Francisco Javier García Pimienta, Trainer von Barça B, hat sich in einem Interview über die starke Saison seiner Mannschaft geäußert, die sich wie schon im letzten Jahr im Rennen um den Aufstieg befindet. Der 46-Jährige blickte auf die schwierigen Umstände im vergangenen Sommer zurück, lobte die Entwicklung der Spieler und sprach auch über seine persönlichen Ambitionen in der Zukunft.
Nachdem die zweite Mannschaft des FC Barcelona in der letzten Saison den Aufstieg in die 2. Liga im Playoff-Finale gegen CE Sabadell denkbar knapp verpasste, befindet sich das von Javier García Pimienta trainierte Team auch in dieser Spielzeit wieder im Rennen um den Aufstieg in die Segunda A. In einem Interview mit der Mundo Deportivo nahm sich der Cheftrainer von Barça B Zeit, sich ausführlich zur bisherigen Saison seiner Mannschaft zu äußern und um die Spieler hervorzuheben, die zuletzt den Sprung in den Profikader geschafft haben.
Javier García Pimienta über…
…die vorzeitige Qualifikation seiner Mannschaft zur nächsten Spielphase um den Aufstieg: “Was diese Mannschaft in dieser Saison geleistet hat, kann man gar nicht hoch genug bewerten. In einer sehr schwierigen Gruppe aufgrund des hohen Niveaus hier in Katalonien haben wir es bereits jetzt geschafft, uns für die nächste Phase zu qualifizieren. Wir sind sehr glücklich und gehen jetzt die nächste Herausforderung an.”
…über die zahlreichen Veränderungen seines Kaders im vergangenen Sommer: “Wenn man eine neue Mannschaft trainiert mit so vielen jungen Spielern ist es immer kompliziert – und das gilt noch mehr, wenn man weiß, dass man nur 20 Spiele hat. Letztendlich sind Jugendmannschaften nach einer gewissen Zeit immer besser als zu dem Zeitpunkt, an dem die Saison beginnt. Ich glaube, am 6. Spieltag waren wir noch Vorletzter. Mir war sehr klar, dass es schwierig werden könnte, aber wir konnten von Anfang an das Engagement dieser Spieler sehen, aber ich muss zugeben, dass ich wirklich Zweifel in Bezug auf die Ergebnisse hatte und nicht wusste, was passieren würde. Meine Spieler haben dann sehr gut gespielt und auch die Ergebnisse eingefahren, was im Vergleich zu anderen Saisons bemerkenswert ist.”
…über die großen Verletzungsprobleme der ersten Mannschaft, woraufhin er häufig Spieler seines Teams zur Verfügung stellen musste: “Vielleicht ist es nicht das, was wir Trainer am liebsten mögen, aber manchmal gehen einem die Optionen aus und man muss dann nach vorne blicken und nach Lösungen suchen. Ich glaube an unsere Art des Fußball und daran, den jungen Spielern Vertrauen und eine Chance zu geben. Wenn man ihnen zur richtigen Zeit die Gelegenheit gibt, werden sie sich gut schlagen, denn sie sind Spieler, die hier ausgebildet und für diese Art von Fußball wie gemacht sind. Man sieht an unseren Youngstern, dass sie zeigen, dass sie das Niveau haben, um bei Barça spielen zu können. Der Schlüssel ist, den Spielern das Vertrauen zu geben und sie zu überzeugen.”
…über seine Ambitionen, eines Tages die Profimannschaft zu übernehmen: “Alle Barça-Trainer müssen bereit sein, sich dieser Herausforderung zu stellen, genauso wie die Spieler sich verbessern müssen, um den Sprung nach ganz oben zu schaffen. Ich habe einen Job, den ich liebe. Ich liebe es, Spieler zu trainieren und zu entwickeln, sodass sie bereit sind, in der ersten Mannschaft spielen zu können. Mein Ziel ist es stets, dass die sportlich Verantwortlichen des Profiteams zu uns schauen und sehen, dass es drei, vier oder fünf Spieler gibt, die das Potenzial haben, in der ersten Mannschaft zu spielen. Ich denke, dass auch der Trainer dieses Profil und diesen Anspruch haben sollte. Der Trainer muss vorbereitet, geschult und fähig sein, sich dieser Herausforderung zu stellen.”
