Andrés Iniesta Luján

StartMannschaftAndrés Iniesta Luján
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  • Geburtsdatum: 11.05.1984
  • Geburtsort: Fuentealbilla, Spanien
  • Nationalmannschaft: Spanien
  • Größe: 171 cm
  • Position: Mittelfeld
  • Bildquelle: JOSEP LAGO/AFP/Getty Images

Karriere

Verein Zeitraum
Albacete Balompié (Jugend) 1994-1996
FC Barcelona (Jugend) 1996-2001
FC Barcelona B 2001-2002
FC Barcelona seit 2002

Er ist einer der Allergrößten seiner Zunft, sein Name ist untrennbar mit großen Erfolgen verknüpft und ob seiner herausragenden Fähigkeiten wird er als Magier des modernen Fußballs bezeichnet: Andrés Iniesta Luján. Der spanische Mittelfeld-Virtuose hat eine beeindruckende Laufbahn samt unzähliger Titel vorzuweisen. Sein Spielstil sprüht nur so vor Eleganz und Leichtigkeit. Auch zahlreiche Stars der Fußballszene verneigten sich bereits vor ‘El Ilusionista’. Andrés Iniesta: Eine wahre Fußball- und Barça-Legende.

Der Weg in den Fußballolymp

Als Andrés Iniesta im Alter von 12 Jahren 1996 zum FC Barcelona wechselte, wusste man sehr schnell, mit welch außerordentlich großem Talent dieser Junge gesegnet war. Die Jugendstationen der Katalanen durchlief der Ausnahmekönner im Eiltempo – erste Einsätze in der Barça B gab es bereits im Jahr 2000.

Ein Jahr danach fand sich der gerade erst 17-jährige Mittelfeldakteur bereits fix im Kader der B-Mannschaft. Doch auch hier sollte der Magier nicht lange verweilen, da Louis van Gaal – zu dieser Zeit Trainer der A-Mannschaft – bereits ein Auge auf ihn geworfen hatte. Am 29. Oktober 2002 debütierte Andrés Iniesta schließlich im Alter von nur 18 Jahren für die erste Mannschaft des FC Barcelona. Passend zu seinen Fähigkeiten ging sein erster Einsatz in der Champions League über die Bühne, präziser im Gruppenspiel gegen Club Brügge.

In der Primera División durfte der Spanier am 21. Dezember 2002 gegen RCD Mallorca debütieren. Insgesamt sollte es in seiner ersten Saison im A-Kader für sechs Einsätze in La Liga und drei in der Champions League reichen. Der große Durchbruch gelang Andrés Iniesta schlussendlich in der Spielzeit 2004/05, in welcher er in 37 von 38 Liga-Partien sein Können unter Beweis stellen durfte.

Ein Jahr darauf – am 17. Mai 2006 – sollte dann ein ganz spezieller Moment auf ihn und den FC Barcelona warten: Mit einem 2:1-Sieg über Arsenal FC im Stade de France (Paris) durfte sich Andrés Iniesta von nun an Champions-League-Gewinner nennen. Dabei begann dieser denkwürdige Abend mit einer herben Enttäuschung für den damals 22-Jährigen. Trainer Frank Rijkaard entschied sich wider Erwarten gegen einen Startelfeinsatz für den Mittelfeldakteur – und das obwohl Iniesta ansonsten Stammspieler war. Nach einem 0:1-Halbzeitrückstand sah der damalige Coach allerdings Anlass für eine Veränderung: Andrés Iniesta betrat das Spielfeld und half dabei, die Partie noch zu Gunsten der Katalanen zu drehen. Ein historischer Abend!

Laut einem Medienbericht der spanischen Sportzeitung ‘Marca’ soll Real Madrid im Sommer 2007 eine Großoffensive bezüglich einer Verpflichtung des Spaniers gestartet haben. Kolportierte 60 Millionen Euro war man angeblich bereit, für die Dienste des Edeltechnikers auf den Tisch zu legen. Nachdem der damalige Präsident des FC Barcelona, Joan Laporta, diesem Vorhaben prompt einen Riegel vorschob, gab es auch von Andrés Iniesta eine unmissverständliche Botschaft: „Ich möchte noch einmal betonen, dass ich definitiv hier bleiben möchte. Wenn ich sage, dass ich meine Fußballkarriere bei Barça beenden möchte, dann meine ich das auch von ganzem Herzen so. Und meine Wünsche stehen über allen anderen Faktoren.“

Der Gewinn der Fußball-Europameisterschaft im Jahr 2008 leitete schließlich ein Jahr ein, welches nie in Vergessenheit geraten wird. Der FC Barcelona eroberte in der Saison 2008/09 das Triple – bestehend aus dem Titel der Primera División, der Copa del Rey und der Champions League. Der 6. Mai 2009 stellte dabei einen ganz besonderen Tag für ‘El Ilusionista’ dar: Mit einem Tor wenige Minuten vor Ende der Spielzeit katapultierte der Vorzeigeprofi Barça damals ins Finale der Königsklasse. Ein unvergesslicher Moment, sowohl für die Anhänger des FC Barcelona als auch für jene des Chelsea FC.

