Einen Tag nach der bitteren Niederlage gegen Granada CF stellte sich Sportdirektor Andoni Zubizarreta im Programm Hat-trick Barça beim TV-Sender TV3 den zum Teil unangenehmen Fragen der Journalisten. Er sprach über die sportliche Leistungsfähigkeit der Mannschaft und die Absichten von Trainer Tata Martino. Auch Lionel Messi durfte in der Unterredung nicht fehlen – für La Pulga laufe alles in geordneten Bahnen, sowohl sportlich als auch privat.
„Messi fehlt nichts“, stellte Andoni Zubizarreta gleich zu Beginn klar. „Physisch fühlt er sich gut, er hat ein gutes Verhältnis zum Club und alle seine Angelegenheiten gehen in eine gute Richtung.“ Damit sprach der Sportdirektor vor allem auch die Neuverhandlung von Messis Vertrag an, was dem Weltstar ein noch besseres Gehalt einbringen soll.
Auf dem Spielfeld sah sich der vierfache Weltfußballer zuletzt großer Kritik ausgesetzt. Durch seine nur schwache Laufarbeit im Spiel gegen Atlético Madrid zog er den Unmut der Fans auf sich. Zubizarreta hierzu: „Wir sind magische Momente in seinem Spiel gewohnt, die über den Ausgang einer Partie entscheiden. Zuletzt spiegelten die Ergebnisse das nicht wider, im Finale aber wird er da sein und für Freude sorgen.“
Im Finale der Copa del Rey ist ein starker Messi auch dringend vonnöten. Die Madrilenen werden alles daran setzen, sich für die zwei Niederlagen in der Liga zu revanchieren. Umso mehr wird der FC Barcelona gefordert sein, das weiß auch der Sportdirektor, der in der Liga noch nicht die weiße Fahne hisst. „Wir werden bis zum Ende, bis zur letzten Minute kämpfen“, gab sich Zubizarreta kämpferisch. Desgleichen ist er sich darüber im Klaren, dass es aktuell nicht gut um seinen Verein steht. „Das Niveau der sportlichen Ergebnisse ist der schwierigste Moment, seitdem ich Sportdirektor im Club bin.“
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Zubizarreta sieht große Zukunft der Mannschaft
Trotz alledem sieht Zubizarreta keine Notwendigkeit für übertriebenen Aktionismus und verkündete, dass er „nicht viel bei der Planung des Kaders [Anm.: Im Vergleich zur letzten Saison] ändern würde“. In der laufenden Saison hat der Sportdirektor viel Kritik geerntet für seine Transferpolitik in der Sommerpause 2013. Die sportlichen Missstände gingen vor allem auf sein Konto, weil er notwendige Transfers nicht getätigt hätte. Das sieht Zubizarreta ein wenig anders: „Viele Spieler waren verletzt, aber das ist eine andere Geschichte. Wir haben eine nachhaltige und ausgewogene Mannschaft mit jungen und erfahrenen Fußballern sowie einem Spieler, den jede Mannschaft gerne haben würde – Neymar.“ Mit diesen Aussagen wird Zubizarreta mit Sicherheit polarisieren, genauso wie mit den Worten, dass „die Mannschaft schon jetzt groß ist und eine große Zukunft vor sich hat“.
Eine Person steht nach den jüngsten Pleiten besonders im Rampenlicht der Kritik: Tata Martino. Der Rückhalt bei den Fans ist spürbar zurückgegangen, auch wenn viele in ihm immer noch den idealen Trainer für Barça erblicken. Unmittelbar nach dem 0:1 in Granada schrieb die Sport, dass Tata im Sommer seinen Hut nehmen werde. Mit Jürgen Klopp stehe der Nachfolger des Argentiniers auch schon in den Startlöchern. Diese Meldungen klingen nicht nur abenteuerlich, sie sind auch vor dem Hintergrund des klaren Bekenntnisses von Tata zum Club widersprüchlich. Andoni Zubizarreta beruft sich bei der Frage nach Tatas Zukunft ebenfalls auf die Äußerungen des Trainers. „Tata hat einen Vertrag und will ihn erfüllen“, gab der Sportdirektor an. Anschließend folgte ein kleiner Seitenhieb in Richtung Pep Guardiola: „Zwei Jahre zuvor hat mir der Trainer schon im Mai mitgeteilt, dass er seine Arbeit nicht fortsetzen wird. Martino hingegen hat mir sein volles Engagement zugesichert.“