Präsidentschaftskandidat Agustí Benedito äußerte sich im Wahlkampf gegenüber der EFE in einem Interview über seine Pläne. Er sieht größeres Potential in der Vermarktung der Trikots, hält den Bau des Espai Barça für finanziell zu riskant und relativiert den Triple-Gewinn, an dem nur die Spieler, aber nicht Präsidenten Verdienst hätten. Ein ganz unbekannter ist Benedito auch nicht. Mit 14% der Stimmen wurde er bei der Wahl 2010 Zweitplatzierter. Sandro Rosell gewann damals mit 61%.
Über die Marke Barça: „Barça ist die attraktivste Marke der Welt, aber niemand kommt mit einem 80-Millionen-Euro-Scheck an deine Tür. Es ist klar, dass sie keinen guten Job gemacht haben.“
Potenzial der Trikot-Werbung: „Das Barça-Trikot ist das meistbestellte der Welt. Zu denken, dass nur Qatar Interesse hat, es zu sponsern, beziehungsweise dass sie die einzigen sind, die 60 Millionen Euro zahlen werden, würde einer schlechten Beobachtung des Marktes gleichkommen. Bartomeu und sein Team wissen nicht, wie man das enorme Potential des größten Vereins nutzen kann.“
Kritik am derzeitigen Marketing-Plan: „Es muss einen festen, globalen Marketing-Plan geben. Sie haben die Strategie der Stecknadeln benutzt: Sie haben eine Weltkarte an der Wand und stecken diese hinein. Ein Deo für 400.000 in Brasilien, ein Bier aus Mexiko für 700.000, Uhren aus Malaysia für 200.000 und dann sagt man, man sei der Beste der Welt.“
Über den Triple-Erfolg: „Die große Mehrheit der Fans weiß, dass das Triple weder von Laporta, Rosell noch von Bartomeu gewonnen wurde. Luis Enrique hat einen kleinen Verdienst, aber jeder weiß, dass das Tripel von Messi und den Spielern verdient wurde. Wer auch immer Barça-Präsident gewesen wäre, mit Messi und einem Kader wie dem jetzigen hätte er gewonnen.“
Über seine Chancen bei der Wahl: „2010 hatten wir die gleiche Situation: Wir wählten zu einer Zeit, in der wir das beste Team der Geschichte hatten mit Laporta als Präsidenten, und der Mann, der am meisten gegen Laporta war, hat gewonnen. Das war Rosell.“
Über das finanzielle Risiko des Espai Barça: „Mit 600 Millionen Euro Investition, 490 Millionen als direktes Geld und 300 Millionen als Kredit, glauben sie, dass das die Konditionen sind, um das Espai Barça zu bauen. Nun, ich glaube das nicht. Die letzten drei Stadien, die in Europa gebaut wurden, waren 40% teurer als angesetzt und der Verein ist finanziell nicht stabil genug, ein solches Risiko zu tragen.“
Bau des neuen Palau Blaugrana: „Wir werden das Mini-Estadi-Projekt fortführen, genau wie das des Trainingsgeländes und wir werden ein neues Palau bauen; das wird nicht weniger als 120 Millionen Euro kosten, aber es wird die beste Halle in Südeuropa werden.“