In der Saison 2009/10 war der sympathische Spanier nicht vom Glück verfolgt. Zahlreiche Verletzungen hinderten ihn daran, am Fußballgeschehen teilzunehmen. Als schließlich die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2010 für ihn auf der Kippe stand, war ein Tiefpunkt seiner sportlichen Karriere erreicht, wie Iniesta später persönlich offenbarte. Doch der Traum ging in Erfüllung: Der damals 26-Jährige wurde rechtzeitig fit und schrieb Fußballgeschichte. Mit seinem Treffer im WM-Finale in Minute 117 war ein Moment für die Ewigkeit geschrieben: Spanien war zum ersten Mal in der Geschichte Fußball-Weltmeister. Andrés Iniesta stieg endgültig in den Fußballolymp auf – eine ganze Nation feierte ihren Helden!

Ein Jahr darauf (2011) durfte der Mittelfeld-Virtuose abermals den Thron der Champions League besteigen, nur um weitere 12 Monate später den Titel der Europameisterschaft mit Spanien zu verteidigen (2012). Die Karriere des Barça-Stars liest sich wie ein Bilderbuch: Andrés Iniesta ist und bleibt eine Ausnahmeerscheinung in der Welt des Fußballs. Das beweist auch seine Stammrolle beim zweiten Triple der Vereinsgeschichte in der Saison 2014/15.

Spielweise: Ein Edeltechniker, der Fußball zelebriert

Andrés Iniesta Luján bietet eine unfassbare Bandbreite an herausragenden Fähigkeiten. Ob Fußballromantiker oder nicht: Seine Spielweise verzückt rund um den Globus – und das zu Recht! Der Spanier schafft es wie kaum ein anderer, Eleganz und Effizienz auf dem Fußballfeld zu vereinen. Charakteristisch sind vor allem seine Tempodribblings, eine enge Ballführung und die Fähigkeit, sich aus jeder Drucksituation elegant zu lösen.

Diese Attribute erlauben es dem Spanier, sowohl im Mittelfeld als auch auf dem Flügel Platz zu finden, auch wenn Ersteres definitiv seine Vorzeigeposition darstellt. Er nimmt im Barça-System zumeist die Rolle eines ‘Achters’ ein, der etwas linksversetzt agiert. Mit seinen technischen Fähigkeiten und dank seiner Vorliebe für Tempodribblings kann er jederzeit gegnerische Spieler überwinden und dann in die Schnittstellen der gegnerischen Verteidigung vordringen. Fast wie ein Magier gleitet er hierbei über das Spielfeld und kann dabei häufig mehrere Gegenspieler auf einmal binden, was zu gewünschten Überzahlsituationen in der Offensive führt.

Gerne spielt er aber auch Pässe hinter die gegnerische Abwehrkette und setzt somit seine Vorderleute direkt in Szene. Da seine Passqualitäten und sein Blick für den freien Raum über jeden Zweifel erhaben sind, kann der Spanier auf diese Art und Weise häufig große Gefahr erzeugen. Vor allem diese Kombination aus tödlichen Dribblings sowie sein Auge für den freien Raum samt der nötigen Fähigkeit, den Ball punktgenau anzubringen, lassen die Gegner oft hilflos zurück. Darüber hinaus ist ‘El Ilusionista’ ein wahrer Meister darin, sich aus engen Drucksituationen zu befreien, ohne den Ball zu verlieren. Kaum ein Spieler ist pressingresistenter als die ‘Nummer 8’ des FC Barcelona. Im Gegenzug versteht er es, Gegner mit seinem eigenen Pressingverhalten unter Druck zu setzen – auf diesem Weg gewinnt er häufig Bälle in aussichtsreichen Situationen, ohne ein Foul zu begehen.

Des Weiteren zeichnet den Edeltechniker eine unfassbare Spielintelligenz aus. Andrés Iniesta weiß ganz genau, wie er sich auf dem Spielfeld verhalten muss, um seinem Team bestmögliche Unterstützung zu gewähren; völlig egal, ob als Teamplayer oder spielerischer Antreiber. All diese Fähigkeiten vereint der Magier wie kaum ein anderer: Andrés Iniesta ist also zweifellos ein Meister seines Faches! Nicht zuletzt brilliert er überdurchschnittlich häufig in ganz großen Spielen oder entscheidenden Momenten. Hier trennt sich häufig die absolute Fußballelite vom Rest.

