Der FC Barcelona trifft am 21. Spieltag in LaLiga auf Deportivo Alavés. Im Fokus stehen die Personalentscheidungen Xavis, die das Mittelfeld und die Offensive betreffen. Die Vorschau zum Spiel Deportivo Alaves vs. FC Barcelona.
Bevor es für den FC Barcelona und den spanischen Ligabetrieb in eine zweiwöchige Länderspielpause geht, tritt die Blaugrana nach der Copa-Pleite gegen den Athletic Club aus Bilbao erneut im Baskenland an. In Vitoria-Gasteiz wird Xavis Truppe am Sonntagabend (21:00, live im Barçawelt-Ticker) von Deportivo Alavés empfangen.
Xavi erklärte auf der Pressekonferenz vor dem Spiel, dass diese Partie für sein Team ein Test sei, “um zu sehen, ob sich die Mannschaft verbessert hat” – denn Xavi erwartet Alaves ähnlich bissig und laufstark wie den Athletic Club am Donnerstag. “Wir werden ein Spiel wie bei Athletic Bilbao sehen”, prognostiziert der Übungsleiter der Katalanen, der die Startaufstellung nach 120 anstrengenden Minuten im Pokal auf der ein oder anderen Position verändern könnte.
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Jutglà erneut in der Startelf? Luuk de Jong kehrt zurück
Ein Spieler, der wieder auf die Bank rotieren könnte, ist Ferran Jutglà. Schließlich fand der 22-Jährige gegen Bilbao keine Bindung zum Spiel – mit Luuk de Jong, der im Pokal gesperrt fehlte, kann Xavi zudem wieder auf einen Stürmer zurückgreifen, der zuletzt dreimal in Folge traf. Auch auf Martin Braithwaite kann Xavi wieder setzen, nach viermonatiger Verletzungspause feierte der Däne in Bilbao sein kurzes Comeback.
Ausfallen wird hingegen wohl erneut Memphis Depay. Der Niederländer, der zuletzt mit Achillessehnen-Beschwerden ausfiel, fehlte am Samstagmorgen erneut beim Training mit der Mannschaft. Nach der bitteren Auswechslung gegen Bilbao wird auch Ansu Fati dem FC Barcelona nicht als Option für die Offensive zur Verfügung stehen. Aller Voraussicht nach erneut monatelang. “Das sind Situationen, die du nicht kontrollieren kannst”, erklärte Barças Cheftrainer mitfühlend.
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Sperre: Gavi verpasst Trip nach zu Deportivo Alaves
Auch im Bezug auf die Mittelfeldspieler muss Xavi abwägen, wen er im Estadio Mendizorrotza auf den Platz schicken wird. Pedri erwies sich bei seinem ersten Einsatz in der Startelf wieder als Verstärkung für die Mannschaft. Was die Folge sein kann, wenn er zu früh wieder mit maximaler Intensität für Barça auftritt, zeigte bereits die Entwicklung seiner Verletzung im Oktober. In Bilbao ließ sich der entkräftete Pedri vorsichtshalber in der Verlängerung auswechseln.
Da Gavi aufgrund seiner Gelb-Roten Karte in Granada nun gegen Alaves gesperrt fehlen wird, muss sich Xavi entscheiden, ob er Pedri, Nico Gonzalez oder Frenkie de Jong ins Zentrum stellt – oder vielleicht sogar alle drei, sollte er mal wieder auf ein 3-4-3 setzen. Der Barça-Coach wird den Fokus sicherlich darauf legen, das Mittelfeld (besser) zu dominieren. Schließlich fehlt den Gastgebern dort ein enorm wichtiger Akteur.
Alavés ohne Loum und Nähe zu gegnerischen Angreifern
Mit Mamadou Loum, der aktuell mit dem Senegal beim Afrika-Cup unterwegs ist, fällt Alavés nicht nur das Verbindungsstück im Mittelfeld beim eigenen Umschaltspiel, sondern auch ihr Lückenschließer beim Spiel gegen den Ball, der beim Kampf um die zweiten Bälle ein elementarer Faktor im Spiel der Basken ist.
Barça ist natürlich klarer Favorit, denn Alavés befindet sich momentan in den Abstiegsrängen. Grund dafür ist vor allem das zuletzt unkoordinierte Auftreten der Innenverteidigung, die meist aus Florian Lejeune und Víctor Laguardia besteht. Die beiden überlassen häufig den gegnerischen Stürmern in jeglichen Spielsituationen zu viel Platz und zeigten sich schon mit kopfballstarken Angreifern sowie antrittsschnellen und wendigen Offensivkräften teilweise überfordert. Nähe zum Gegenspieler stellt in der Abwehrkette der Gäste in der Regel lediglich der körperbetont auftretende 19-jährige Linksverteidiger Javi López her. Das Problem von Alavés liegt hauptsächlich darin, im Kollektiv aus einer Grundpassivität nicht mehr herauszukommen, wenn der Gegner mal mit dem Toreschießen angefangen hat. Ein möglichst früher Treffer dürfte Barça demnach entgegenkommen.
Aufpassen müssen die Defensivspieler der Blaugrana vor allem auf Joselu und Luis Rioja. Letzterer bestritt in seiner Karriere 84 Spiele im spanischen Oberhaus, wobei ihm fünf Treffer gelangen. Drei davon erfolgten gegen den FC Barcelona. Auch beim Aufeinandertreffen in der Hinrunde besorgte er das Tor zum 1:1-Endstand. Joselu führt die vereinsinterne Torschützenliste mit klarem Vorsprung an. Dem gebürtigen Stuttgarter gelangen in dieser Spielzeit bereits zehn Treffer; Laguardia ist mit zwei Torerfolgen der einzig andere Spieler bei den Basken, der nicht nur einmal den Ball im Netz zappeln ließ.
Drei Punkte für das Ziel Champions League
Für den FC Barcelona geht es darum, nach den Erfolgen über Mallorca und Villarreal den dritten Auswärtssieg in der laufenden Spielzeit einzufahren und so die miserable Auswärtsbilanz weiter aufzupolieren.
Leicht wird das sicherlich erneut nicht, denn die abstiegsbedrohten Basken spielten in den vergangenen drei Heimspielen Remis. Mit dem zum Jahreswechsel eingestellten Trainer José Luis Mendilibar konnte El Glorioso in zwei baskischen Duellen gegen Real Sociedad und Athletic Bilbao jeweils einen Punkt einfahren, doch im jüngsten Ligaspiel folgte eine 0:4-Klatsche gegen Real Betis. Für Xavi gilt es, nach dem Pokal-Aus schnell wieder in die Erfolgsspur zurückzukommen – denn das Ziel ist klar. “Es sind drei vitale Punkte, wir benötigen den Sieg, um unser Selbstvertrauen wieder herzustellen. Das Ziel Nummer eins in dieser Saison ist: Die Champions League erreichen.”