Jérémy Mathieu

StartMannschaftJérémy Mathieu
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  • Geburtsdatum: 29.10.1983
  • Geburtsort: Luxeuil-des-Bains, Frankreich
  • Nationalmannschaft: Frankreich
  • Größe: 190 cm
  • Position: Abwehr
  • Bildquelle: LLUIS GENE/AFP/Getty Images

Karriere

Verein Zeitraum
FC Sochaux (Jugend) 1995-2002
FC Sochaux 2002-2005
FC Toulouse 2005-2009
FC Valencia 2009-2014
FC Barcelona seit 2014

Wilhelm Busch, einer der berühmtesten Dichter und Zeichner Deutschlands, meinte einst: „Ausdauer wird früher oder später belohnt – meistens aber später.“ Besser ließe und lässt sich die bisherige Karriere von Jérémy Mathieu auch kaum beschreiben. Schon früh hegte der Franzose den Traum, eines Tages zu einem großen und bedeutenden Klub zu wechseln; doch von Jahr zu Jahr schwanden die Chancen immer mehr. Dies änderte sich aber mit dem 24. Juli 2014, einem Tag, der sicherlich einen Meilenstein in Mathieus Karriere darstellt. Mit einem Vierjahresvertrag ausgestattet, wechselte der Franzose zum FC Barcelona und erlebte damit seinen absoluten Karriere-Höhepunkt, mit einem stolzen Alter von 30 Jahren und 268 Tagen.

Früh übt sich…: Nicht bei Jérémy Mathieu

Aber nicht nur sein größter Traum ließ lange auf sich warten. Jérémy Mathieu wurde am 29. Oktober 1983 in der französischen Kleinstadt Luxeuil-des-Bains geboren und besaß nicht gerade die besten Voraussetzungen für eine reibungslose Fußballer-Karriere. Im 50 Kilometer von seiner Heimatstadt entfernten größten Klub der Region, namentlich FC Sochaux-Montbéliard, wurde er relativ spät im Alter von 12 Jahren in die Jugendabteilung aufgenommen. Die Rolle des Spätentwicklers zog sich wie ein roter Faden durch die Profi-Karriere des Verteidigers. Seine Ausbildung als Fußballer war im Jahre 2002 mit 18 Jahren beendet. 

Sein Pflichtspieldebüt für die Kampfmannschaft von Sochaux gab Mathieu im UEFA Intertoto Cup 2002, wo der Franzose vier Einsätze verbuchen durfte. Am 3. August 2002 schlug die Karriereleiter des Franzosen zum ersten Mal weit nach oben aus: Gegen den CS Sedan absolvierte Jérémy Mathieu sein erstes Spiel in Frankreichs höchster Spielklasse und spielte sogleich zu Null. Im Laufe der Saison schaffte es der Verteidiger, sich zunehmend in die Stammelf zu spielen und mit seiner Mannschaft bis ins Ligapokal-Finale vorzustoßen, das man allerdings deutlich verlor. Den ersten großen Erfolg in seiner Profi-Karriere feierte Mathieu in der folgenden Saison. Der Finaleinzug des Vorjahres wurde wiederholt und dieses Mal war seine Mannschaft auch siegreich. Dem ersten Einsatz von Mathieu für die Profis folgten noch 84 weitere sowie zehn Pflichtspieltore. Zur Saison 2005/06 wechselte das damals 21-jährige Abwehrtalent zum FC Toulouse und entschied sich dabei gegen europäische Top-Vereine wie Juventus Turin, Everton FC oder den AS Monaco.

