Bakambus kuriose Odyssee – weil Barcelona die Meinung ändert

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Er saß schon im Flugzeug auf dem Weg nach Spanien, dann platzte der Wechsel doch: Cedric Bakambu, ehemals bei Villarreal und derzeit beim chinesischen Klub Beijing Guoan unter Vertrag, wäre um ein Haar der neue Mittelstürmer des FC Barcelona geworden. Doch im letzten Moment entschied sich Barça um. Sehr zum Ärger Bakambus, der es aber mit Humor nahm.

Seit Tagen bringen die Zeitungen alle möglichen Angreifer mit einem Wechsel zum FC Barcelona in Verbindung, die Stürmersuche Barças bestimmt die Schlagzeilen. Der Wechsel von Rodrigo Moreno ist offenbar endgültig geplatzt, wie spanische Medien übereinstimmend berichten – Barça nahm vom Transfer abstand, da man die aufgerufenen Konditionen des FC Valencia nicht akzeptieren wollte und konnte.

Also orientierten sich die Katalanen um – und sorgten für eine kuriose Transferposse. Denn auf dem Zettel potentieller neuer Angreifer tauchte anschließend der Name eines alten Bekannten aus La Liga auf. Berichten der L’Equipe zufolge stand Cedric Bakambu kurz vor einem Engagement beim FC Barcelona. Der schnelle Mittelstürmer, ehemals in Diensten des FC Villarreal und im Winter 2018 für 40 Millionen Euro zum chinesischen Klub Beijing Guoan gewechselt, war ernsthafter Kandidat für die Rolle als Ersatz des verletzten Luis Suárez.

Berichten zufolge hat Barças Sportdirektor Eric Abidal Bakambus Berater sowie seinen Verein kontaktiert, sich über die Möglichkeit eines Wintertransfers informiert. Barça bot eine Leihe samt Kaufoption an, wie zuvor auch bei Rodrigo. Bejing Guoan stimmte dem Deal zu, Bakambu wurde informiert – und machte sich auf den Weg.

Absage am Flughafen 

Der Angreifer weilte bis vor kurzem mit der Mannschaft im Trainingslager in Dubai, ehe er im südkoreanischen Seoul landete, wo das Team ein Spiel in der asiatischen Champions League gegen den FC Seoul austragen muss. Doch aufgrund der jüngsten Entwicklungen stieß Bakambu gar nicht erst zur Mannschaft, sondern bestieg sofort das nächste Flugzeug.

Über die Zwischenstation Hongkong sollte es nach Spanien gehen, um die finalen Verhandlungen mit dem FC Barcelona zu führen. Doch dazu kam es nicht. Denn während Bakambu im Flieger gen Hongkong saß, die Flugzeit beträgt gute vier Stunden, meldete sich Abidal telefonisch erneut – und sagte den bevorstehenden Transfer doch noch ab.

Bakambu selbst erfuhr vom geplatzen Deal nach der Landung – und nahm das Ganze mit Humor. Denn der 28-Jährige bestätigte die kuriose Transferposse kurzerhand auf Twitter.

Der Kongolese schrieb auf dem Kurznachrichtendienst: “Yo Transfermarkt, bitte ändert meine Transferhistorie in ‘Beinahe beim FC Barcelona’. Egal, was passiert, wir vertrauen dem Prozess. Danke Gott für alles. Wir sehen uns ein anderes Mal, Antoine Griezmann.”

Für Bakambu endete der Tag nach einem Wechselbad der Gefühle mit einer Enttäuschung – für Barcelona mit einem Gesichtsverlust.

Barças verzweifelte Stürmersuche, sie nimmt groteske Züge an. Offenbar war man sich im Verein bis zuletzt nicht einig, welchen Angreifer man verpflichten soll, oder ob überhaupt einer verpflichtet werden soll. Vor dem Achtelfinalspiel in der Copa gegen Leganés, das Barça locker mit 5:0 gewann, erklärte Direktor Guillermo Amor, dass die Stürmersuche beendet sei – man habe auf dem am Freitag schließenden Transfermarkt schlicht keine “optimalen Optionen” finden können.

Das Vorgehen Barcelonas in der Causa Mittelstürmer, es wirkte chaotisch. Das Bild, das der FC Barcelona in der Öffentlichkeit abgibt, ist abermals nicht das allerbeste.

 

Alex Truica
Alex Truica
Freier Sportjournalist, Podcaster und Chefredakteur Barçawelt
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