Wagué, Puig, Todibo: So liefen die Debüts der Youngster

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Beim 0:0 zwischen dem FC Barcelona und SD Huesca gaben gleich drei vielversprechende Youngster der Blaugrana ihr Liga-Debüt. Wie sich Jean-Clair Todibo, Moussa Wagué und Riqui Puig geschlagen haben, erfahrt ihr hier.

Jean-Clair Todibo: Extrem reif für sein Alter

Jean-Clair Todibo kam im Winter aus Toulouse nach Barcelona und blickt auf gerade mal zehn Profispiele in seiner Karriere zurück. Gegen Huesca gab er sein Pflichtspieldebüt für die Katalanen, in Ernesto Valverdes Dreierkette wusste er zu überzeugen. Huesca mag zwar keinen sehr offensiven Fußball gespielt haben, dennoch war der 19-jährige Franzose immer wieder gefordert. Wann immer er gebraucht wurde, machte er seine Sache sehr ordentlich und gewann insgesamt sieben Tacklings. Allerdings beging er auch drei, teils unnötige, Foulspiele, die ihm eine gelbe Karte einbrachten. Es ist zwar meckern auf hohem Niveau, doch solche Dinge muss er noch abstellen und insgesamt in diesen Situationen noch sauberer agieren. Man sollte jedoch nicht vergessen, dass es sein erstes Spiel für seinen neuen Verein war und solche Dinge da vollkommen normal sind.

Todibo zeigte sich nicht nur als Verteidiger in guter Form, sondern auch am Ball. Er brachte 95,6% seiner Pässe zum Mitspieler, was zeigt, dass er ein sauberes Passspiel besitzt und immer darauf aus ist den Ball in den eigenen Reihen zu halten und nicht einfach nur den Angriff des Gegners zu unterbinden. Es war erstaunlich zu sehen, mit wie viel Ruhe er immer wieder nach Balleroberungen agiert hat und den Ball regelmäßig gut verteilte. 

Logischerweise sollte man nach einem Spiel noch nicht zu viele Schlüsse ziehen, doch Todibo hat ein sehr interessantes Spielerprofil, das absolut zum FC Barcelona passt. Zudem scheint er auch mental auf einem guten Niveau zu sein, was seine ruhige Spielweise belegt. Nicht jeder so junge Spieler würde bei seinem Debüt für einen solch großen Verein so souverän auftreten. Doch Nerven zeigte der Franzose praktisch gar nicht. So vielversprechend der junge Verteidiger auch ist, so wird er regelmäßige Einsätze brauchen, um sich weiter zu entwickeln. Ob dies bei den Blaugrana möglich sein wird, darf stark bezweifelt werden, weshalb eine Leihe eine denkbare Option sein könnte. Ein spielstarkes Team in Spanien oder eventuell Ajax Amsterdam wären sicherlich gute Optionen, da Todibo dort nicht nur verteidigen müsste, sondern auch im Spiel mit dem Ball weiter reifen könnte, um dann zu Barcelona zurück zu kommen und um seinen Platz zu kämpfen. 

Moussa Wagué: Mit jeder Minute besser

Im Sommer kam Moussa Wagué zum FC Barcelona und spielt seither bei der B-Mannschaft als Rechtsverteidiger. Auch er gab sein Ligadebüt für die erste Mannschaft, Valverde setzte ihn als rechten Wing-Back ein. Dadurch hatte der junge Senegalese defensiv die Unterstützung von Todibo, der ihm half, die Seite zu stabilisieren. Gleichzeitig hatte er auch viele Verpflichtungen nach vorne, wo er jederzeit anspielbar sein musste, um seiner Mannschaft die Möglichkeit zu bieten das Spiel breit zu machen. Vor ihm spielte zudem kein Flügelstürmer, weshalb es vor allem seine Aufgabe war, vorne für Gefahr zu sorgen. Defensiv hatte Wagué zu Beginn einige kleine Wackler in seinem Spiel, fing sich aber relativ schnell und wurde mit Dauer des Spiels immer sicherer. Er gewann seine Duelle und wurde auch am Ball sicherer (87,5% erfolgreiche Pässe). Vorne war er jederzeit anspielbar, hatte aber keine Chance mit Tempo hinter die Abwehr zu kommen. Der 20-Jährige zog in der ersten Halbzeit meistens nach innen und spielte den Ball wieder zurück ins Mittelfeld. Er half dabei den Gegner auseinander zu ziehen, vermochte es aber nicht, für echte Gefahr zu sorgen.

Dies sollte sich nach der Pause ändern, als Ousmane Dembélé vermehrt auf seiner Seite auftauchte und ihn mit scharfen Pässen hinter die letzte Linie schickte. Von dort wurde Wagué dann auch gefährlicher und spielte ein paar gute Hereingaben, speziell in den Rückraum. Er spielte insgesamt zwei Keypässe und hatte drei erfolgreiche Dribblings über 90 Minuten. Er hat offensive Qualitäten, braucht aber gegen tiefstehende Gegner auch Unterstützung, um von seiner Seite aus für Gefahr zu sorgen. Bekommt er diese Unterstützung, so macht er den Eindruck, dass er eine ordentliche Hilfe über rechts sein kann, dabei aber nicht seine defensiven Pflichten vergisst und immer wieder bereit ist weite Wege, sowohl nach vorne, als auch nach hinten zu gehen. 

Riqui Puig: Keine Angst vor Fehlern

La-Masia-Absolvent Riqui Puig gilt als das nächste Juwel aus Barcelonas Talentschmiede. Auch er gab gegen Huesca sein Ligadebüt und konnte dort mehrfach andeuten, wieso er so hoch gehandelt wird. Puig wirkte während des gesamten Spiels zwar ein bisschen wie ein Grundschüler, der mit den großen Jungs mitspielen darf, hatte aber dennoch kein bisschen Angst. Er bot sich immer wieder an, war präsent, wollte den Ball und traute sich viel mit ihm.

Highlight: Puig legte recht früh Ousmane Dembélé die größte Chance des Spiels mit einem wunderbaren Steckpass auf. Zudem zeigte der 19-Jährige, dass er sehr schnell im Antritt ist und auch einfach mit Tempo an Gegenspielern vorbeigehen kann. Hatte gute Ideen, was mit dem Ball zu tun ist, spielte aber nicht fehlerfrei. Mitte der ersten Hälfte verlor er hintereinander drei Bälle, weil er komplizierte Pässe durch die Linien versuchte. Seine Reaktion darauf war beeindruckend – es gab keine. Er spielte einfach genauso weiter, versuchte weiterhin solche Pässe zu spielen, versteckte sich nicht und zog einfach mutig sein Ding durch. Diese mentale Stärke ist sehr viel wert, erst recht beim FC Barcelona und im gerade mal zweiten Pflichtspiel für die erste Mannschaft.

Puig war auch defensiv sehr engagiert und ging immer wieder mit nach hinten, um bei der Defensivarbeit zu helfen. Man sah ihn einige Male von hinten stürmisch in den Zweikampf gehen, nur um dann allerdings selbst hinzufallen. Sein Einsatz ist gut, aber an direkten Zweikämpfen muss er noch arbeiten. Körperlich ist das La-Masia-Talent natürlich noch nicht annähernd auf Profi-Level.

Spielerkritik Huesca – Barça: Debütanten überzeugen bei trostloser Nullnummer 

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