Wie schon bei Sochaux etablierte sich der Franzose relativ schnell in der ersten Mannschaft und kam in seiner ersten Saison auf 35 Einsätze. Am Ende der Spielzeit rangierte der Klub allerdings auf dem enttäuschenden 16. Platz. Die folgende Saison sollte ein ganz anderes Bild präsentieren. Der FC Toulouse schaffte es als Dritter in die Champions League, wobei Mathieu 32 Einsätze verzeichnen konnte und zwei Tore des Franzosen zu Buche standen. Seine teils exzellenten Leistungen wurden mit der erstmaligen Nominierung in den A-Kader der Nationalmannschaft honoriert. In der Frühphase der neuen Saison zog sich der Franzose jedoch eine ernsthafte Verletzung zu – erstmals in seiner Karriere. Ohne ihn kämpfte der Verein stetig gegen den Abstieg, der mit der Rückkehr Mathieus jedoch noch abgewendet werden konnte. Bereits nach dieser Saison war er gewillt, den FC Toulouse zu verlassen, was vom damaligen Präsidenten Oliver Sadran allerdings vereitelt wurde. Zur Saison 2009/10 lief sein Vertrag allerdings endgültig aus und einem Wechsel stand nun nichts mehr im Wege. 112 Einsätzen im ersten Team des FC Toulouse standen am Ende fünf Tore gegenüber.

Widererwarten hieß der neue Arbeitgeber des Franzosen nicht Girondons Bordeaux, sondern es war der von Unai Emery trainierte FC Valencia, der sich die Dienste des Franzosen sicherte. In seiner ersten Saison bei den Spaniern wurde er allerdings von Verletzungen zurückgeworfen und kam nur auf 17 Spiele in der Primera División sowie auf ein Pflichtspieltor. Sein Debüt in der Nationalmannschaft fand im November 2011 in einem Freundschaftsspiel gegen die USA statt. Die folgenden Spielzeiten von Mathieu zeichneten Höhen und Tiefen, wobei sich der Klub stets in einem Tabellenumfeld bewegte, das eine regelmäßige Teilnahme an internationalen Wettbewerben erlaubte. In der Saison 2013/14 war der FC Valencia einem Final-Einzug in der UEFA Europa League nahe. Nach einem 0:2 im Hinspiel gegen den FC Sevilla lag man im Rückspiel mit 3:0 in Führung. In einer dramatischen Schlussphase gelang den Gästen allerdings das Anschlusstor und Valencia verpasste somit denkbar knapp den Aufstieg ins Finale. Die Saison wurde in der Primera División auf einem enttäuschenden achten Rang beendet.

Nach drei Jahren bei den ‘Fledermäusen’, 126 Plichtspieleinsätzen sowie sechs Treffern wurde der bereits 30-jährige Mathieu, gegen den Willen vieler Fans der Blaugrana, zum FC Barcelona transferiert und mit einem Vertrag über vier Jahre zuzüglich einer Option für ein weiteres Jahr ausgestattet. Die Ablöse betrug 20 Millionen Euro. Eine derartige Summe wurde für einen über 30-jährigen Defensivakteur noch nie ausgegeben. Für Mathieu war die Entscheidung für Barça der wohl beste Schritt seiner Karriere: Gleich in seiner ersten Saison räumte er mit der Mannschaft das Triple ab. An Gerard Piqué und Javier Mascherano biss er sich im Kampf um einen Stammplatz zwar ein wenig die Zähne aus, dennoch gab es für Mathieu ausreichend Gelegenheiten, seinen Anteil zum Erfolg beizusteuern. Zum Beispiel gegen Real Madrid oder gegen Celta Vigo, als er mit seinen wichtigen Treffern den Weg zum Triumph in der Primera División ebnete.

Spielweise: Physisch starker Führungsspieler

Die Verpflichtung des FC Barcelona kam jedoch nicht von ungefähr, wenn man sich Mathieus Werdegang vor Augen führt. Der französische Nationalspieler lässt sich nämlich variabel, d.h. auch auf der linken Abwehrseite einsetzen. Während seiner Zeit in Frankreich agierte auf der Linksverteidiger-Position. Dies änderte sich erst zur Saison 2012/13, als er zum Innenverteidiger umfunktioniert wurde. Somit lässt sich der Franzose problemlos auf beiden Positionen einsetzen. Seine konstant guten und soliden Auftritte als Innenverteidiger verliehen ihm allerdings erst internationale Reputation und machten Klubs, wie eben den FC Barcelona, auf ihn aufmerksam.

Der 190 cm große Mathieu stellt mit seinem robusten Körperbau ein schwer zu bewältigendes Hindernis für jeden Offensivakteur dar. Neben seiner Statur kommt ihm auch noch seine oftmals unterschätzte Laufleistung zugute, die es Gegnern schwer macht, ihm davonzuziehen.