…über Angebote anderer Vereine in der Vergangenheit: “Ich bin nach wie vor sehr glücklich hier zu sein. Bis jetzt haben mich die Angebote, die ich bekommen habe und die vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht ausreichend und gut waren, nicht dazu gebracht, Barça verlassen zu wollen. Wenn die Zeit kommt und ich begeistert bin von dem, was kommen kann, werde ich es in Betracht ziehen, aber meine Absicht ist es, hier weiter zu wachsen und jede Herausforderung anzunehmen.”
…über Oscar Mingueza: “Ich freue mich sehr für ihn. Er hat seine ganze Karriere bislang hier verbracht. Ich trainierte ihn drei Saisons und ich weiß genau, welches Potenzial er hat. Ich denke, er hat in der Juvenil A eine starke Leistung gezeigt und war der Abwehrchef. Es war ein bisschen schwierig für ihn, den Sprung in die Segunda B zu schaffen, da er sehr jung war und mit Spielern zusammenspielen musste, die körperlich stärker waren als er, wie Araujo, Cuenca oder Chumi. Aber in diesem Sommer habe ich mit ihm gesprochen, weil dies seine Saison werden musste. Ich wollte, dass er der Anführer der Mannschaft wird und wenn er die Möglichkeit bekommen würde, in der ersten Mannschaft zu spielen, musste er sein Bestes geben und Persönlichkeit zeigen, weil er die idealen Voraussetzungen dafür hat. Ich halte sehr viel von ihm, weil er alles mitbringt. Er ist ein schneller und aggressiver Innenverteidiger und hat sich auch als Außenverteidiger gut angepasst, als er schon bei uns gespielt hat.”
…über Ilaix Moriba: “Er hat sich super entwickelt. Er ist ein junger Mann in seinem zweiten Jahr und wurde in der letzten Saison durch die Umstände zu einem wichtigen Spieler in unserer Mannschaft, besonders in den Playoffs. Er zog die Mannschaft mit, als wäre er schon ein erfahrener Spieler. Er hat viel Persönlichkeit und kann sich bei Barça und auch in jeder anderen Mannschaft durchsetzen. Er ist sehr leistungsstark, bringt eine tolle Physis mit und hat ein sehr gutes Spielverständnis. Dennoch ist er noch sehr jung und muss einen Schritt nach dem anderen gehen. Jetzt ist er in der ersten Mannschaft, aber das Wichtigste ist, dass er regelmäßig spielt. Wenn er nicht auf genügend Einsätze in der Profimannschaft kommen sollte, sind wir hier, um ihm zu helfen.”
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…über Ronald Araujo: “Als wir ihn unter Vertrag nahmen, kannte ich ihn nicht. Ich fing an, mir Videos anzuschauen und mir wurde sehr schnell klar, was für ein physisches Talent er ist, aber wir fragten uns, wie er sich an unser Spiel anpassen würde. Von dem Moment an, als er ankam, war sein einziges Ziel zu lernen, wie unser Verständnis des Fußballs ist. Körperlich und defensiv gab es keine Probleme, aber er hatte große Probleme im Spiel mit dem Ball. Er hat nach den Trainingseinheiten immer an seinem Spiel mit dem Ball gearbeitet und versucht sich zu verbessern. Wir haben sehr viele Videoanalysen mit ihm gemacht. Er hat alles getan, was er konnte, um seine Fähigkeiten stetig zu verbessern. Alle sprechen nur gut von ihm, was bedeutet, dass er ein guter Mensch ist. Wenn man so einen bescheidenen, hart arbeitenden, guten Menschen sieht, der dann auch seine Chance nutzt, macht mich das noch glücklicher.”
…über die nächsten Spieler, die den Sprung in den Profikader schaffen könnten: “Wir haben einige Spieler, die den Sprung in die erste Mannschaft schaffen können, darüber freue ich mich am meisten. Wir haben nicht nur gut gespielt und gewonnen, sondern auch eine Reihe von sehr jungen Spielern, die für den nächsten Schritt bereit sind. Wenn der Trainer der ersten Mannschaft einen Spieler für irgendeine Position braucht, kann er auf Spieler aus Barça B zurückgreifen. Meine Spieler haben ein hohes Niveau.”
…über Nico González’ rasante Entwicklung: “Wir können nicht sagen, dass seine Entwicklung eine Überraschung ist, weil jeder sein Niveau gesehen hat. Er gibt im Training 100 Prozent und passt sich an alles an, was man von ihm verlangt. Er kann im Zentrum spielen und auch auf dem Flügel. Das Einzige, was er will, ist ein Profispieler zu werden. Der Junge gibt alles und will immer besser werden. Ich setze große Hoffnungen in ihn.”