In einer ereignisreichen Woche, die zu Beginn von einem Social-Media-Skandal überschattet wurde und am Donnerstag mit der Verpflichtung von Martin Braithwaite aus Leganés für Schlagzeilen sorgte, kehrt der FC Barcelona am Wochenende mit einem Heimspiel gegen die SD Eibar zum Liga-Alltag und in den Kampf um die Meisterschaft zurück.
In einer turbulenten Woche geht es für den FC Barcelona am Wochenende (Samstag, 16 Uhr) erst einmal wieder in den Liga-Alltag über. Die Blaugrana empfängt im heimischen Camp Nou die SD Eibar. Nach dem 2:1-Erfolg über den FC Getafe ist es das zweite Heimspiel in Folge.
Aufgrund des Unentschiedens von Real Madrid gegen Celta Vigo beträgt der Abstand auf die Tabellenführung nur noch einen Punkt, und da Barça erneut vorlegen kann (Madrid tritt erst Samstagabend in Levante an) könnten die Katalanen sogar zwischenzeitlich neuer Tabellenführer werden.
Neuzugang Braithwaite eine Option für den Kader
Nach allerlei Turbulenzen steht also endlich wieder das Sportliche im Mittelpunkte. Beim Auftrag Heimsieg mithelfen kann und soll Neuzugang Martin Braithwaite vom CD Leganés. Aufgrund der Sonderregelung im Regelwerk des spanischen Verbandes RFEF wurde dem FC Barcelona die Erlaubnis erteilt, trotz des Endes der Wintertransferperiode einen Ersatz für den Langzeitverletzten Ousmane Dembélé zu verpflichten.
Es kursierten zig Namen in den Medien umher, dass die Wahl schlussendlich auf den dänischen Nationalspieler Braithwaite fiel, war dennoch eine Überraschung. In der laufenden Spielzeit gelangen dem Angreifer sechs Tore.
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Verlierer in der ganzen Geschichte ist das abstiegsbedrohte Leganés. Für den Tabellenvorletzten findet sich im Regelwerk kein Schlupfloch, welches dem Verein ebenfalls erlaubt, einen Ersatz zu verpflichten. Im Zuge dieser Ungerechtigkeit schrieb The Guardian von einer “Ungleichheit in einem kaputten System”.
Für Braithwaite geht es jedenfalls nicht mehr gegen den Abstieg, der 28-Jährige befindet sich nun im Kampf um die Meisterschaft. Nach seiner Vorstellung am Donnerstag wurde er für das Spiel gegen Eibar von Trainer Quique Setién bereits in den Kader berufen.
Ein Startelfeinsatz gilt aber als sehr unwahrscheinlich. Damit tut sich für Setién im Angriff eine neue Option auf, zumindest spät im Spiel könnte Braithwaite die Dreierreihe um Ansu Fati, Antoine Griezmann und Lionel Messi entlasten, schließlich gastiert Barcelona am Dienstag bereits beim SSC Neapel.
Spielabsage: Eibar aus dem Rhythmus
Die SD Eibar dagegen hatte mit ganz anderen Sorgen zu kämpfen. Die Mannschaft von Trainer José Luis Mendilibar steht in der Tabelle auf Rang 16 und hat nur drei Punkte Vorsprung auf die gefürchteten Abstiegsränge, dafür aber ein Spiel weniger als die Konkurrenz. Der Grund hierfür ist die Spielabsage am vergangenen Wochenende beim Derby gegen Real Sociedad.
Bis zuletzt stand für rund zwei Wochen in der Ortschaft Zaldibar, die unweit von Eibar entfernt liegt, nach einem Erdrutsch der Müll einer Deponie in Flammen. Dies hatte zur Folge, dass die Luft derart verschmutzt wurde und ein solches gesundheitsgefährdendes Risiko darstellte, dass das Spiel der beiden baskischen Vereine verschoben werden musste.
Womöglich hat die Pause der Mannschaft aber sogar gut getan. Denn Eibar war zuletzt in einer schwachen Form. Aus den vergangenen vier Pflichtspielen holte das Team keinen Sieg, unterlag darunter sogar dem Drittligisten CD Badajoz im Sechzehntelfinale der Copa del Rey. José Luis Mendilibar findet mit seinem Team in der laufenden Spielzeit keine Konstanz. Gerade in der Fremde sind die Basken schwach, hier gelang bislang erst ein Sieg.
Schwacher Angriff: Nur Orellana überzeugt
Das Team aus dem Baskenland hat im Sommer den Fokus darauf gelegt, das gut erwirtschaftete Geld aus für Eibar untypisch hohen Verkäufen sinnvoll anzulegen und besonders in starke Zweitligaspieler zu investieren. Ein Plan, der sich zum Ende der Saison mit einem Abstieg aber rächen könnte.
In der schwachen Offensive (22 Tore) erweist sich immer wieder der erfahrene und quirlige Fabián Orellana als einziger Lichtblick, dem Chilenen gelangen bisher sechs Tore und vier Vorlagen. Die Defensive (32 Gegentore) befindet sich dagegen im Ligamittelfeld.
Eibar ist aber bekannt für sein Pressing gegen den Ball, auch Setién erwartet giftig anlaufende Gäste. Erneut muss sich der FC Barcelona gegen eine strukturiere Defensive behaupten, was diesmal jedoch einfacher fallen könnte als das zuletzt beim Spiel gegen das unbequeme Getafe der Fall war.