Ein weiterer Pluspunkt stellt die Körpergröße des Franzosen dar, die ihm in Kopfballduellen einen entscheidenden Vorteil verleiht. In seiner letzten Saison beim FC Valencia gewann der Abwehrakteur durchschnittlich 1,9 Luftduelle pro Spiel und brachte es auf eine Gesamtanzahl von 61 gewonnenen Zweikämpfen in der Luft. Allerdings ist seine Kopfballstärke mitunter auch in der Offensive von großem Nutzen für seine Mannschaft. Vier Tore, inklusive des Tores in der Europa League, standen für Mathieu nach vorgenannter Saison zu Buche; jedes einzelne davon wurde mit dem Kopf erzielt.

Selbstverständlich bringt der Barça-Star auch Attribute mit sich, die bei einem Klub, wie dem FC Barcelona, ohne Wenn und Aber abverlangt werden. Sein Passspiel ist von hoher Präzision und vielen Schnittstellenpässen aus der Verteidigung heraus geprägt. Ein Umstand, der häufig vernachlässigt wird und ihn zu einem kompletten Innenverteidiger macht.

Die Qualität von Jérémy Mathieu ist leicht erklärt: Sein Charakter lässt sich mit Begriffen wie ‘Leader’, ‘Führungsspieler’ oder auch ‘Abwehrchef’ am besten beschreiben. Sobald er sich sein Trikot übergezogen hat, ergreift er die Initiative, richtet sich seine Viererkette zurecht und sorgt für absolute Ordnung in der Hintermannschaft. Einer Hervorhebung dessen, dass Mathieu bei Valencia sehr zeitig zum Kapitän ernannt wurde, braucht es vor diesem Hintergrund eigentlich nicht. Kurzum: Mit seiner Erfahrung und spielerischen Klasse stellt Jérémy Mathieu einen Innenverteidiger wie aus dem Lehrbuch dar.

„Mathieu ist ein außergewöhnlicher Spieler“

Sein Landsmann Ludovic Giuly, ehemals Mittelfeldspieler beim FC Barcelona, konnte seinem Ex-Klub zur Verpflichtung nur beglückwünschen: „Er ist ein sehr starker Spieler, der der Defensive von Barça Geschwindigkeit bieten kann. Er könnte das geben, was Abidal einst Barcelona gegeben hat, nur viel robuster.“

Aritz Aduriz, ehemaliger Teamkollege von Mathieu beim FC Valencia, über den Franzosen: „Mathieu ist ein außergewöhnlicher Spieler und sehr vielseitig, wie man in Valencia schon sehen konnte. Er hat sich zudem verändert, seine Charakteristiken sind sehr gut. Des Weiteren ist er sehr kräftig und am Ball großartig. Barças Spiel passt ihm wie angegossen.“

Jérémy Mathieu: „Alter nur eine Zahl“

Vielen mag die außergewöhnlich hohe Summe für einen 30-Jährigen unangenehm aufstoßen. Dabei sagt das Alter allerdings recht wenig oder besser gesagt gar nichts über die Leistung des betroffenen Spielers aus. Mathieu selbst meinte einst zu seinem relativ hohen Alter: „Das Alter ist am Ende auch nur eine Zahl.

Auch über die späte Erfüllung seines größten Traums sprach der 30-Jährige: „Die Chance kommt zwar ein bisschen spät, aber ich werde sie trotzdem genießen.

Jérémy Mathieu über seinen Spielstil: „Ich mag es, richtig Fußball zu spielen. Den Ball nur wegzuschießen, ist nicht so wirklich meine Sache.“

Auch wenn man es ihm auf den Platz nicht anmerkt, kann sich der Franzose des Öfteren den Griff zur Zigarette nicht verkneifen: „Ich rauche nicht viel, nur wenn ich gerade auch wirklich will. Es ist eine rein persönliche Sache. Was zählt, sind die Taten auf dem Platz […] Ich bin nicht der Typ Raucher, der jeden Tag eine Packung zu sich nimmt.“

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