Der Clásico am kommenden Mittwoch wirft bereits seinen Schatten voraus, doch vorher steht für Barça die schwere Auswärtspartie im Baskenland bei Real Sociedad in San Sebastián an. La Real spielt bisher eine starke Hinrunde und steht aktuell auf dem 4. Platz in La Liga. Die Katalanen werden mit verändertem Personal die Generalprobe vor dem Spiel gegen Real Madrid angehen.
Sechs Siege in Folge: Der FC Barcelona ist wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt, hat durch die sechs Erfolge merklich an Selbstvertrauen hinzugewonnen. Hauptausschlaggebend dafür waren sicherlich die beiden Siege gegen Borussia Dortmund (3:1) und bei Atlético Madrid (1:0), zwei enorm wichtige Partien, in denen Barça zwei weitgehend gute Leistungen zeigte. Selbstvertrauen tanken konnte auch “Barça B” unter der Woche beim Sieg bei Inter Mailand, als Barcelonas durchgewürfelte B-Elf überraschend drei Punkte gegen Inter einfuhr.
In La Liga steht nun die Auswärtspartie bei Real Sociedad an (Samstag, 16 Uhr) – in den letzten Jahren traditionell ein sehr schweres Gastspiel für die Blaugrana. Seit dem Wiederaufstieg der Basken 2010 konnte Barça bis zum Januar 2018 in der Liga nicht im Anoeta gewinnen – in den beiden letzten Auswärtsauftritten entführte Barça jedoch mit viel Mühe die drei Punkte (4:2/2:1), brach so den berühmten Anoeta-Fluch endlich.
Spitzenteam mit Luft nach oben
In der aktuellen Saison präsentiert sich La Real bislang sehr gut und belegt nach 16 Spielen Rang vier in La Liga. Die letzten Spiele waren nach dem starken Saisonstart allerdings durchwachsen, sie konnten nur zwei Siege aus den vergangenen sechs Ligaspielen erringen. Dabei schmerzten La Real besonders die Punktverluste vor heimischer Kulisse gegen UD Levante (1:2) und den stark abstiegsbedrohten CD Leganés (1:1). Auch in der letzten Partie kamen die Txuri-Urdines (Blau-Weißen) nicht über ein 0:0 bei Real Valladolid hinaus. Diese Punktverluste haben den Rückstand auf den FC Barcelona nun auf sieben Punkte anwachsen lassen.
La Real ist selbstbewusst
Der Anspruch bei den Basken ist gestiegen, man ist trotz der guten Platzierung nicht vollends zufrieden, wie auch Mittelfeldspieler Mikel Merino bestätigt: “Wir verdienen es, da zu stehen, wo wir gerade stehen, aber wir sind nicht zufrieden, da wir Gelegenheiten nicht genutzt haben, um noch besser dazustehen.”
Vor heimischem Publikum möchten die Txuri-Urdin den Rückstand auf die Katalanen vor voraussichtlicher neuer Rekordkulisse auf vier Punkte verkürzen. Das ehemalige Anoeta wurde in den vergangenen zwei Jahren sukzessive umgebaut und nach Entfernung der Leichtathletikanlage bietet es nun 39.500 Zuschauern Platz, zudem heißt das Stadion jetzt offiziell Reale Arena, benannt nach einem Versicherungsunternehmen. Im ersten Heimspiel der Saison gab es gleich einen neuen Zuschauerrekord gegen Atlético Madrid mit 34.719 Besuchern, dieser soll gegen Barça nun gebrochen werden.
Treffsichere Angriffsreihe
Für den Sieg sollen dabei die Tore von Willian José, Mikel Oyarzabal und Portu sorgen, der Dreiersturm hat 16 von 26 Toren für La Real in der spanischen Meisterschaft erzielt. Hinter den drei Angreifern zieht Martin Ødegaard – Leihgabe von Real Madrid – die Fäden, der nun in La Liga angekommen zu sein scheint und mit seinem feinen linken Fuß die Angriffe der Basken initiiert. Verzichten muss La Real gegen Barça allerdings auf Kapitän Asier Illarramendi, der aufgrund einer Sprunggelenksverletzung nicht zur Verfügung stehen wird.
Valverde rotiert zurück
Bei Barça wird es im Vergleich zum Auftritt bei Inter Mailand einige Kaderveränderungen geben, die zuletzt geschonten Stammspieler um Lionel Messi und Gerard Piqué kehren zurück.
Derweil trainierten Nélson Semedo und Jordi Alba am Donnerstag wieder mit der Mannschaft, womöglich erhalten die beiden Außenverteidiger das medizinische grüne Licht. Neben dem noch länger verletzten Ousmane Dembélé wird wohl auch Arthur wegen anhaltenden Leistenbeschwerden erneut ausfallen. Eine mögliche Rückkehr der von Barça geschonten Stammspieler im Spiel gegen Inter Mailand begrüßt Real Sociedads Mittelfeldmann Merino gar: “Wenn sie mit den Besten antreten werden, wird unser Sieg umso mehr wert sein.”
Erwartet wird, dass Valverde seine Topelf ins Rennen schickt, denn die schwere Partie im Anoeta wird mehr als eine Generalprobe vor dem Clásico werden – man möchte schließlich als Tabellenführer in den Vergleich mit dem ewigen Rivalen aus Madrid am kommenden Mittwoch gehen.