ganzen Posse da steht.
In jedem Fall kommt auf die Verantwortlichen noch einiges an Arbeit zu, wenn man den Deal tatsächlich realisieren möchte. Ob ein Wechsel des Superstars zurück an seine alte Wirkungsstätte eine gute Sache für den Klub wäre, soll an anderer Stelle diskutiert werden. In jedem Fall scheint Barça derzeit recht viele Hebel in Bewegung zu setzen, um den verlorenen Sohn zurück ins Camp Nou zu holen.