Eine gänzlich neue Seite präsentierte der Spanier schließlich ab der Saison 2014/15. Völlig ungewohnt musste Iniesta plötzlich vermehrt defensive Aufgaben übernehmen, die er ohne Umstellungsprobleme und mit Bravour erledigte. Auch im direkten Zweikampf ließ er unerhoffte Stärken hervorscheinen und sorgte für zahlreiche Ballgewinne, nur um anschließend einen blitzschnellen Konter über die Stürmer zu initiieren. Etwas zurückgefahren hat er in dieser Spielzeit seine Qualitäten als Nadelspieler, was in Anbetracht der neu entdeckten Stärken keine Auswirkungen auf seine überragende Erscheinung als Fußballer hatte; im Gegenteil, das ‘Gesamtpaket Iniesta’ ist sogar noch stärker geworden. Schwächen offenbart der Spanier lediglich im Kopfballspiel.

„Meiner Meinung nach ist er der beste Spieler der Welt“

Das wohl berühmteste Zitat über Andrés Iniesta gab es ausgerechnet von dessen Vorbild Pep Guardiola – und das zu einem Zeitpunkt, als der Edeltechniker noch im Jugendteam der Blaugrana kickte. Guardiola übermittelte Xavi Hernández damals folgende Botschaft: „Xavi, du wirst mich in Rente schicken, aber Iniesta, der wird uns alle in den Ruhestand schicken.“

Auch Ex-Teamkollege Eidur Gudjohnsen konnte seiner Begeisterung kaum Ausdruck verleihen und ließ mit folgendem Statement aufhorchen: „Meine Freunde fragen mich alle über Ronaldinho. Wie er so ist, was er tut, ob er oft mit mir spricht. Und ich erzähle ihnen dann von Iniesta.“

Nach dem gewonnenen Champions-League-Finale 2009 verneigte sich schließlich Wayne Rooney vor dem Ausnahmekönner, als er wörtlich mitteilte: „Meiner Meinung nach ist Andrés Iniesta der beste Spieler der Welt.“

Frank Rijkaard nannte den Spanier ‘Bonbonverteiler’.

Andrés Iniesta: „Perfektion existiert nicht“

Der Spanier über sich selbst: „Ich sehe mich nicht als einen Star. Ich sehe mich als Fußballer, der sich stets zu verbessern versucht. Was mich wirklich glücklich macht, ist, wenn ich fühle, dass ich mich am Ende des Jahres verbessert habe und ich hoffe, dieses Gefühl hält weiterhin an.“

Der Barça-Star zum Champions-League-Finale 2009: „Ich hatte einen Muskelfaserriss und ich konnte mit meinem rechten Bein nicht schießen. […] Ich verletzte mich 17 Tage vor dem Finale und alles, was ich wollte, war dabei zu sein, egal wie tief der Riss war. […] Ich habe in Paris gespielt [Anm.: Champions-League-Finale 2006 gegen Arsenal], aber nur als Einwechselspieler. Das hinterließ ein bittersüßes Gefühl und ich musste oft daran denken. In Rom musste ich einfach spielen. Aufgrund der Tatsache, dass ich trotz Verletzung spielte, hatte ich dann zu Saisonbeginn Probleme. Ich habe viel riskiert, aber das war es wert.“

Andrés Iniesta über das Siegen: „Wenn du ohne großen Aufwand gewinnst, dann genießt du das, aber es ist befriedigender, wenn es viel Mühe kostete.“

Einige Worte darüber wie ein Fußballer beschaffen sein muss: „Es gibt keine Regel, die besagt, dass ein Fußballer ‘so groß’ oder ‘so stark’ sein muss.“

Über das, was ihn mit Glück erfüllt: „Ich habe das Gefühl, dass die Menschen mich respektieren und es eine Zuneigung für mich gibt. Das macht mich glücklich.“

Seine Meinung zum perfekten Spiel: „Perfektion existiert nicht.“

Sonstiges

Nach seinem Tor im WM-Finale 2010 riss sich der Spanier sein Trikot vom Leib und offenbarte eine emotionale Botschaft: „Dani Jarque siempre con nosotros“ (Deutsch: Dani Jarque, für immer bei uns). Jarque war ein langjähriger Freund und Fußballkollege von Andrés Iniesta, der bei Espanyol Barcelona unter Vertrag stand und im Jahr 2009 an Herzversagen verstarb.

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