Zwei Eigentore und Messi-Doppelpack: Barça schlägt Getafe im Schongang

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Nach einer ereignisreichen ersten Halbzeit und einem dahinplätschernden zweiten Durchgang schlug der FC Barcelona den FC Getafe deutlich mit 5:2. Besonders im Fokus standen dabei Doppelpacker Lionel Messi, der ein Geschenk verteilte, und Ronald Araujo, der am Ende ein Wechselbad der Gefühle erlebte.

Der FC Barcelona stand an diesem 31. Spieltag in La Liga unter Druck, denn sowohl der FC Sevilla, Atlético als auch Real Madrid hatten bereits mit Siegen vorgelegt. Wollten die Katalanen im Meisterschaftsrennen nicht an Boden verlieren, war ein Heimsieg gegen den abstiegsbedrohten FC Getafe Pflicht.

Ronald Koeman musste dabei kurzfristig auf Ousmane Dembélé verzichten, der aufgrund von Schambeinproblemen nicht im Kader stand. Das Angriffsduo im 3-5-2 bildeten somit Lionel Messi und Antoine Griezmann, während Sergi Roberto die rechte Wingback-Position von Sergiño Dest übernahm.

Lenglet trifft ins eigene Tor

Kaum war die Partie angepfiffen, machte die Blaugrana gleich dort weiter, wo sie beim 5:0-Finalerfolg in der Copa del Rey gegen den Athletic Club aus Bilbao aufgehört hatte. Bereits nach 180 Sekunden knallte Messi den Ball aus 18 Metern an die Unterkante der Latte, von wo er jedoch nicht hinter, sondern vor die Torlinie sprang.

Blieb es dadurch zunächst einmal beim 0:0, besorgte La Pulga wenige Minuten später doch die Führung für Barça. Nach einem feinen Zuspiel von Sergio Busquets aus der eigenen Hälfte hatte Messi die gesamte gegnerische Hälfte vor sich und blieb im Eins-gegen-Eins-Duell mit Getafe-Keeper David Soria gewohnt eiskalt – das 1:0 für die Katalanen (8. Minute).

Die Führung hätte Barça eigentlich Sicherheit geben können, zumal die an sich nicht allzu torgefährlichen Gäste aus der Madrider Vorstadt in ihren letzten sechs Partien viermal ohne eigenen Treffer blieben. In Folge einer Knieblessur von Oscar Mingueza – wobei der 21-Jährige nach einer Behandlungspause wieder weitermachen konnte – waren die Gastgeber hinten in einer Situation jedoch noch unsortiert, sodass Getafe-Stürmer Ángel Rodriguez nach einer Flanke von Marc Cucurella völlig frei zwischen Gerard Piqué und Clement Lenglet den Fuß in die Flugbahn des Balles halten konnte, der anschließend Lenglet traf und ins Tor flog, was letztlich als Eigentor des Franzosen gewertet wurde (12.).

Kuller-Eigentor und Messi-Doppelpack

Barça schien von dem Gegentreffer ein wenig beeindruckt, während Getafe hinten nun besser stand. Zwar kamen die Katalanen erst einmal kaum mehr zu Chancen, ein weiteres Eigentor brachte die Blaugrana jedoch unverhofft wieder in Führung. Sofian Chakla legte den Ball ohne Druck und ohne aufzublicken auf Torhüter Soria zurück, der jedoch bereits aus seinem Kasten rauskam, sodass der Ball am Keeper Getafes vorbei ins Netz kullerte (28.).

Der Schock war den Gästen anzusehen, was die Katalanen umgehend ausnutzten. Nach einer Ecke köpfte Lenglet den eigentlich schon geklärten Ball zurück hinter die Abwehr, von wo Messi zunächst mit seinem rechten Fuß abschloss, jedoch nur den Pfosten traf, den Abpraller schob Barças Kapitän dann jedoch ohne Mühe zum 3:1 ein (33.), was gleichzeitig auch der Halbzeitstand war.

Araujos Wechselbad der Gefühle

Zu Beginn der zweiten Hälfte brachte Koeman Ronald Araujo und Ilaix Moriba für Piqué (Schonung) und Lenglet (Gelb vorverwarnt) in die Partie, und die Hausherren schalteten in den Verwaltungsmodus. Es passierte lange nichts, bis Araujo aus dem Nichts im Strafraum Enes Ünal ungestüm auf den Fuß trat und zu Fall brachte. Schiedsrichter Jorge Figueroa Vazquez übersah die Szene, der VAR schickte den Referee dann an den Monitor. Nach kurzem Videostudium entschied Figueroa Vazquez auf Elfmeter für Getafe, der Gefoulte trat selbst an und verwandelte sicher zum 2:3 (69.).

Für eine Schlussoffensive waren die Gäste an diesem Abend unter dem Strich jedoch einfach zu harmlos. Weitere Chancen für die Azulones gab es nicht, stattdessen machte Barça auf der anderen Seite den Sack vorzeitig durch die erste gefährliche Aktion der zweiten Hälfte zu: Nach einer Ecke Messis köpfte Araujo zum 4:2 und somit zur Vorentscheidung ein (87.). In den letzten Sekunden der Partie stellte Griezmann – nachdem er selbst im Strafraum zu Fall gebracht wurde – per Elfmeter den 5:2-Endstand her. Messi hatte auf seinen Hattrick verzichtet und dem Franzosen den Strafstoß überlassen.

Durch dieses Ergebnis rücken die Katalanen vorerst wieder auf den dritten Tabellenrang vor, haben jedoch gegenüber der Konkurrenz noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. Weiter geht es für Barça am Sonntag beim FC Villarreal (16:15 Uhr).

 

Bastian Quednau
Bastian Quednau
Schreibt über spanischen Fußball, leidet mit dem FC Schalke 04 und den Jacksonville Jaguars.
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